Google hat eigene WLAN-Router im Programm – Google WiFi genannt. Die sind ab sofort auch in Deutschland zu haben. Für rund 139 EUR bekommt man einen äußerst komfortablen Router, der bequem per App konfiguriert werden kann. Lohnt sich das?
Wer will heute zu Hause noch ohne WLAN auskommen? Wohl kaum jemand. Doch bis sp ein drahtloses Funknetzwerk perfekt funktioniert, fließt normalerweise eine Menge Schweiß.
Erst recht, wenn man eine größere Wohnung oder sogar ein Haus hat, das komplett und zuverlässig mit WLAN versorgt werden soll. Dann braucht man meist Zusatzgeräte wie Repeater, die das Funksignal verstärken oder spezielle Geräte, um das WLAN über das Stromnetz in entlegene Winkel der Wohnung zu bekommen. Das alles einzurichten ist mühsam und fehleranfällig.
Ohne störende Antennen
Das ist beim neuen WLAN-Router von Google definitiv anders. Mit diesen Geräten kann man leicht auf Repeater und dergleichen verzichten, Seit einigen Tagen bekommt man Google Wifi auch in Deutschland. Optisch ist das Gerät eine Überraschung: Kreisrund, ohne abstehende Antennen. Eher stylisch als störend. Schon mal ein Pluspunkt. Doch die wahre Stärke der WLAN-Geräte von Google liegt im „Ease of Use“, wie die Amerikaner gerne sagen. Das Ding ist einfach zu bedienen. Nämlich per App. Die gibt es für Android und Apple iOS.
Die App übernimmt tatsächlich die ganze Arbeit. Nach dem Auspacken stöpselt man das Gerät in die Steckdode und verbindet den WLAN-Router mit dem Netz (etwa durch Einstöpseln in den DSL-Router). Danach App starten – der Rest geht wie von allein. Die App sucht nach dem Wifi-Gerät, fordert einen dann zum Scannen eines QR-Codes auf (damit keine Fremden Zugriff auf den Router bekommen), danach noch einen Namen auswählen fürs Netz und ein Passwort vergeben. Fertig. Das war’s. Im Ernst. Das Ganze dauert keine drei Minuten.
Alles über die App gesteuert
Jetzt könnte man glauben: Na gut, ein Standard-WLAN ist schnell eingerichtet. Aber dafür ist das Ding nicht flexibel … Stimmt nicht. Man kann über die App alles Mögliche machen. Es ist möglich, das Netzwerk zu überwachen. Man sieht die angeschlossenen Geräte, wie schnell die Daten fließen – und auch wie viel.
Man kann auf Fingertippen einen Gastzugang einrichten, mit eingeschränkten Rechten. Und auch ein Familien-Netz ist möglich: Da bekommen Kinder eingeschränkten Zugang zum Netz, nur zu bestimmten Zeiten oder auf bestimmte Inhalte (oder auf bestimmte Inhalte nicht). Das alles bieten auch andere Router – ich habe es aber wirklich noch nie derart einfach in der Bedienung und Handhabung gesehen.
Praktische Repeater
Das gilt auch für den Fall, dass man eine große Wohnung oder ein Haus hat und mehr als einen WLAN Access Point braucht. Dann lassen sich weitere Wifi-Geräte ins Netzwerk holen. Sie werden automatisch verbunden und so konfiguriert, dass sie gemeinsam eine optimale Netzabdeckung im Haus gewährleisten. Über die App lässt sich alles kontrollieren. Und sollte ein Nachbar mit seinem WLAN stören – macht nichts, das System sucht sich automatisch die perfekt passende Frequenz und gleich alle Nebenstellen ab.
In punkto Bedienkomfort sind die Google-Geräte wirklich spitze. Sie sind allerdings auch nicht ganz billig: 139 Euro für das erste Gerät, 249 Euro, wenn man ein Set von zwei Geräten kauft (oder mehr). Aber kann man Google vertrauen? Ist schließlich nicht ganz abwegig, diese Frage zu stellen. Man braucht ein Google-Konto, um die Wifi-Geräte zu nutzen.
Ob fremde Mächte (etwa die NSA) sich in den Router hacken können? Wir wissen es nicht, muss man ehrlicherweise sagen. Es ist schade, dass diese Zweifel sind, denn ansonsten ist Google Wifi wirklich die beste Art, seine Wohnung mit WLAN zu versorgen.
Wo kann man die Router kaufen?
Wer Interesse an den Routern hat: Man kann sie nicht nur bei Google selbst kaufen, sondern auch in einigen Onlineshops.