Künstliche Intelligenz – KI – ist derzeit das Thema schlechthin im Silicon Valley. Unternehmen wie Google oder Facebook stecken sehr viel Geld in die KI-Forschung. Natürlich nicht aus wissenschaftlicher Neugier, sondern weil hier ein großes Geschäft gewittert wird. Künstliche Intelligenz fängt langsam an, in unseren Alltag zu dringen, zum Beispiel in Digitalen Assistenten – und das ist erst der Anfang. Mittlerweile entbrennt ein Streit: Fluch oder Segen, diese Künstliche Intelligenz?
Warum ist Künstliche Intelligenz für so viele Onlinekonzerne wie Google, Facebook, IBM oder Microsoft eigentlich derzeit so ein großes Thema? Weil damit mittel- bis langfristig eine Menge Geld verdient werden kann.
Die Onlinedienste nutzen KI, um die Bedürfnisse von uns Nutzern besser kennenzulernen: Was wollen wir Benutzer, was wünschen wir, wie reagieren wir auf Situationen, was bevorzugen wir? Für Onlinedienste, die mit Werbung Geld verdienen, sind das wichtige Fragen. Je schneller Onlinedienste auf aktuelle Situationen reagieren können, umso besser, desto mehr kann verdient werden.
Konkret werden KI-Systeme derzeit vor allem in Digitalen Assistenten eingesetzt, etwa in Siri, Cortana oder Google Assistant. Sie beantworten Fragen, lernen die User mit der Zeit immer besser kennen und sollen flexibel auf Situationen reagieren. Solche Systeme ersetzen Betriebssysteme, Browser und Suchmaschinen – und sind deshalb so wichtig für Google, Apple, Microsoft und Facebook. Aber auch für Onlineshops wie Amazon,
Insider warnen vor den Folgen
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hält große Stücke auf KI und schwärmt öffentlich über die Möglichkeiten, während andere wie Tesla-Chef Elon Musk ausdrücklich davor warnen. In letzter Zeit immer mehr Insider vor den Risiken der Künstlichen Intelligenz, nicht nur Tesla-Gründer Elon Musk, aber auch der Physiker Stephen Hawking oder Microsoft-Gründer Bill Gates.
Sie alle befürchten, dass mit KI völlig unkontrollierbare Kräfte entfesselt werden könnten. Denn KI-Systeme sind lernfähig. Sie lernen schneller als wir Menschen, besser als wir Menschen – und könnten Fähigkeiten entwickeln, die wir gar nicht abschätzen können.
Während Facebook-Chef Zuckerberg nahezu ausschließlich die Möglichkeiten sieht – sicherere Autos, neue Medikamente, mehr Komfort – sehen andere wie Musk eben zumindest auch die Gefahren und Risiken und sprechen sie an. Facebook-Gründer Zuckerberg nennt Musk deshalb einen „Schwarzseher“, während Musk Zuckerberg ein „begrenztes Verständnis“ in Sachen KI attestiert. Zuckerberg also arglos und ahnungslos, Musk ängstlich und pessimistisch.
Die Zukunft von KI
Eine Menge. IBM hat mit „Watson“ ein KI-System am Start, das heute schon mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut wird, mit Problemlösungen. Watson kann ein Fernsehduell wie „Jeopardy“ gewinnen. Mühelos. KI-Systeme können aber auch menschliche Aufgaben übernehmen. Der Chef von Alibaba, dem größten Online-Shop-Portal der Welt aus China, Jack Ma, hält sogar „apokalyptische Konflikte mit KI wie in Science-fiction-Filmen“ für denkbar. Das bedeutet: Mensch gegen Maschine.
Ma geht sogar davon aus, dass wahrscheinlich in 30 Jahren ein Roboter das Time-Cover als „CEO des Jahres“ zieren wird. Denn Roboter „erinnern sich besser als Menschen, sie zählen schneller als wir und sie werden nicht ärgerlich auf Wettbewerber“. Wenn KI-Systemen und Robotern sogar solche Aufgaben zugetraut werden.
Roboter im Haushalt
Noch sind wir ja nicht so weit, aber in der Tat: Auf Hightech-Messen sind immer öfter Roboter zu sehen, die auch im Haushalt eingesetzt werden können. Selbst der KI-Kritiker Elon Musk plant, Haushaltsroboter zu bauen. Aber Roboter bringen natürlich ganz andere Probleme mit sich: Sie verdrängen den Mensch als Arbeitskraft.
Das ist auch der Grund, wieso Bill Gates eine Robotersteuer fordert: Wer Roboter einsetzt, soll eine Steuer zahlen, damit die sozialen Folgen für ihren Einsatz getragen werden können. Elon Musk fordert ein bedingungsloses Grundeinkommen – aus ähnlichen Gründen. Einige Vordenker haben begriffen, dass man sich über die Folgen moderner Technik auch Gedanken machen muss.
Saugeroboter sind indiskret
Manche haben heute ja bereits Roboter im Haushalt, die bestimmte Aufgaben wie das Staubsaugen übernehmen. Aber sie saugen nicht nur stoisch, sondern machen, was sie wollen. Saugeroboter wie Roomla von Hersteller iRobot saugen nicht einfach nur die Wohnung, sondern gehen „smart“ vor: So ein Roomla-Roboter ermittelt die Größe des Raums oder der Etage, in der er saugt. Er weiß genau, wo die Wände sind, wo Tische oder Stühle stehen, wo die die Treppe beginnt – und ob Teppich, Fliesen oder Teppich gesaugt wird.
Diese Daten werden gesammelt, es wird ein Grundriss erstellt – und man halte sich fest: Die Daten werden nicht nur verwendet, um den Saugprozess zu optimieren, sondern sollen jetzt verkauft werden. An andere SmartHome-Hersteller, aber auch an Onlineshops wie Amazon. Der Konsument wird entmündigt, denn er bekommt das nicht mit – und kann auch wenig dagegen tun.