Eure Standortdaten werden von Apps abgegriffen und von Data Brokern verkauft

Eure Standortdaten werden von Apps abgegriffen und von Data Brokern verkauft

Recherchen von Bayerischem Rundfunk und netzpolitik.org haben besorgniserregende Tatsachen zusammengetragen: Datenhändler (Data Broker) sammeln und verkaufen sensible Daten von arglosen Menschen – auch Standortdaten aus Smartphone-Apps. Die Daten lassen sich allzu leicht missbrauchen.

Data Broker, auch als Informationshändler bekannt, sind Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, persönliche Daten von Verbrauchern zu sammeln, zu analysieren und zu verkaufen. Sie aggregieren Informationen aus verschiedenen Quellen, darunter öffentliche Aufzeichnungen, Online-Aktivitäten, Kaufverhalten und soziale Medien.

Diese gesammelten Daten werden dann zu detaillierten Profilen verarbeitet und an andere Unternehmen, Marketingfirmen oder sogar Regierungsbehörden verkauft. Die Käufer nutzen diese Informationen für gezielte Werbung, Risikoanalysen, Hintergrundüberprüfungen oder zur Verbesserung ihrer Kundenbeziehungen.

Bewegungsdaten in einem Gebäude
Bewegungsdaten in einem Gebäude

Lückenlose Bewegungsprofile

Da die meisten Menschen heute ihr Smartphone immer mit sich tragen, versorgen sie – meist so unbemerkt wie unbewusst – Konzerne wie Google, Microsoft oder Meta unentwegt mit sensiblen Daten. Vor allem mit Standortdaten: Alle paar Sekunden übermitteln die Geräte den aktuellen Standort.

Auf diese Weise entstehen lückenlose Bewegungsprofile. In Apps wie Google Maps kann sich das jeder anschauen und die eigenen Bewegungen der letzten Tage, Wochen, Monate und Jahre Revue passieren lassen.

Dass Konzerne wie Google, Meta, Microsoft und Apple mit solchen Daten versorgt werden, ist den meisten Menschen mittlerweile bewusst. Die meisten nehmen es einfach hin. Auch, dass die Konzerne diese Daten für personenbezogene Werbung nutzten („Heute Rabatte in deiner Lieblings-Pizzeria“).

Datenhändler verkaufen sensible Daten

Doch dass eben solche Daten auch in die Hände von Datenhändlern geraten können, die sie sammeln und weiterverkaufen, das ahnt kaum jemand.

Doch es ist übliche Praxis: Vermeintlich kostenlose Apps wie Games, Werkzeuge oder Spaß-Apps greifen sensible Daten ab, etwa Kontaktdaten oder Standortdaten, und verkaufen diese Daten an Broker. Die Broker zahlen die App-Anbieter dafür – und verkaufen die Daten in der Regel an Werbekunden weiter.

Journalisten vom Bayerischen Rundfunk (BR) und netzpolitik.org ist jetzt ein Coup gelungen, der nachdenklich stimmt. Die verdeckt operierenden Journalisten haben von einem US-Datenhändler einen Test-Datensatz erhalten, kostenlos, um Interesse zu wecken.

Unbedingt in den Privatsphäreeinstellungen überprüfen. wer Zugriff auf die Standortdaten hat
Unbedingt in den Privatsphäreeinstellungen überprüfen. wer Zugriff auf die Standortdaten hat

Rund 3,6 Mrd. Standortdaten

Den Journalisten wurden rund 3,6 Milliarden Standortdaten von deutschen Handys ausgehändigt (von Ende 2023). Mit diesen Daten konnten die Journalisten exakte Bewegungsprofile einzelner Menschen nachvollziehen, selbst Besuche in Entzugskliniken, Therapeuten, Bordellen – und sogar ein Gefängnisaufenthalt.

Möglich ist das, weil alle Standortdaten mit einer „Advertising ID“ verbunden sind. Das ist ein eineindeutiger Code, eine Art universelle Seriennummer. Jedes Smartphone hat eine: Apple und Google vergeben diesen Code automatisch bei der Inbetriebnahme des Smartphones.

Bewegungsprofile allein sind schon verräterisch: Wer in einem Einfamilien-Haus wohnt, ist leicht zu identifizieren – erst recht in Kombination mit dem Arbeitsplatz. Wer noch mehr Daten dazu kauft, ermittelt leicht Namen, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und mehr.

Advertising ID erlaubt Zuordnung der Daten

Eigentlich ist die Advertising-ID dazu gedacht, damit Werbetreibende ihre Kundschaft bequem wiedererkennen können. Doch sie werden von einigen Brokern auch an jeden verkauft, der dafür bezahlt.

Die Daten verraten intime Details über eine Person: Wo wohnt die Person, zu welcher Uhrzeit fährt sie zur Arbeit, mit dem Auto oder mit dem Bus, wo wird der Mittags-Kaffee getrunken und wann geht es zurück?

Missbrauch jederzeit möglich

Die Recherchen machen deutlich, dass es sich hier um ein erhebliches Sicherheitsrisiko handelt: Wenn ausländische Mächte solche Daten kaufen, können sie die Daten leicht zuordnen und eine Menge über Lebensumstände und selbst Freizeitbetätigung einzelner Personen erfahren. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel leicht Geheimnisträger überwachen.

Niemand kann wissen, wer solche Daten bei den Brokern einkauft – und wer sie ausnutzt. Das können fremde Staaten sein, aber theoretisch auch Behörden, Organisationen – sogar Stalker.

Daraus kann und sollte jeder wichtige Erkenntnisse ziehen: Es ist leicht, von anderen überwacht zu werden, wenn man unvorsichtig bei der App-Auswahl und der Freigabe persönlicher Daten ist.

Zugriffsrechte von Apps kritisch überprüfen

Doch es gibt einige Möglichkeiten, sich zu schützen: Keine Apps laden, die kostenlos sind und völlig unbekannte oder sogar unseriöse Betreiber hat.

Noch wichtiger aber: Unter iOS und Android nur die Rechte für Apps freigeben, die auch wirklich notwendig für den Betrieb einer App sind. Eine Taschenlampen-App braucht keine Standortdaten und auch keinen Zugriff auf die Kontakte.

In den Datenschutz-Einstellungen lassen sich die zugeteilten Rechte jederzeit überprüfen: Einfach in einer freien Minute mach alle Apps durchgehen und alle Rechte entziehen, die eine App nicht benötigt. Auch beim Installieren einer App drauf achten, dass nur die Zugriffsrechte freigegeben werden, die sinnvoll sind.

Überprüfen: Bin ich auch betroffen?

Netzpolitik.org bietet einen speziellen Service: Wer mag, kann die Advertising-ID seines Smartphones eingeben (auf der Webseite steht auch, wie man diese ermittelt) und so herausfinden, ob die eigenen Daten im Test-Datensatz des Datenhändlers enthalten sind.

Aber selbst wenn nicht: Im vollständigen Datensatz der Broker ist jeder enthalten. Das lässt sich fast nicht verhindern. Um so wichtiger, sensibilisiert zu sein – und die Privatsphäre-Einstellungen gewissenhaft vorzunehmen.

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Wie ChatGPT und Google Gemini das Suchen verändern

Wie ChatGPT und Google Gemini das Suchen verändern

„Wir übernehmen das Googeln für Sie“, so lautet das Motto im Google-Konzern. Wir werden künftig immer häufiger mit Chatbots nach Antworten suchen – und sogar mit ihnen sprechen.

Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz I/O gleich diverse KI-Projekte präsentiert, die unseren Alltag bereichern und – wenn es nach Google geht – auch einfacher machen sollen.

Universelle Helfer für alle Lebenslagen könnte man sagen.

Einen Tag vorher wiederum hat OpenAI, die Firma hinter dem bestens bekannten Chatbot ChatGPT, eine neue Version von ChatGPT gezeigt, die wie aus der Zukunft wirkt und nicht nur sprechen, sondern auch singen oder als Dolmetscher fungieren kann.

Es wird immer deutlicher: Die Art und Weise, wie wir uns aufschlauen und Herausforderungen des Alltags meistern werden, verändert sich rasant – aber auch die Art und Weise, wie im Netz Geld verdient wird.

Gemini ist die KI von Google. die überall zum Einsatz kommen soll
gemini ai

ChatGPT 4o: Optimiert und schneller

Den ersten Aufschlag hat diese Woche OpenAI gemacht. Das Unternehmen hat eine Weiterentwicklung von ChatGPT präsentiert, die sie „Spring Update“ nennt. Also „Frühlings-Update“.

Die neue Version heißt „ChatGPT 4o“. Das „o“ steht für „optimiert“. In der Tat scheint die neue Version deutlich, deutlich schneller zu sein. Die Antworten kommen nahezu sofort.

Das KI-Modell ist aber auch effizienter, braucht weniger Rechenleistung und ist damit halb so teuer in der Nutzung (für Unternehmen zB) wie vorher. Es gibt weniger Fehler und bessere Lösungsvorschläge bei Problemen, etwa wenn man eine mathematische Formel lösen lassen will.

Die neue Version von ChatGPT hat auch die Sprechfähigkeit weiterentwickelt. Man kann mit dem Chatbot sprechen wie mit einem Menschen, in natürlicher Sprache. OpenAI hat es geschafft, dass es nicht einige Sekunden dauert, bevor eine Antwort kommt.

Die Antworten kommen sehr schnell – und die Aussprache ist sehr natürlich. Es ist sogar möglich, den Chatbot beim Sprechen zu unterbrechen, neue Aspekte zu erwähnen.

Es ist erstaunlich, wie schnell sich das entwickelt. ChatGPT kann auch als Dolmetscher fungieren. Wenn man de Chatbot sagt: „Du fungierst jetzt bitte als Dometscher.

Wenn ich etwas in Deutsch sage, übersetze das sofort ins Chinesische, und wenn Du etwas in Chinesisch hörst, übersetze es wieder in Deutsche.“ Und schon hat man einen funktionierenden Dolmetscher an der Hand.

Das alles steht nun nicht mehr nur zahlenden Plus-Nutzern, sondern auch in der kostenlosen Version zur Verfügung.

ChatGPT ist schon länger am Start - und bekommt jetzt Konkurrenz
ChatGPT ist schon länger am Start – und bekommt jetzt Konkurrenz

Google Gemini, Gemini, Gemini

Vieles davon klingt für einen Laien nach Science-Fiction. Vor allem, weil ChatGPT nicht der einzige Chatbot am Markt ist. Auch Google entwickelt mit Hochdruck an KIs und hat da diese Woche einiges vorgestellt.

Google steht erkennbar unter Druck, denn OpenAI treibt Google regelrecht vor sich her. Man wundert sich, denn Google hat in den letzten Jahren so viel in KI gesteckt und Technologien entwickelt, die das, was ChatGPT heute kann, überhaupt erst möglich gemacht hat. Vieles von dem, was Google einen Tag nach OpenAI gezeigt hat, sieht aus wie: „Wir können das auch!“

Die wichtigste KI von Google heißt „Gemini“, und die steckt künftig überall: In der Google-Suche, im Google Assistenten, in Youtube, in Google Mail. Wer mag, kann per KI nach einem Video suchen, in dem etwas Bestimmtes passiert oder erklärt wird zB.

Wer mag, kann mit Gemini sprechen. In vielen Sprachen und Stimmen. Das sieht alles so aus wie beim neuen ChatGPT. Die KI soll einem aber auch helfen können, etwa wenn man sich auf eine Prüfung oder ein

Bewerbungsgespräch vorbereiten will oder muss.

Google läutet die "Gemini Ära" ein
Google läutet die „Gemini Ära“ ein

Das Wesen der Suche verändert sich radikal

Wenn wir immer mehr Chatbots benutzen, wie verändert das die Suche im Netz, wie verändert das Google?

Das ist eine wichtige Frage, die sich auch Google stellt. Die neue Devise bei Google lautet: „Wir erledigen das Googeln für Dich“. Damit ist gemeint, das wir, die Nutzer künftig weniger Links anklicken, um zu schauen, ob sich dort die begehrten Informationen verstecken. Das macht die KI.

Fragen können in natürlicher Sprache gestellt werden und auch komplexer werden. Man kann zukünftig fragen: „Welche Pilates-Studios es in Paderborn gibt, wie lange man vom Hotel dahin fährt und wann der nächste Termin für eine individuelle Sitzung frei ist.

Google sieht sich künftig mehr als Assistent. Und das alles muss keineswegs eingetippt werden, es reicht, es zu sagen – die Antworten kommen auch gesprochen, wenn möglich.

Aber nicht nur das. Man wird zukünftig auch einfach die Kamera im Handy aktivieren, auf etwas zeigen – etwa eine abgesprungene Fahrradkette – und fragen können: Was mache ich jetzt?

Und bekommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Es ist auch möglich, auf einem Bild etwas zu umkringeln und mehr Informationen dazu zu bekommen. Es geht eindeutig in Richtung Raumschiff Enterprise.

KI kann heute sehr kompetent Texte korrigieren - und Vorschläge für bessere Formulierungen machen
KI kann heute sehr kompetent Texte korrigieren – und Vorschläge für bessere Formulierungen machen

Webseiten und Blogs bekommen Probleme

Man könnte den Eindruck gewinnen, es wird nur noch über KI gesprochen. Da scheint sich mächtig etwas zu verändern.

Die Google-Suche ist bedroht. Google macht 224 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr mit Werbung, ein großer Teil davon kommt aus der Google-Suche. Wenn die Leute nun immer öfter Chatbots befragen und nicht mehr bei Google suchen, verdient der Konzern wenige

Darum will der Konzern die Google-Suche nun auch mit diversen KI-Funktionen aufpeppen. Nutzer bekommen öfter Antworten direkt geliefert, weniger Linklisten.

Das bedeutet aber auch, dass potenziell weniger Menschen auf die Webseiten von Verlagen oder Blogs gehen, wenn sie die Antworten schon haben.

Es verändert das Wesen der Webs – und macht die Anbieter von allwissenden Chatbots zu mächtigen Konzernen. Die KIs entscheiden, welche Antworten kommen. Bislang konnten wir selbst entscheiden, welchen Link wir anklicken. In Zukunft nicht mehr.

Neu ist nur, dass wahrscheinlicher seltener Google gefragt wird, weil es eben auch andere leistungsfähige Frage-und-Antworten-Maschinen gibt wie ChatGPT, Perplexity, Llama, Claude und wie sie alle heißen.

Google setzt voll auf KI und will auch seine Suchmaschine mit KI pimpen

Google setzt voll auf KI und will auch seine Suchmaschine mit KI pimpen

Google bohrt seine Suchmaschine auf: Künftig bekommen Nutzer oft direkt Antworten präsentiert – und Hilfen angeboten. Im Vordergrund steht Google Gemini.

Die Suchmaschine Google verändert sich radikal: KI beantwortet künftig viel mehr Fragen direkt, findet Stellen in Videos und reagiert auf natürliche Sprache.

Google hat viel Erfahrung mit KI

Google hat bereits seit vielen Jahren große Investitionen in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz getätigt und kann dabei auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Bereits im Jahr 2011 gründete das Unternehmen seine dedizierten KI-Forschungsabteilung Google Brain, die seitdem wegweisende Fortschritte erzielt hat.

So konnte Google mit seinem AlphaGo-Programm 2016 erstmals einen menschlichen Weltmeister im traditionellen Brettspiel Go besiegen – ein Meilenstein für die KI-Forschung.

In den folgenden Jahren baute Google seine KI-Fähigkeiten weiter aus und integrierte sie zunehmend in seine Produktpalette, etwa in Form der Sprachassistentin Google Assistant oder der Bilderkennungs-Technologie Google Lens.

Heute zählt Google zu den führenden Akteuren im Bereich der künstlichen Intelligenz und treibt die Weiterentwicklung dieser Schlüsseltechnologie kontinuierlich voran.

Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im kalifornischen Mountain View hat der Konzern hinter der bekannten Suchmaschine einen Blick in die nähere Zukunft gewährt.

Eins wurde deutlich: Google setzt vollständig auf Künstliche Intelligenz (KI). Google will künftig häufiger das Googeln selbst übernehmen. Anstatt auf eine Anfrage eine Linkliste mit passenden Webseiten zu präsentieren, sollen künftig sogenannte KI-basierte Übersichten möglichst konkrete Antworten liefern. Weiteres Surfen im Netz überflüssig.

Die Google-Suchmaschine wird um diverse KI-Funktionen erweitert
Die Google-Suchmaschine wird um diverse KI-Funktionen erweitert

Google beantwortet viele Fragen künftig direkt

Wer zum Beispiel nach Rezepten für einen Kindergeburtstag sucht, bekommt nicht einfach eine Liste mit Rezepte-Webseiten präsentiert, sondern bereits fertige Rezepte. Sagt man der KI auch noch, wie viele Kinder kommen und welche Unverträglichkeiten vorliegen oder Veganer dabei sind, passt die KI die Rezepte entsprechend an.

Webseiten ansteuern überflüssig.

Auch komplexere Anfragen sollen künftig möglich sein. „Finde die besten Zahnärzte in Köln und informiere mich darüber, wie lange ich dahin fahre und wo am schnellsten ein Termin zu bekommen ist.“ Oder: „Ich muss mich glutenfrei ernähren. Welche Restaurants in der Umgebung eignen sich da?“

So etwas lässt sich bislang nicht mit einer Google-Suchanfrage herausfinden. Möglicherweise schon sehr bald.

Mit Google Lumiere lassen sich bis zu 5 Sekunden lange Videos aus dem Nichts generieren
Mit Google Lumiere lassen sich bis zu 5 Sekunden lange Videos aus dem Nichts generieren

Aktuelle Situationen „verstehen“

Google KI kann aber auch Videos und Situationen analysieren. Künftig wird die Google-Suche auf aktuelle Situationen reagieren können. Die Kette ist vom Fahrrad gesprungen: Einfach die Kamera vom Smartphone draufhalten und Google fragen. Es folgen konkrete Anleitungen, was zu tun ist.

Gezeigt wurde eine Alltagssituation: Eine Fotokamera funktioniert wie gewünscht – ein Hebel klemmt.

Der Nutzer aktiviert die Kamera im Handy, zeigt das Problem und fragt: „Wieso klemmt dieser Hebel?“ – und die KI erklärt nicht nur, wodurch so etwas entstehen kann, sondern macht auch konkrete Vorschläge, das Problem zu lösen. Es gibt auch Hinweise auf Youtube-Videos, in denen genau das thematisiert wird.

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Gemini ist Googles Wunderwaffe und darf als Gegenstück zu ChatGPT verstanden werdeni

Auch die „Assistenten“ werden verbessert

Google entwickelt sich weg von der reinen Suchmaschine, die passende Treffer auf Webseiten oder in Videos findet, hin zum konkreten Assistenten.

Apropos: Die „Google Assistenten“ in den smarten Lautsprechern oder Android-Handys werden ebenfalls aufgebohrt. Aus heutiger Sicht sind die strohdumm.

Die Google-Tochter Deepmind, die schon vor Jahren KI-Systeme gebaut hat, die Weltmeister in Schach und Go geschlagen hat, arbeitet an moderne KI-Agenten, die künftig an die Stelle des „Google Assistant“ treten sollen.

Sprechen mit der KI – und Fragen stellen

Künftige Systeme sprechen flüssiger, verstehen besser, sprechen viele Sprachen, drücken sich emotionaler aus und können auch Fotos oder aktuelle Sitationen erkennen. „Wo habe ich meine Brille hingelegt?“ Wer die Kamera freigibt und das Zimmer abschwenkt, könnte eine Hilfe bekommen.

Viele dieser Neuerungen wurden nur einen Tag vorher auch von OpenAI für den Chatbot ChatGPT vorgestellt. Das Unternehmen hat eine neue Version ChatGPT 4o vorgestellt – mit „o“ für „omnimodal“. ChatGPT kann demnächst mehrere Dinge gleichzeitig: Sprache verstehen und sprechen, Bilder erkennen und erzeugen, aktuelle Situationen analysieren und sogar singen.

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Gemni kommt in der Google-Suche zum Einsatz – und in vielen anderen Anwendungen.

Wettstreit der KI-Anbieter

Es gibt erkennbar einen Wettkampf um die beste KI-Technologie für den Alltag. Nichts scheint dem Google-Konzern aktuell wichtiger, als neue KI-Lösungen für alles Mögliche zu entwickeln.

Gemini kann jetzt schon auch in Google-Mail-Konten suchen oder Youtube-Videos finden. Das geht schneller und komfortabler als selbst nach der Rechnung eines bestimmten Unternehmens zu suchen oder ein Video zu finden, in dem eine Frau anderen Frauen erklärt, wie man sich am besten verteidigt.

ChatGPT kann hören, sprechen, verstehen, texten und Bilder generieren
ChatGPT kann hören, sprechen, verstehen, texten und Bilder generieren

„Wo habe ich meine Brille hingelegt?“

Google und andere Anbieter wollen KI-Systeme anbieten, die verstehen und helfen – in jeder aktuellen Situation. Für Anbieter von Webseiten zum Beispiel bedeutet das aber auch, künftig weniger Besucher zu bekommen. Denn wenn Google die Fragen schon beantwortet, ist kein Besuch mehr auf der Webseite nötig. Das wird eine Herausforderung für viele Unternehmen werden.

Sie werden ihre Inhalte anpassen müssen. So, dass KI-Systeme sie verstehen und sie als Lösung präsentieren. Die beste Salbe, die bei Mückenstichen hilft kommt von X. Das japanische Restaurant in Düsseldorf hat um 13 Uhr noch einen Tisch frei.

KI verändert nicht nur die Art wie wir suchen, sondern alles – und gibt den Konzernen hinter den KI-Modellen deutlich mehr Macht.

Viele der Neuheiten kommen zuerst in den USA, nach und nach aber auch nach Europa.

Apple und Google bieten Unterstützung von Warnhinweisen bei unerwünschtem Tracking in iOS und Android

Apple und Google bieten Unterstützung von Warnhinweisen bei unerwünschtem Tracking in iOS und Android

Apple und Google haben eine gemeinsame Lösung entwickelt, um den Missbrauch von Trackern wie den AirTag oder vergleichbare Minigeräte zu reduzieren bis verhindern.

AirTags: Immer alles finden

Kleine Tracker wie der AirTag sind super praktisch: Geldbörsen, Gepäck oder Brieftaschen wiederfinden.

AirTags und vergleichbare Tracker sind kleine, tragbare Geräte, die entwickelt wurden, um Objekte wie Schlüssel, Geldbörsen oder sogar Fahrzeuge zu verfolgen und wiederzufinden. Diese Geräte nutzen verschiedene Technologien, einschließlich Bluetooth, GPS und Ultra-Wideband (UWB), um ihre Position zu kommunizieren.

Jeder AirTag lässt sich registrieren und eindeutig benennen
Jeder AirTag lässt sich registrieren und eindeutig benennen
  1. Verbindung: Der Tracker verbindet sich über Bluetooth mit einem Smartphone oder einem anderen kompatiblen Gerät. Bei einigen Modellen wird auch GPS für eine präzisere Lokalisierung verwendet.
  2. Standortbestimmung: Wenn der Tracker in Reichweite ist, kann er durch das verbundene Smartphone lokalisiert werden. Ist er außer Reichweite, helfen Netzwerke anderer Geräte desselben Ökosystems (z.B. bei Apple AirTags durch das „Find My“-Netzwerk), den Standort des Trackers anonym und verschlüsselt zu übermitteln.
  3. Benachrichtigung: Der Nutzer kann auf einer Karte die Position des Trackers sehen und erhält auf Wunsch Benachrichtigungen, falls das Objekt bewegt wird.

Die Nutzung solcher Tracker hat sowohl praktische Vorteile, wie das Auffinden verlorener Gegenstände, als auch Datenschutzimplikationen, da die ständige Standortüberwachung Fragen hinsichtlich der Privatsphäre aufwerfen kann.

Missbrauch verhindern/erschweren

Apple und Google haben gemeinsam eine Industriespezifikation — Detecting Unwanted Location Trackers — für Bluetooth-Ortungsgeräte entwickelt, die es ermöglicht, Anwender sowohl unter iOS als auch unter Android zu warnen, wenn ein solches Gerät unwissentlich zur Ortung verwendet wird.

Dies wird dazu beitragen, den Missbrauch von Geräten, die zur Ortung von Gegenständen konzipiert sind, weiter einzudämmen. Apple hat diese Funktion heute in iOS 17.5 integriert und Google führt sie in Android-Geräten ab Version 6.0+ ein.

Mit dieser neuen Funktion erhalten Anwender:innen eine Warnung auf ihrem Gerät, wenn ein unbekanntes Bluetooth-Ortungsgerät entdeckt wird, das sich mit ihnen bewegt, unabhängig von der Plattform, mit der das Gerät gekoppelt ist.

Apple Airtag und vergleichbare Tracker lassen sich missbrauchen
Apple Airtag und vergleichbare Tracker lassen sich missbrauchen

Warnung vor Trackern plattformübergreifend

Wenn man eine solche Warnung auf seinem iOS-Gerät erhält, bedeutet dies, dass sich der AirTag, „Wo ist?“-Zubehör oder ein anderer Bluetooth-Tracker einer anderen Person, der mit den Industriespezifikation kompatibel ist, mit einem bewegt.

Möglicherweise ist der Tracker an einem Gegenstand befestigt, den man sich gerade ausgeliehen hat. Ist dies aber nicht der Fall, kann das iPhone die Kennung des Trackers anzeigen und einen Ton abspielen, um den Tracker zu lokalisieren, und Anweisungen zum Deaktivieren des Trackers anzeigen. Hersteller von Bluetooth-Trackern wie Chipolo, eufy, Jio, Motorola und Pebblebee haben zugesichert, dass künftige Tracker kompatibel sein werden.

AirTag und Zubehör von Drittanbietern für das „Wo ist?“-Netzwerk sind von Anfang an mit den branchenweit ersten Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen entwickelt worden, und Apple hat sich verpflichtet, diese Maßnahmen stets zu aktualisieren und zu erweitern, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten.

Diese plattformübergreifende Zusammenarbeit — die erstmalig auch die Beiträge anderer Industrieteilnehmer:innen und Interessengruppen einbezieht — bietet Herstellern, die Funktionen von Warnhinweisen vor unerwünschter Standortbestimmung in ihre Produkte integrieren möchten, Richtlinien und bewährte Verfahren.

Apple und Google werden weiterhin mit der Internet Engineering Task Force in der Arbeitsgruppe Detecting Unwanted Location Trackers zusammenarbeiten, um den offiziellen Standard für diese Technologie zu entwickeln.