Facebook startet Live-Audio-Streams

Audios wurden bei Facebook lange Zeit vernachlässigt. Jetzt startet Mark Zuckerbergs Netzwerk überraschend mit Live-Audio-Streams. Jeder kann eine Sendung starten und Freunde mit einem Audio-Stream versorgen – kostenlos.

Künftig gehen also auch Audio-Streams. Facebook-User können andere mit Live-Streams versorgen, etwa Live-Podcasts. Das Prinzip des Live-Audio-Streams ist so ähnlich wie das der bereits seit einer Weile möglichen Live-Video-Streams: Man informiert seine Gefolgschaft, dass auf Facebook ein Stream startet – und wer den sehen bzw. hören will, schaltet sich einfach über Facebook rein.

Hat man den Live-Stream verpasst, macht das nichts, denn es gibt eine Aufzeichnung, die man sich dann auch nicht-live anschauen/anhören kann.

Wer kann streamen?

Natürlich kommt nicht jeder auf die Idee, einen Live-Stream zu starten, aber für Blogger, Nachrichten-Portale, Promis und Unternehmen kann die neue Funktion durchaus interessant sein. Denn nicht immer muss man auch ein Bild haben – und einen Video-Stream anzubieten ist halt auch deutlich aufwändiger als „nur“ einen Audio-Stream.

Wer einen Audio-Stream bei Facebook startet, kann live die Kommentare und Fragen seiner Zuhörer einsammeln. Das ist bei Audio-Streams fast noch praktischer als bei Video-Streams, denn in einem Video-Stream ist es immer schwierig, gleichzeitig mit dem Smartphone zu filmen und die Kommentare abzulesen.

Revival für den Podcast

Mir gefällt die Idee, Live-Audio-Streams anzubieten. Die Wirkung von Audio wurde in den letzten Monaten und Jahren erheblich unterschätzt. Eigentlich hätte es einem Dienst wie Sound-Cloud gut zu Gesicht gestanden, so etwas wie Live-Audio-Streams anzubieten. Nun also Facebook.

Für die war das aber auch denkbar einfach, denn wer es technisch hinbekommt, einen Live-Video-Stream anzubieten, der muss nur das Videobild weglassen – fertig ist der Live-Audio-Stream. Ich kann mir gut vorstellen, dass die neue Funktion belebend auf die Podcast-Szene wirken könnte.

Anfangs nur ausgewählte Partner

Am Anfang können nur ausgewählte Partner die neue Funktion nutzen, etwa die BBC. Im kommenden Jahr soll sie aber allen Usern zur Verfügung stehen. Ich will kein Spielverderber sein, aber es entstehen natürlich auch neue Probleme: Wer live Videos oder Audios streamen kann, der kann die Welt unkontrolliert mit allem versorgen, auch mit Hetze, Pornografie, Propaganda und mehr.

Schließlich ist es unmöglich, das Gesendete zu kontrollieren. Man kann erst reagieren, wenn alles gelaufen ist. Es gibt einen Grund, wieso man eigentlich eine Sende-Lizenz braucht, wenn man Radio oder Fernsehen anbieten möchte. Im Internet braucht man keine Lizenz. Warum eigentlich nicht?

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