Die Corona-Warn-App im Ausland

Eine der wichtigen Empfehlungen der Behörden in Zeiten der Pandemie: „Bleiben Sie zuhause“, oder formeller: „vor nicht notwendigen, touristische Reisen wird gewarnt“. Was bei einem Wochenendabstecher an die See noch vernünftig und nachvollziehbar erscheint, ist in anderen Bereichen kaum machbar. Wie funktioniert die Corona-Warn-App im Ausland?

Wer im Grenzland wohnt, fährt zur Arbeit oder zur Familie in ein anderes Land. Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland können nicht alle Tätigkeiten per Videokonferenz erledigen und vieles mehr. Es macht also Sinn, die Begegnungen mit anderen Menschen und deren Smartphones mit der Corona-Warn-App auch grenzübergreifend abzugleichen. Das war nicht von Anfang an vorgesehen, sondern ist erst mit der Version 1.5 der App implementiert worden.

Die gute Nachricht: Für diesen grenzübergreifenden Datenaustausch brauchen Sie keine separate App zu installieren, sondern einfach nur über ein Update Ihre deutsche Corona-App aktualisieren.

Verschiedene Modelle

Die Basis für den Datenaustausch ist der  sogenannte European Federation Gateway Service, das EU-Datenabgleichssystem. Für dessen Entwicklung waren ebenfalls die Deutsche Telekom und SAP verantwortlich, die ja auch federführend bei der Entwicklung der Corona-App selbst waren.

Für den Austausch der Daten gibt es drei Modelle. Welches davon verwendet wird, entscheidet jeweils die in einem Land zuständige national Behörde, in Deutschland also das Robert Koch-Institut.

Modell 1: Die Benutzer teilen und empfangen Daten Europaweit.

Modell 2: Die Nutzer entscheiden, ob ihre Kennungen nur national oder auch international geteilt werden sollen.

Modell 3: Die nutzen können entscheiden, mit welchen Ländern – zusätzlich zum Heimatland – die Daten geteilt werden.

In Deutschland findet das effektivste Modell 1 Anwendung. Das kann sich mit kommenden App-Updates aber natürlich mit der Zeit ändern.

Welche Staaten sind dabei?

Die Version 1.5 der Corona-Warn-App, mit der der Europäische Datenaustausch möglich ist, ist Anfang Oktober veröffentlicht worden. In dieser ersten Version war der Austausch nur zwischen Deutschland, Italien und Irland möglich.

Mittlerweile sind weitere Länder hinzugekommen, mit dem Ziel, möglichst viele Länder in diesen Datenaustausch aufzunehmen. Das geht natürlich nur, wenn die Technik identisch ist und sich das jeweilige Land für die dezentrale Speicherung der Daten entschieden hat. Eine Zusammenarbeit mit Frankreich fällt damit zum Beispiel schon einmal aus: Die französische Corona-App setzt auf die zentrale Speicherung der Begegnungsdaten.

Sie können direkt in der App nachschauen, welche Länder aktuell an der länderübergreifenden Risikoermittlung teilnehmen. Dazu tippen Sie auf den Link zur Risiko-Ermittlung im Hauptbildschirm der App. Dann tippen Sie auf Länderübergreifende Risikoermittlung/Teilnehmende Länder und die App zeigt Ihnen die teilnehmenden Länder der aktuellen App-Version an.

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