CoinMaster: Einstiegsdroge für Jung und Alt

In der Welt der Game-Apps gibt es mittlerweile eine breites Angebot an Spielen – das hat auch gerade die Gamescom wieder gezeigt. Aber viele Spiele sind bedenklich, einige sogar gefährlich. Aktuelles Beispiel: CoinMaster. Das Game funktioniert im Prinzip wie ein Spielcasino – und spricht derzeit leider auch viele Kinder und Jugendliche an.

Kinder und Jugendliche hängen häufig an ihrem Smartphone. Tief versunken in irgendwelche Videos, Apps oder Games. Sieht man leider auch häufig im Urlaub. Aber wer will es ihnen verdenken: Ihre Vorbilder – die Erwachsenen – machen es ganz genauso. Allerdings sind Kinder besonders anfällig. Lassen sich leicht manipulieren. Sind nur beschränkt entscheidungsfähig…

Von Bohlen empfohlen: Slot Machine für Kids

Eigentlich ausreichend gute Gründe, Kinder und Jugendliche besonders gut zu schützen. Vor Apps, die süchtig machen können. Vor Werbung, die perfide und manipulativ ist. Vor Promis wie Dieter BohlenDaniela Katzenberger und Bianca „Bibi“ Heinicke, die ihre Bekanntheit und das Restvertrauen in sie eiskalt und ungeniert dafür missbrauchen, um für ein paar lausige Euro das Spielsuchtverhalten zu fördern.

Doch genau das passiert – andauernd. Aktuell wird über die Game-App „Coin Master“ diskutiert. Ein Spiel, das optisch eindeutig auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten ist – und/oder auf Erwachsene mit einem ausgesprochen kindlichen Gemüt. Eine knallbunte Welt, bonbonfarbene Figuren – und ein Sound wie aus dem Kaugummiautomaten.

Was spielen Kids? Niemand kümmert es

Die Spieler sollen ein eigenes Dorf aufbauen – und brauchen dafür Goldstücke. Nicht sonderlich originell. Es gibt geschätzt Trilliarden vergleichbare Game-Apps. Doch „Coin Master“ ist anders. Dreister. Schon nach fünf Sekunden erscheint eine Art Slot-Machine auf dem Display. Die Kids müssen ständig dran ziehen, um Gewinne ausgeschüttet zu bekommen. Und wieder. Und wieder. Und wieder… Das macht süchtig… Denn der einzige Spielzweck ist: Irgendwas „gewinnen“.

Das klappt am Anfang auch gut. Später aber nicht mehr. Dann müssen Extras gekauft werden. Die sogenannten In-App-Käufe kosten mal 2,29 Euro – mal 19,99 Euro. Das summiert sich. Das ist schon für Erwachsene schlimm, für Kinder aber unzumutbar. Die Kids werden getrimmt – auf Glücksspiel. Das ist derart eindeutig, dass ich mich frage: Wieso schaut niemand hin? Wieso schützt niemand unsere Kinder vor solchem Quatsch?

Totalversagen der Regierung: Kein Schutz

Die Landesanstalt für Medien NRW schaut sich „Coin Master“ nun genauer an. Aber nicht das Spiel selbst. Auch nicht die Tatsache, dass so viele Kinder es spielen. Sondern lediglich, inwiefern  Kinder und Jugendliche Werbung für das Spiel zu sehen bekommen – und diese sie möglicherweise zum Kaufen anregt.

Ich finde es skandalös, dass Kinder und Jugendliche praktisch überhaupt nicht geschützt werden. Sie können praktisch alles laden. Niemand zwingt die Anbieter, auf Jugendschutz zu achten. Niemand prüft, welche Werbung den Kids gezeigt wird – und wie viel. Es ist unerträglich.

 

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