Warren Robinett gilt als Erfinder der Easter Eggs

Virtuelle Ostereier: „Easter Eggs“ in Games und Tech haben Tradition  

An Ostern Eier im Garten suchen: Das hat Tradition. Daran angelehnt sind „Easter Eggs“ genannte Überraschungen, die ebenso traditionell in Games, Software und Onlinediensten versteckt werden – das ganze Jahr über.

Schönes Wetter vorausgesetzt, liegen Ostern wieder bunt bemalte Eier und kleine Geschenke versteckt im Garten. Eine Tradition, die sich Software-Entwickler schon seit Jahren zum Vorbild nehmen. Auch sie verstecken gerne kleine Überraschungen in den Programmen – und diese kleinen, versteckten Überraschungen werden „Easter Eggs“ genannt. Allerdings lassen sich diese Ostereier das ganze Jahr über finden.

Easter Eggs in Video Games
Easter Eggs in Video Games

Vor allem in Videospielen sind solche Easter Eggs beliebt: Nur wer ungewöhnliche Tastenkombinationen (oder Maus/Joystick-Bewegungen kennt), aktiviert die versteckten Überraschungen. Der Spieler bekommt Gegenstände präsentiert, die ihm in Spiel weiterbringen können – und/oder kann bis dahin versteckte Räume aufsuchen. Manchmal erscheinen auch kleine optische Feuerwerke wie Animationen. Es gibt ein breites Spektrum.

Selbst in seriösen Programmen wie Windows, Word, Excel oder Grafik-Tools sind oft solche Easter Eggs versteckt. Häufig erscheinen hier allerdings lediglich die Namen der Entwickler, mehr oder weniger spektakulär – da diese, anders als in einem Film, ansonsten nie genannt werden. Auch hier: Um diese „Credits“ zu Gesicht zu bekommen, wollen meist verborgene Funktionen angeklickt und gleichzeitig geheime Tastenkombinationen gedrückt werden.

Erstes „Easter Egg“: 1978 von Warren Robinett

Den Grundstein gelegt für die Easter-Egg-Tradition hat Warren Robinett: Der Software-Entwickler hat in einem 1978 veröffentlichten Video-Game von Atari („Adventure“) einen kleinen Hinweis versteckt, dass er das Programm entwickelt hat. Damals war es nicht üblich, die Namen der Entwickler zu nennen. Deshalb hat er einen versteckten Platz in dem aus heutiger Sicht aus grober Klötzchengrafik bestehenden Spiellandschaft in dem Atari-Spiel „Adventure“ einen verstecken Platz eingerichtet und hinterließ dort die Botschaft: „Created by Warren Robinett“.

Eine kleine Eitelkeit, die vielen gefallen hat – das erste Easter Egg der digitalen Geschichte. Mittlerweile haben praktisch alle Games versteckte Funktionen, geheime Räume, allgemein unbekannte Funktionen. Die Spieler können sie entdecken und sich über die dargebotenen Überraschungen freuen. Manchmal sind es kurze Videosequenzen oder liebevolle Anlehnungen an andere Games (und nur für Insider zu verstehen). Die Easter Eggs erhöhen auf jeden Fall den Reiz. Denn alles, was unbekannt ist weckt den Ehrgeiz, entdeckt zu werden – vor allem bei Gamern.

Namen der Entwickler in einem modernen Video Game
Namen der Entwickler in einem modernen Video Game

Zum Beispiel im Online-Lexikon Wikipedia. Wer dort „Easter Eggs“ nachschlägt, kann sich auf Eiersuche begeben… Wo schauen diese beiden Hasen hin? Auf den Igel. Wer mit der Maus darüber fährt, bekommt einen ersten Hinweis – und dann erscheinen jede Menge bunt bemalte Ostereier. Ein Easter Egg!

Auch Google bietet viele „Easter Eggs“

Aber auch Online-Dienste wie Google haben einige virtuelle Ostereier zu bieten. Wer zum Beispiel bei Google als Suchbegriff eingibt: „answer to life, the universe and everything“, also Google quasi nach der Antwort über das Leben, das Universum und den Rest befragt, bekommt eine kurze und knappe Antwort – und die lautet: 42. Fans des Bestsellers „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams und des gleichnamigen Kinofilms wissen Bescheid. Demnach ist 42 die Antwort auf alle Fragen im Universum. Googles Osterei damit eine Verbeugung vor diesem Klassiker.

Eine weitere kleine Überraschung erlebt man auch, wenn der Begriff „askew“ eingegen wird – der englische Begriff für „schief“. Die Suchergebnisse erscheinen dann auch genau so: schief. Noch unterhaltsamer das Suchergebnis, das erscheint, wenn man nach „Pac Man“ sucht. Neben unzähligen Fundstellen im Netz präsentiert Google auch eine Miniversion von Pac Man – direkt zum Spielen in der Webseite. Ganz ähnlich, wenn jemand nach „Atari Breakout“ sucht und die Bildersuche anklickt. Danach kann man den Klassiker Breakout spielen.

Genau das wollen die meisten Easter Eggs in Games, Software und Onlinediensten sein: Kleine unterhaltsame Unterbrechungen, liebevoll gestaltete Andeutungen – und auf jeden Fall Überraschungen. Im Fall der Easter Eggs das ganze Jahr über und nicht nur zu Ostern.

Easter Egg im Wikipedia Eintrag
Easter Egg im Wikipedia Eintrag

 

 

 

SCHIEB+ Immer bestens informiert

Schieb+ Tarife
Nach oben scrollen