Erinnerst du dich noch an die Info-Zeile in WhatsApp? Diesen kleinen Text unter deinem Profilbild, den du irgendwann mal auf „Hey, ich benutze WhatsApp!“ gestellt hast und seitdem nie wieder angefasst hast?
Meta hat diese Uralt-Funktion jetzt entstaubt und komplett überarbeitet. Ab sofort erscheinen kleine Sprechblasen neben den Profilbildern – und das verändert, wie wir in WhatsApp kommunizieren.
Die erste Funktion überhaupt
Was viele nicht wissen: Die Info-Zeile war tatsächlich die allererste Funktion von WhatsApp überhaupt. Noch bevor der Messenger verschlüsselte Nachrichten verschicken konnte, gab es diese kleine Statuszeile. Der Name WhatsApp leitet sich ja auch genau davon ab – eine digitale Version von „What’s up?“, also „Was ist los bei dir?“
Doch über die Jahre geriet diese Funktion in Vergessenheit. Sie versteckte sich tief in den Profileinstellungen, und kaum jemand hat sie aktiv genutzt. Die meisten Nutzer haben dort noch immer den Standardtext stehen oder irgendeinen Spruch aus dem Jahr 2012.
Was sich jetzt ändert
Meta rollt ab dieser Woche ein umfangreiches Update aus, das die Info-Funktion komplett neu positioniert. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Die Info erscheint künftig als kleine Sprechblase direkt neben dem Profilbild – und zwar an zwei prominenten Stellen. Erstens ganz oben in Einzelchats, sodass du sofort siehst, was bei deinem Chatpartner gerade los ist. Zweitens auf der Profilseite, wo der Text ebenfalls als Sprechblase aus dem Profilbild entspringt.
Besonders praktisch: Tippst du auf die Sprechblase, kannst du direkt darauf antworten. Schreibt jemand in seine Info „Bin im Urlaub“, kannst du mit einem Tipp darauf eine Nachricht starten, die sich direkt auf diesen Status bezieht.
Automatisches Ablaufdatum
Eine weitere Neuerung macht die Funktion deutlich dynamischer: Infos laufen jetzt automatisch nach 24 Stunden ab. Das klingt zunächst nach einer Einschränkung, ist aber clever gedacht. Denn so bleibt die Information immer aktuell. Niemand läuft mehr monatelang mit einem veralteten „Bin im Meeting“ herum.
Wer seine Info länger behalten möchte, kann das in den Einstellungen anpassen. Unter „Info festlegen“ lässt sich der Timer individuell einstellen – von wenigen Stunden bis hin zu unbegrenzter Dauer. So kannst du selbst entscheiden, ob du einen schnellen Status für den Tag setzen oder eine dauerhafte Info hinterlegen möchtest.
Instagram lässt grüßen
Kommt dir das Konzept bekannt vor? Kein Wunder – Meta hat sich hier eindeutig von den Instagram-Notizen inspirieren lassen. Diese kleinen Sprechblasen über den Profilbildern in Instagram gibt es seit Juli 2024. Sie sind dort extrem beliebt, vor allem bei jüngeren Nutzern.
Die WhatsApp-Variante funktioniert ähnlich, ist aber stärker auf den Messenger-Kontext zugeschnitten. Während Instagram-Notizen oft für lockere Gedanken oder Stimmungen genutzt werden, dürfte WhatsApp-Info eher praktische Hinweise transportieren: „Bin bis 18 Uhr in Besprechungen“, „Feiere Geburtstag“ oder „Ruft mich nur im Notfall an“.
Datenschutz bleibt in deiner Hand
Meta hat bei der Überarbeitung auch an den Datenschutz gedacht. In den Einstellungen kannst du genau festlegen, wer deine Info sehen darf. Die Optionen reichen von „Jeder“ über „Meine Kontakte“ bis hin zu „Niemand“. Du kannst sogar einzelne Kontakte ausschließen.
Das ist wichtig, denn nicht jeder möchte, dass Fremde – etwa Mitglieder einer großen WhatsApp-Gruppe – sofort sehen können, was gerade bei einem los ist. Die Standardeinstellung zeigt die Info nur Kontakten an, was für die meisten Nutzer sinnvoll sein dürfte.
Sinnvoll oder überflüssig?
Die spannende Frage ist natürlich: Brauchen wir das wirklich? WhatsApp hat bereits den Status für Fotos und Videos, die nach 24 Stunden verschwinden. Jetzt kommt quasi ein Text-Status dazu.
Ich sehe durchaus Potenzial. Die neue Info-Funktion füllt eine Lücke zwischen dem aufwendigeren Foto-Status und gar keiner Information. Manchmal will man eben nicht extra ein Bild posten, sondern nur kurz mitteilen, dass man gerade beschäftigt ist oder worüber man sich freut.
Für Familien könnte die Funktion praktisch sein: „Bin gut angekommen“ als kurze Info erspart individuelle Nachrichten an jeden Einzelnen. Im beruflichen Kontext hilft „Im Außendienst, antworte später“ dabei, Erwartungen zu managen.
So aktivierst du die neue Funktion
Das Update wird ab sofort für alle Android- und iOS-Nutzer ausgerollt. Wenn du die neue Sprechblasen-Ansicht noch nicht siehst, aktualisiere WhatsApp im App Store oder bei Google Play.
Um deine Info zu setzen, gehst du in die Einstellungen, tippst auf dein Profilbild und wählst „Info“. Dort kannst du entweder einen vordefinierten Text wählen oder selbst kreativ werden. Ein Emoji plus ein kurzer Satz – mehr braucht es nicht.
Der Unterschied zum klassischen Status
Vielleicht fragst du dich: Worin unterscheidet sich die Info eigentlich vom normalen WhatsApp-Status? Der Unterschied liegt im Aufwand und in der Sichtbarkeit. Der klassische Status lebt von Fotos und Videos, er ist aufwendiger zu erstellen und wird in einem separaten Tab angezeigt. Du musst also aktiv dorthin navigieren, um ihn zu sehen.
Die Info hingegen ist immer präsent – direkt im Chat, direkt am Profilbild. Sie springt dir ins Auge, ohne dass du danach suchen musst. Außerdem ist sie schneller erstellt: Ein kurzer Text, vielleicht ein Emoji, fertig. Kein Foto nötig, keine Überlegung, welcher Filter am besten passt.
Mein Fazit
Ob die Funktion wirklich zum neuen Kommunikationskanal wird oder wieder in Vergessenheit gerät, wird sich zeigen. Die prominentere Platzierung spricht dafür, dass sie diesmal mehr Aufmerksamkeit bekommt. Meta hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und die Info aus ihrem Versteck geholt.
Und mal ehrlich: Ein schneller Weg mitzuteilen, was gerade bei dir los ist, ohne gleich eine Nachricht schreiben zu müssen – das hat durchaus seinen Reiz. Ich werde die Funktion auf jeden Fall ausprobieren. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen.