Kleinanzeigen – neuer Name, bekannte Risiken

von | 05.06.2023 | Internet, Social Networks

eBay Kleinanzeigen ist selbstständig geworden. Neuer Look, das eBay aus dem Namen verbannt, eine neue App und andere Farben. Das lässt alles frischer erscheinen, aber sind die Probleme des Vorgängers damit auch Geschichte?

Auch wenn vieles anders erscheint, (mindestens) zwei Maschen von Betrügern haben sich auf die neue Plattform gerettet. Wenn Ihr darauf reinfallt, dann könnt Ihr schnell eine Menge Geld verlieren!

Der Speditionsversand

Käufer – in den meisten bekannten Fällen vom Profilbild her junge, gut aussehende Frauen – melden sich per WhatsApp und bieten an, die sperrige Ware sofort zu bezahlen und dann von einer Spedition abholen zu lassen. Weil sie weiter weg wohnen, keine Transportmöglichkeit haben. Danach gibt es verschiedene Vorgehensmodelle:

Ihr sollt die IBAN schicken, damit die Überweisung erfolgen kann. Kurze Zeit später kommt dann eine Bestätigung „Deiner Bank“, dass der Betrag eingegangen sei. Diese Bestätigung ist gefaked, aus der IBAN lässt sich ja die Bank auslesen und einfach eine vermeintlich echte E-Mail fälschen. Die so erbeuteten IBANs werden verkauft oder missbräuchlich genutzt, die Ware schnell von einer vermeintlichen Spedition abgeholt. Eine weitere Vorgehensweise: Die Bestätigung enthält einen so hohen Betrag, der Käufer bittet um Rücküberweisung der Differenz.

Befolgt immer die einfache Regel: Erst das Geld (in der Hand oder selbst überprüft auf dem Konto), dann die Ware!

Der sichere Zahlungslink

Eine weitere Masche ist ebenso gemein: Viele Benutzer haben bereits davon gehört, dass es ein Bezahlungssystem bei Kleinanzeigen gibt, das viele der Betrügereien ausschließen soll. Und so bekommt Ihr von einem vermeintlich interessierten Käufer die Zusage und gleichzeitig die Nachfrage; Eure Handynummer für die sichere Zahlung weiterzuleiten. Sicher ist dabei dann aber nur, dass Ihr dann nur noch einen Schritt entfernt seid, Eure Zahlungsinformationen an Fremde zu verlieren.

Gebt Ihr die Handynummer raus, dann bekommt Ihr per SMS oder WhatsApp einen „sicheren“ Zahlungslink. Auf der vertrauenswürdig erscheinenden Seite gebt Ihr dann Eure Zahlungsdaten (beispielsweise die Kreditkarten- oder Kontoinformationen) ein, damit eBay Euch das Geld vom Käufer überweisen kann. Was natürlich nie passiert, im Gegenteil: Plötzlich findet Ihr Abbuchungen auf Eurem Konto, die Ihr nicht erklären könnt.

Lasst Euch auf keine direkte Kommunikation zu Zahlungsdaten ein: PayPal ist eine gute Wahl, auch die Abholung mit Barzahlung vor Ort sind empfehlenswert. Oder aber Ihr meldet Euch für den offiziellen Zahlungsservice an und lasst Eure Käufe auch nur darüber zahlen.