Immer für eine Kontroverse gut: Elon Musk

von | 15.09.2023 | Digital

Gerade erst ist mal wieder eine Biografie über Elon Musk erschienen – und die sorgt für heftige Diskussionen. Nicht zuletzt, weil dem Firmenlenker darin vorgeworfen wird, der ukrainischen Armee zeitweise den Zugriff auf das Satellitennetzwerk Starlink verweigert zu haben.

Biografien werden nicht nur über Menschen geschrieben, die nicht mehr unter uns weilen, sondern mitunter auch über Menschen, die noch in ihrer Schaffenskraft stecken. Gerade erst ist eine weitere Biografie über Elon Musk erschienen. Geschrieben von Walter Isaacson, der auch schon Biografien über Steve Jobs oder Benjamin Franklin geschrieben hat. Der Autor hat Elon Musk zwei Jahre begleitet und mit Freunden und Geschäftspartnern gesprochen.

Das Buch erregt eine Menge Aufsehen, weil auch Elon Musk immer Aufsehen erregt.

Elon Musk hat den offenen Brief auch unterschrieben

Elon Musk hat den offenen Brief auch unterschrieben

Biografie über Elon Musk

Man erfährt in dem Buch eine Menge über Elon Musk, was man sowieso schon weiß: Musk ist in Südafrika aufgewachsen, hatte einen gewalttätigen Vater, eine Mutter, die ihn nicht ausreichend schützte.

Es war auch Alkohol im Spiel. Offensichtlich hat sich Musk schon früh für Raumfahrt und Technologie interessiert. Das kann niemanden überraschen, schließlich verdient Musk mit Technologie eine Menge Geld. Er hat Paypal gegründet, den E-Auto-Hersteller Tesla, aber auch SpaceX, ein Raumfahrtunternehmen, das Satelliten ins All schickt – und Raketen baut und eine Marsmission plant.

Elon Musk ist ein Macher, wird als intelligent beschrieben – aber auch als schwierig. Das weiß auch jeder, denn seitdem er Twitter übernommen hat, sind nicht nur 80% der Belegschaft entlassen worden, sondern der Kurs von Twitter hat sich radikal verändert – und Twitter heißt nicht mal mehr Twitter, sondern „X“. So hieß übrigens auch Musks aller erstes Unternehmen. Einfach X.

Globales Satelliten-Netzwerk versorgt aus dem All mit Internet

Globales Satelliten-Netzwerk versorgt aus dem All mit Internet

Warum Elon Musk spaltet

Die neue Biografie ist nicht die erste, es gibt schon mehrere. Was aber ist so interessant an dem Mann, wie tickt Elon Musk?

Nun, Elon Musk spaltet. Die einen sind fasziniert von ihm – nicht wenige sogar regelrechte Fans. Denn ohne jeden Zweifel ist Musk intelligent, visionär und vor allem furchtlos und durchsetzungsstark. Man hat nicht den Eindruck, dass ein kleiner Engel auf einer seiner Schultern sitzt und sagt: „Das funktioniert doch nicht!“ „Das kannst Du doch nicht machen!“

Und selbst wenn, ist das andere Engelchen lauter. Er macht einfach. Er ist ein Macher. Und damit ausgesprochen erfolgreich. Schließlich haben ihn seine Geschäfte zu einem der reichsten Menschen der Welt gemacht – und erfolgreich und berühmt. Genau das, was die einen fasziniert, die oft selbst Unternehmer sind, schreckt die anderen ab. Und es gibt gute Gründe, erschrocken zu sein und zu kritisieren. Elon Musk interessieren Hindernisse oder Argumente nicht.

Kritik wischt er zur Seite. Er baut keine Brücken, er setzt seinen Kopf durch. Das ist nirgendwo besser zu beobachten als bei Twitter. Er hat ohne jede Empathie 80% der Belegschaft gekündigt. Es interessiert ihn einfach nicht, was andere sagen oder denken. Er macht einfach. Dass er damit so erfolgreich ist, sagt natürlich auch eine Menge über die Welt aus, in der wir leben. Man kann sich an Elon Musk wunderbar abarbeiten, fast egal, welche Position man vertritt.

Elon Musk: Neuer Imperator über das Twitter-Reich

Elon Musk, Starlink und die Ukraine

Ein Aspekt aus dem Buch erregt derzeit besondere Aufmerksamkeit. Es geht dabei um das Satellitennetzwerk, das Musk betreibt: Starlink.

Starlink ist ein Satellitennetzwerk von SpaceX, das aus über 3.000 Satelliten besteht, die in einer niedrigen Erdumlaufbahn um die Erde kreisen. Durch Starlink kann man theoretisch überall auf der Welt mit recht hohem Tempo ins Internet gehen. Die Satellitenschüsseln sind klein (1,2 Meter) und mobil. Eigentlich ist das Satellitennetzwerk, das relativ günstig zu nutzen ist, für den privaten Gebrauch gedacht: Für die Berghütte, Camper, Ferienhäuser, Gegenden, die schlecht mit Internet versorgt sind.

Doch nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs hat Elon Musk Starlink auch für militärische Zwecke genehmigt, für die Ukrainer. Die Ukraine hat Starlink im Februar 2022 in Betrieb genommen. Das Netzwerk hat sich als wichtige Kommunikationsinfrastruktur für die Ukraine erwiesen. Starlink hat der Ukraine geholfen, die Kommunikation mit der Außenwelt aufrechtzuerhalten, als die russischen Streitkräfte die Telekommunikationsinfrastruktur des Landes angriffen.

Kritik an Elon Musk

Und genau daran hat sich Kritik entwickelt. Es heißt, Elon Musk habe der Ukraine geschadet. Das Netz ist derzeit voll mit Videos und Kommentaren…

Daran zeigt sich, dass Musk eben polarisiert. Und daran ist die neue Biografie nicht unschuldig: Autor Isaacson schreibt, dass Musk kurz vor einem geplanten ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte mit dem russischen Botschafter in den USA gesprochen habe.

Musk hat laut Autor der Biografie dem Botschafter mitgeteilt, dass SpaceX die Nutzung von Starlink für den Angriff nicht zulassen würde – weil es sich um einen Angriff auf Russland handelte. Obwohl Musk anfangs sogar Tausende Starlink-Antennen gespendet hat, soll er die ukrainische Armmee hier behindert haben. Dafür erntet Musk jetzt viel Kritik im Netz. Allerdings bestreitet Musk diesen Punkt. Die Wahrheit kennen wir nicht.

 

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