Heizung im Smart Home – per App steuern

von | 29.03.2023 | Hardware

Smart Home erleichtert auch den Zugriff auf die Heizungsanlage. Dabei können einzelne Heizkörper oder das gesamte System per App bedient und kontrolliert werden. Die Digitalisierung bietet jedoch nicht nur Komfort, sondern bringt ein großes Einsparpotential mit sich. Wie genau das funktioniert und welche technischen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, erklärt der folgende Beitrag genauer.

Wie funktioniert Smart Home überhaupt?

Viele technischen Geräte im Haushalt lassen sich über eine App steuern. Angefangen bei der Beleuchtung sind auch Geschirrspüler, Waschmaschine und Co. mit dem internen Netzwerk verbunden. Auch die Heizung hat ihren Weg zum Smart Home gefunden. Für die Steuerung braucht nun nicht mehr am Thermostat gedreht werden. Die App regelt die gewünschte Temperatur im Raum, schaltet nicht benötigte Heizkörper ab und sorgt für eine gewisse Ersparnis.

Smart Home umfasst also viele Bereich im Haushalt. Meist läuft die intelligente Technik in einer Zentrale zusammen und sendet die wichtigsten Informationen an das Smartphone oder Tablet weiter. Dabei gibt es auch einfache Steuerungen der Heizung, ohne die ganze Haustechnik vernetzen zu müssen.

Einfache Variante: ein Funk-Thermostat nutzen

Wer sich gegen ein komplettes Smart Home Paket entscheidet, kann die Heizung trotzdem optimieren und vor allem digitalisieren. Eine einfache Lösung bieten die Funk-Thermostate. Sie sind schnell an den Heizkörpern angebracht und können per WLAN mit dem Smartphone verbunden werden. Einzelne Modelle gibt es für weniger als 40 Euro. Die Auswahl hängt vom Funktionsumfang ab.

Installiert sind die neuen Thermostate schnell, ohne einen Heizungsmechaniker damit zu beauftragen. Je nach System bringen sie ihre eigene App mit. Nach der Einrichtung können die einzelnen Heizkörper gesteuert werden. Das Prinzip lässt sich mit einer Zeitschaltuhr vergleichen. Auf dem Smartphone legt man fest, wann die Heizkörper im Raum überhaupt heizen sollen und welche Temperatur sie dabei erreichen.

Thermostate, die per Funk gesteuert werden (Bilder von pixabay.de / Nutzer – geralt)

Thermostate, die per Funk gesteuert werden

Mehr Funktionen mit programmierbaren Thermostaten

Die programmierbaren Thermostate kosten etwas mehr Geld in der Anschaffung. Sie bringen aber auch mehr Möglichkeiten mit sich. Hier können auf dem Smartphone Schaltzeiten und Temperaturkurven genau festgelegt werden. Das heißt: über Nacht senkt sich die Temperatur in den Räumen automatisch ab. Auch beim Lüften reagieren die Thermostate sofort und senken die Heizleistung.

Darüber hinaus gibt es eine Urlaubs-Funktion und eine Funktion für den Frostschutz. Der Boost sorgt für ein schnelles und kurzzeitiges Aufheizen des Raumes. Per Smartphone lässt sich der gesamte Tagesablauf der Heizung planen, sodass die Wohnung zum Feierabend angenehm warm ist und über den Tag hinweg nicht zu viel Energie unnütz verbraucht hat.

Intelligente Heizungssteuerung über die App

Neben den Thermostaten lässt sich die ganze Heizungssteuerung digitalisieren. Statt also direkt zum Kessel zu gehen und sich die Werte anzeigen zu lassen, geschieht alles nur noch am Smartphone oder Tablet. Hier werden Heizphasen eingestellt, auf Sommerbetrieb umgeschaltet oder die Heizkurve nach individuellen Bedürfnissen angepasst. Dafür sind natürlich Kessel mit modernen Steuerungen erforderlich. Primus zeigt hier, wie eine elektronische Ofensteuerung funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt.

Die Steuerung liefert in Echtzeit Informationen über den Verbrauch, die Temperatur im Kessel und zu den Einstellungen. Ein feines Justieren hilft beim Energiesparen und aktuelle Messdaten zeigen genau an, wo unnötig Heizenergie verbraucht wird. Voraussetzung ist ein LAN-Anschluss an der Heizungsanlage. Dieser ist mit dem Router im Haus zu verbinden. An dieser Stelle hilft auch gern der Fachmann weiter.

Doch nicht nur moderne Anlagen sind per App zu steuern. Auch ältere Kessel können nachgerüstet werden. Die Kommunikationsmodule gibt es als komplettes Set, die an der bestehenden Anlage zu montieren sind. Je nach Hersteller und App gibt es Unterschiede.

Für wen eignet sich die intelligente Steuerung?

Natürlich kommt es auf die eigene und individuelle Lebenssituation an, ob die digitale Steuerung Sinn ergibt. Während sich digitale Thermostate eher für Mieter in einer Wohnung eignen, sind komplexe Heizungssteuerung für Hausbesitzer geeignet. Doch auch bei älteren Kesseln und Anlagen erreichen die digitalen Thermostate ein gewisses Sparpotenzial. Mieter sollten auf jeden Fall eine Anpassung vornehmen, die ohne Absprache mit dem Vermieter stattfinden kann. Bei einem Neubau kann die moderne Heizungssteuerung direkt eingeplant und in das Smart Home System eingebunden werden.

Komfort und Energieersparnis stehen im Vordergrund. Wie hoch die Einsparung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren und vor allem vom Gebäudezustand ab. Individuelle Heizphasen und eine angenehme Raumtemperatur können bequem per App festgelegt werden. Moderne Anlagen nutzen das Geofencing für sich. Die Heizung erkennt anhand des Smartphones-Standorts, ob sich jemand im Haus befindet. Die Temperatur kann dann entsprechend angehoben oder abgesenkt werden.

Auch in Bezug auf das Wetter sind automatisierte Anpassungen möglich. Sogar ein Sprachassistent kann zum Einsatz kommen, wie Google oder Alexa. Dafür ist der Einstieg zur Digitalisierung mit Anschaffungskosten verbunden. Sie können sich mit der Zeit amortisieren über die Energieersparnis. Dafür sind beim Kauf Schutzmechanismen und Sicherheitsstandards der Hersteller zu berücksichtigen.