Google lebt vor allem von Werbung. Das wissen wir – und akzeptieren das zu einem großen Teil auch. Deshalb ist es für Google wichtig, dass wir dem Unternehmen vertrauen. Aber welche Daten werden eigentlich gespeichert, welche Daten erhoben – welche Schlüsse gezogen? Zumindest teilweise verrät uns Google das – im Dashboard. Eine aktuelle PR-Kampagne soll uns motivieren, unsere Daten zu kontrollieren und die passenden Einstellungen vorzunehmen.
Wenn Online-Konzerne wie Facebook oder Google Anzeigen in Zeitungen und Magazinen schalten oder sogar in der Öffentlichkeit Plakate aufhängen, dann fällt einem das einfach auf. Es wirkt ein bisschen ungewohnt, fast wie ein Fremdkörper. Denn was hat Google an meiner Bushaltestelle verloren? Die wissen doch sowieso, dass ich hier gerade stehe – und wohin ich will. Ja selbst, ob ich spät dran bin. Wieso auch noch ein Plakat?
Dashboard: Eine Art Regiezentrale der Privatsphäre
Ein Blick auf das Plakat verrät, warum Google das macht: Google will uns davon überzeugen, uns mehr für unsere Privatsphäre und unsere Belange einzusetzen. Schon seit Jahren bietet Google im sogenannten Dashboard die Möglichkeit, eine ganze Menge über sich selbst in Erfahrung zu bringen.
Was speichert Google eigentlich über mich? Und zu welchen Schlüssen kommt Google dadurch? Wer sich mal in die Untiefen des Dashboards begibt und im Angebot stöbert, staunt nicht schlecht, was er dort alles erfährt.
Etwa: Welche Suchbegriffe habe ich in die Suchmaschine eingegeben? Aber auch wann, wo und womit (welches Gerät)? Welche YouTube-Videos habe ich mir angeschaut und wie lange?
Welche Fragen habe ich Google Home oder dem Assistenten gestellt? (Das kann ich mir sogar anhören.) Wo habe ich mich wann und wie lange aufgehalten? Welche Google-Dienste habe ich benutzt? Es sind jede Menge Daten. Vor allem, wenn ich ein Android-Gerät verwende.
Die eigene Datenpflege macht Aufwand
Gut ist, dass man als Benutzer auch einiges ändern kann. Einzelne Daten lassen sich löschen. Oder ich kann Google sagen, sich bestimmte Dinge nicht mehr zu merken, etwa welche Videos ich mir anschaue oder welche Suchbegriffe ich eingebe.
Spannend wird es in der Abteilung „Werbeanzeigen“. Denn hier sieht man, welche Themen Google mit einem verbindet, welche „auf die persönlichen Interessen zugeschnittene Werbeanzeigen“ einem präsentiert werden. Lässt sich alles abschalten.
Die im Mai in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zwingt Google dazu, solche Einblicke zu gewähren. Und einiges bot Google schon vor der DSGVO an. Ausreichend ist das zwar noch nicht (so sollten wir mehr über das Thema KI erfahren), aber ein Anfang. Allerdings machen nur vergleichsweise wenige Menschen von diesen Möglichkeiten Gebrauch. Denn die Datenpflege macht durchaus Mühe.
Doch jeder sollte es tun. So, wie man auch seinen Keller aufräumt. Oder seine Garage.