Apple MacBook Pro mit M1: Power ohne Ende und rasante Apps

von | 12.12.2021 | Hardware

Mit den M1-Prozessoren macht Apple den CPU-Bauern Intel und AMD mächtig Konkurrenz. Denn Apples M1-Prozessoren sind nicht nur unfassbar schnell und leistungsfähig, sondern gleichzeitig auch noch genügsam. Das macht sich vor allem in Notebooks sehr positiv bemerkbar. Die neuen Modelle mit M1 Pro und M1 Max beweisen das.

Früher war ich ja bekanntlich ausschließlich mit Windows unterwegs. Doch seitdem ich viele Fotos und vor allem Videomaterial bearbeite – und das sind jetzt auch schon etliche Jahre –, setze ich bevorzugt Apple-Hardware ein. Auf meinem Schfreibtisch steht ein hochgerüsteter iMac Pro, um aufwändigen Videoschnitt zu erledigen (für Videos und vor allem Fernsehbeiträge) – und unterwegs bin ich mit iPhone und iPad bewaffnet.

Es ist einfach klasse, wie die Geräte zusammenarbeiten und Datenaustausch so einfach gelingen kann. Mittlerweile gibt es zwar auch für die Windows-Welt viele gute Werkzeuge für den Kreativbereich, aber auf Macs funktioniert es einfach besser – und vor allem eleganter.

( Nur nebenbei sei erwähnt, dass die vorzügliche Kamera im neuen iPhone 13 mit dem Cinematic Mode mir Erstaunliches ermöglicht: Unterwegs Videos mit Prores aufnehmen – und am Schnittplatz die Schärfe (nach)ziehen. )

Vor allem anspruchsvolle Anwendungen laufen auf dem MacBook Pro mit M1 Prozessor wunderbar

Vor allem anspruchsvolle Anwendungen laufen auf dem MacBook Pro mit M1 Prozessor wunderbar

M1-Prozessor: Power ohne Ende

Natürlich war ich sehr gespannt auf das neue MacBook Pro mit M1-Prozessor. Die hat Apple weiter entwickelt und bietet jetzt auch den M1 Pro und den M1 Max an. Für mich stellte sich die Frage: Kann ein MacBook Pro – also ein tragbarer Notebook – mit einem völlig neu entwickelten Prozessor wirklich meinen sündhaft teuren, da bis unter die Zähne mit Intel-Prozessor-Power und Arbeitsspeicher bewaffneten iMac Pro mithalten?

Um es vorwegzunehmen: Ja. Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Oder besser: Ohne heißlaufenden Prozessor, ohne laut rotierenden Ventilator – und sogar, ohne dass dem Akku deswegen schnell die Puste ausginge.

Der MacBook Pro mit M1-Prozessoren (ich arbeite mit einem M1 Pro, der M1 Max hat noch mehr Kerne und Rechen-Power zur Verfügung) ist dem Tischrechner deutlich überlegen. Das merke ich vor allem dann, wenn ich aufwändige Blenden oder sogar Effekte verwende.

Der 3D-Tracker mTracker3D für Fincalcut X zum Beispiel ist ein Werkzeug, das kinoreife Effekte in ein Bewegtbild rechnet. Auf meinem iMac Pro springt da regelmäßig der Lüfter an. Denn solche Effekte erfordern Rechenleistung pur. Auf meinem neuen MacBook Pro mit M1 Pro sind die Jobs nicht nur deutlich schneller erledigen, sondern auch ohne hörbares Schnaufen des Prozessors. Der Lüfter bleibt aus.

Apple hat den neuen MacBook Pro wieder mit MagSafe ausgerüstet

Apple hat den neuen MacBook Pro wieder mit MagSafe ausgerüstet

Anspruchsvolle User profitieren am meisten

Schon seit einigen Jahren entwickelt Apple mit einigem Erfolg eigene Chips für seine Mobilgeräte (iPhone und iPad). Im Sommer 2020 hat der Apfel-Konzern dann angekündigt, auch seine Mac-Computer mit eigenen Prozessoren ausrüsten zu wollen. Vor einigen Monaten kamen die ersten MacBooks mit M1-Prozessor auf den Markt. Vor einigen Wochen nun auch die größeren Modelle – mit noch schnelleren Prozessoren.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die wirklich beeindruckende Rechen-Power von Apples neuen Prozessoren kommt vor allem solchen Usern zugute, die rechenintensive Anwendungen benutzen. Etwa Fotobearbeitung, Audio-Bearbeitung und vor allem Video-Schnitt und Video-Effekte. Denn hier sind Prozessoren traditionell besonders gefordert. Und bei Spielen – aber das ist nicht so mein Thema.

Solche Anwender, die häufig rechenintensive Anwendungen verwenden, profitieren am meisten von den Fähigkeiten der M1-Prozessoren der neuesten Generation. Weil diese Rechen-Power sogar unterwegs zur Verfügung steht – akkubetrieben. Denn die M1-Prozessoren sind nicht nur unglaublich schnell, sondern gleichzeitig auch noch sparsam.

Und deshalb profitieren sogar User, die nur mit Standardanwendungen arbeiten, von den neuen Prozessoren. Ganz einfach, weil die MacBooks mit M1-Prozessor praktisch nie warm werden, keine Lüfter brauchen und vergleichsweise lange über Akku betrieben werden können.

[av_video src=’https://www.schieb.de/wp-content/uploads/2021/12/large_2x.mp4′ mobile_image=“ attachment=“ attachment_size=“ format=’16-9′ width=’16‘ height=’9′ conditional_play=“ av-small-hide=’aviaTBav-small-hide‘ av-mini-hide=’aviaTBav-mini-hide‘ av_uid=’av-8ocp76p‘]

Mehr als 10.000 Universal Apps und Plug-ins, darunter alle Mac Apps von Apple, sind optimiert und laufen nativ auf M1, M1 Pro und M1 Max.

Jetzt drei Modelle: M1, M1 Pro und M1 Max

Apple bietet das neue MacBook Pro in zwei Varianten an, die sich vor allem durch die Bildschirmgröße unterscheiden: 14 und 16 Zoll. Es gibt natürlich viele Extras und eine nahezu beliebige Auswahl an Speicher und Festplattengrößen (bei entsprechendem Aufpreis). Zum Glück lässt sich Festplatten-Speicher heute leicht nachrüsten: durch eine superschnelle SSD-Festplatte, die über USB-3 angeschlossen wird. Das ist (fast) so gut wie intern verbaut.

Das „kleinste“ MacBook ist der 14-Zöller mit M1-Pro-Prozessor und acht Rechenkernen. Bei den Kernen gibt es sogar noch eine Unterscheidung: Sechs Performance-Kerne sind für die Höchstleistung zuständig, die zwei Effizienz-Kerne die Routine-Jobs, die energiesparend erledigt werden können. Und damit nicht genug: Apple fügt auch noch einen Grafik-Chip (GPU) mit 14 Kernen hinzu.

Am oberen Ende der Skala dann der MacBokk mit M1-Pro-Max-CPU mit 10 Kernen, eine GPU mit 32 Grafikkernen. Diese CPU ist ein wahrer Bolide: So viele Kerne sollen die Videobearbeitung beschleunigen und sogar KI ermöglichen.

Der M1 Pro verfügt über 33,7 Milliarden Transistoren — mehr als doppelt so viele wie auf einem M1. Der Chip kann mit bis zu 32 GB schnellem gemeinsamen Arbeitsspeicher konfiguriert werden

Der M1 Pro verfügt über 33,7 Milliarden Transistoren — mehr als doppelt so viele wie auf einem M1. Der Chip kann mit bis zu 32 GB schnellem gemeinsamen Arbeitsspeicher konfiguriert werden.

Mein Praxistest: Turbo im M1-Modus

So viel zu den technischen Hintergründen. Nun ist es eine Sache, bemerkenswerte Tech Facts zu lesen und Versprechungen von Herstellern zu hören. Eine andere Sache ist, wie das in der Praxis aussieht. Ich habe meinen neuen MacBook Pro mit M1 Pro Prozessor nun einige Wochen im Einsatz: Ich habe damit meine normalen Aufgaben erledigt, aber natürlich auch Fernsehbeiträge damit geschnitten und Effekte gerechnet (gerendert).

Und mein Fazit: Wow! Den MacBook Pro mit M1 Pro bringt so gut wie nichts aus der Ruhe. Ich habe sogar 8K-Videos bearbeitet, was ich im Alltag (bislang) nicht mache. Doch selbst solche extrem hoch-auflösenden Videos haben den Mac im Akkubetrieb nicht aus der Fassung gebracht. Nahezu jede Form von Editing gelangen unter Finalcut X Pro mühelos. Der Lüfter im MacBook ist nicht mal angesprungen.

Das ist schon bemerkenswert. Denn mein iMac Pro mit Intel-Prozessor kann auch eine Menge. Aber wenn viel zu rechnen ist, dann ist der Lüfter unüberhörbar bei der Sache. Der MacBook Pro bleibt bei gleichen und anstrengenderen Aufgaben muchsmäuschenstill.

Wichtig ist aber, hier Software einzusetzen, die auf die neue M1-Familie optimiert wurde. Natürlich trifft das auf die erste Garde der Apple-Software zu: Finalcut, Garageband, Logics etc. sind selbstverständlich bereits optimiert. Die Hersteller von Plugins und Erweiterungen sind derzeit erkennbar bemüht, auch ihre Zusatz-Software (Blenden, Effekte) nachträglich auf M1 zu optimieren, damit es bei Usern mit M1-Prozessor nicht zu Frust kommt.

Zwar kann ich auf meinem MacBook Pro mit M1-Prozessor auch die Intel-Versionen von Programmen laufen lassen. Allerdings kommt dann eine Art „Übersetzer“ namens Rosetta zum Einsatz. Die Programme und Erweiterungen sind funktionsfähig, entwickeln aber bei weitem nicht das Potenzial wie auf M1 optimierte Versionen (und verbrauchen auch mehr Energie).

Wer also erst mal einen MacBook Pro mit M1-Prozessor im Einsatz hat, ist gut beraten, seine Software auf den neusten Stand zu bringen: Sobald verfügbar, sollte die auf M1 optimierte Version geladen und eingesetzt werden.

Das Innenleben eines MacBook Pro mit M1

Das Innenleben eines MacBook Pro mit M1 Prozessor

Akkubetrieb ist keine Notlösung mehr

Wer einen Notebook benutzt, kennt das: Anspruchsvolle Anwendungen saugen den Akku im Nu leer. Oft steht schon nach kurzer Zeit kaum noch Akku zur Verfügung – und die Anwendungen werden langsamer.

Beim MacBook Pro mit M1-Prozessor ist das durchaus anders. Selbst anspruchsvolle Anwendungen wie wie Finalcut Pro oder die Audio-Software Logic Pro bringen auf einem MacBook Pro im reinen Akkubetrieb dauerhaft Spitzenleistungen.

Es hat sich aber auch einiges verändert. Die Toch-Bar ist verschwunden: Ich mag sie eigentlich, die programmierbare Touch-Bar. Doch im neuen MacBook Pro gibt es die bunte Tastenleiste nicht mehr. Zu wenige Software-Hersteller wollten sich die Mühe machen, die Touch-Bar sinnvoll zu unterstützen. Deshalb hatte die OLED-Leiste am Ende nicht viele Anhänger. Irgendwie schade. Doch dafür steht jetzt wieder eine vollständige Leiste mit Funktionstastem zur Verfügung.

Ein Comeback erlebt auch der Netzteilstecker Magsafe. In früheren Geräten gab es das schon mal: Eine magnetische Steckverbindung. Sobald der Stecker zum Aufladen in die Nähe der Buchse kommt, saugen sich Stecker und Buchse gegenseitig an. So sitzt der Stecker fest. Stolpert jemand über das Kabel, löst es sich aber auch. Praktisch – und im neuen MacBook Pro wieder mit dabei.

Am anderen Ende hängt ein USB-C-Kabel mit leistungsfähigem 140-Watt-Adapter. Damit ist das MacBook Pro schnell wieder geladen. Wer mag, kann sein 16-Zoll-Modell aber auch über ein herkömmliches USB-C-Kabel laden. Das geht also, ist allerdings etwas langsamer als bei Magsafe.

 

 

Schieb App