Einkaufen mit Thrill: Telebid und Luupo

von | 10.08.2007 | Tipps

Auch eBay war mal hipper. Immer mehr Menschen kehren der Online-Auktionsplattform den Rücken. Noch ist es nicht dramatisch, aber die Zeiten irrsinnigen Wachstums scheinen erst mal vorbei. In letzter Zeit machen Telebidneue Onlineshops von sich Reden, insbesondere Telebid sowie jetzt – ganz neu – Luupo. Bei diesen neuen Onlineshops kauft man nicht einfach ein. Man gibt Gebote ab, die etwas kosten, auch wenn man nicht den Zuschlag erhält. Mit etwas Glück erhält man am Ende die begehrte Ware, dann zu einem deutlich niedrigeren Preis als im Laden. Aber bis es so weit ist, haben viele Menschen kostenpflichtige Gebote abgegeben. Das kann Spaß machen, denn es gibt einen „Thrill“-Faktor. Das kann aber auch ins Geld gehen.

Telebid und Luupo funktionieren nicht gleich, auch wenn das auf den ersten Blick so aussieht. Luupo ist eine Mischung aus Glücksspiel, Reverse Auction (sinkende statt steigende Preise) und Power-Buying. Jedes Gebot drückt den Preis. Wer am Ende die Ware bekommt, profitiert also davon, dass viele Leute mit bezahlten Geboten den Preis gedrückt haben. Dem Händler kann das egal sein, der verdient trotzdem den Listenpreis, weil die Gebote plus der (dann niedrige) Verkaufspreis am Ende locker den normalen Ladenpreis bringen.

Der Kunde, der am Ende den Zuschlag erhält, kann sich auch freuen. Die mehreren Dutzend Gebote kosten Geld, bringen aber dem einzelnen nichts. Außer vielleicht Spaß. Das ist nicht gleich ehrenrührig oder „böse“, es muss einem nur klar sein, wenn man da mitmacht. In den USA sind solche Verkaufskonzepte durchaus üblich.

Telebid funktioniert ähnlich, aber im Detail dann doch anders. Hier sinkt der Preis einer Ware nicht, sondern er steigt, mit jedem kostenpflichtigen Gebot. Anders als bei eBay gibt es aber keinen bestimmten Zeitpunkt, zu dem die Auktion beendet ist. Stattdessen erhält der letzte Bieter den Zuschlag, wenn eine vorher bestimmte Zeitspanne, etwa 10 Sekunden, keiner mehr bietet. Dann bekommt derjenige die Ware, der zuletzt geboten hat- zu dem dann gültigen Preis.

Die Verkaufskonzepte von Telebid und Luupo sind nicht unumstritten und erinnern von der Machart mitunter ein wenig an diese Mitmache-Gewinnsendungen, die nachts im Fernsehen laufen. Wer eine Neigung zu Glücksspiel-Sucht hat, sollte hier besser erst gar nicht vorbeisurfen. Aber Hand aufs Herz: Auch bei eBay gibt es einen gewissen „Thrill“, eine Spannung, vor allem in den letzten Sekunden. Telebid und Luupo kosten diesen Reiz allerdings etwas intensiver aus als es eBay macht.

Schieb App