Die Corona-Warn-App und Bluetooth

Bluetooth dient im Standard dazu, über kurze Strecken Daten zwischen zwei Geräten auszutauschen. Im Gegensatz zu WLAN bedarf es dazu keiner zusätzlichen Infrastruktur: So gut wie jedes Smartphone hat Bluetooth integriert, und die Kommunikation über Bluetooth ist „Point to Point“, also direkt zwischen den Geräten. Dies ist auch die Basis für die Corona-Warn-App. Aber wie funktioniert das?

Sind zwei Smartphones nahe beieinander, dann können diese sich sehen und sogar auf Grund der Signalstärke eine Abschätzung vornehmen, wie nah sie sich sind. Hinter den Smartphones verbergen sich deren Besitzer. Sie können also mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass bei einer Begegnung der Smartphones die Besitzer nahe beieinander waren. Stellt sich später heraus, dass davon einer mit Corona infiziert war, besteht ein Risiko für den anderen Benutzer.

Je näher die beiden Geräte sich sind, desto stärker ist das Signal, was empfangen werden kann. Dies lässt einen Rückschluss darauf zu, wie hoch das Risiko einer Infektion betrachtet werden muss: Je höher die Signalstärke, desto näher die Geräte und deren Benutzer, entsprechend höher ist das Risiko einer Infektion.

Die Herausforderung: Jeder Funksender verbraucht Strom, und gerade bei Smartphones ist der Akku sowieso schon einer der kritischen Faktoren: Die Mobilfunkverbindung, Apps, die im Hintergrund laufen und Strom verbrauchen, der Bildschirm, der bei der Benutzung beleuchtet ist, all diese Geräte verbrauchen Akkukapazität. Je nach Smartphone ist es schon eine Herausforderung, mit einer Akkuladung über den Tag zu kommen.

Diese Gedanken sind auch bei der Entwicklung der Corona-Warn-App wichtig gewesen. Damit Begegnungen aufgezeichnet werden können, muss der Bluetooth-Sender immer eingeschaltet sein und auf der Suche nach anderen Geräten. Der Stromverbrauch soll so gering wie möglich sein, darum unterstützt die App nur Geräte, die den neuen Bluetooth LE (für Low Energy)-Standard unterstützen.

Die Konsequenz: Kritik an den Herstellern, dass man ja nur neue Geräte absetzen wollte, die diesen Standard unterstützen. Diese Argument ist aber wenig stichhaltig: Würden alte Geräte unterstützt, dann wäre der Akkuverbrauch durch die alten, nicht optimierten Bluetooth-Standards so hoch, dass der Akku im Handumdrehen leer wäre. In der Folge würde die App kaum genutzt und könnte damit ihre Funktion nicht erfüllen.

Grundvoraussetzung für die Nutzung der Kontaktverfolgung in der Corona-Warn-App ist, dass Bluetooth eingeschaltet ist. Diese Funktion finden Sie sowohl im Benachrichtigungscenter Ihres Smartphones als auch in den Einstellungen unter Bluetooth.

Wenn Sie Bluetooth ausgeschaltet haben, dann kann die App die Kontaktverfolgung nicht mehr vornehmen. Sie bekommen in der App eine Warnung angezeigt. Tippen Sie auf Geräte-Einstellungen öffnen, um Bluetooth wieder einzuschalten.

Die bisher erfassten Daten beeinflusst das nicht, nur die Erfassung neuer Begegnungen ist ohne eingeschaltetes Bluetooth nicht mehr möglich.

Einige ältere Geräte bieten die Möglichkeit, Ihr Gerät nach außen sichtbar zu machen. Das ist so, als würde es in die Welt hinausrufen „Hier bin ich! Koppelt Euch mit mir!“. Diese Funktion ist für die Corona-Warn-App nicht nötig. Schalten Sie sie aus, denn die bedeutet ein potentielles Sicherheitsrisiko.

SCHIEB+ Immer bestens informiert

Schieb+ Tarife
Nach oben scrollen