Drohnen – vor ein paar Jahren noch ein Begriff, beim dem vor allem ans Militär dachte. Heute hat man direkt das Summen und Fiepen von Hobby-Drohnen in den Ohren. Die leider häufig genau da aufsteigen, wo man sie gar nicht haben will. Für viele Menschen sind Drohnen nur noch Plagegeister, dabei könnten sie richtig genutzt, nicht nur spektakuläre Bilder liefern. Bei unserem schwierigen Verhältnis zu Drohnen ist auch…
Na – steigt bei dem typischen Geräusch einer aufsteigenden Drohne auch schon Ihr Aggressionslevel? In meinem letzten Urlaub ist doch tatsächlich in der Abenddämmerung eine Drohne immer wieder an meinem Hotelzimmer vorbei geflogen. Zum Greifen nah. Ob der – für mich unsichtbare! – Pilot hinter der Drohne nun Aufnahmen von der schönen Landschaft gemacht hat oder doch womöglich in die Zimmer blicken wollte – ich weiß es nicht.
Das sind Momente, in denen Drohnen mächtig nerven können, in denen nicht nur ihr Geräusch stört, sondern in denen ihre Kamera auch droht meine Privatsphäre zu verletzten.
Drohnen-Kameras verletzen leicht die Privatsphäre
Denn Hotelzimmer, Swimming-Pool oder der eigene Garten sollten nicht von außen, besser gesagt oben beobachtet werden können. Leider gibt es solche Momente recht häufig und auch noch weitere Nerv-Faktoren. Wenn zum Beispiel Drohnen laut surrend durch unberührte Natur fliegen und Tiere aufschrecken. Und fliegen sie über dichte Menschenmengen fliegen… Da bekommt man es sogar schon mal leicht mit der Angst zu tun.
Dabei können Drohnen richtig eingesetzt nicht nur jede Menge Spaß machen, sondern auch extrem hilfreich sein. Zum Beispiel, um Schäden an einem Dachstuhl von oben zu betrachten, einen Vermissten im Wasser mit Wärmebildkamera entdeckten oder Polizei und Feuerwehr bei Katastrophen einen schnellen Überblick verschaffen.
Doch viele Hobby-Drohnen-Piloten nehmen es mit ihrer Verantwortung nicht so genau. Und halten weder etwas von ausreichend Abstand, noch von Anstand. Sie fliegen, wo sie wollen, egal, ob es andere stört. Solche Piloten sind verantwortlich für den schlechten Ruf, den Drohnen mitunter haben.
Nicht jeder sollte Drohnen fliegen
An dieser Stelle muss ich wohl gestehen: Ich fliege selbst gerne mit meinen Drohnen. Denn die Aufnahmen, Fotos wie Videos, die man mit so einer Drohne machen kann, sind wirklich spektakulär. Ungewöhnliche Perspektiven. Tolle Aufnahmen. Vor allem in der Natur.
Natürlich versuche ich, alles richtig zu machen, wenn ich meine Drohne steuere. Ich fliege nur da, wo es erlaubt ist, niemanden stört, niemanden gefährdet, Ich plane meine Drohnen-Flüge ganz genau. Da helfen einem spezielle Apps, die auch zeigen, wo man gar nicht fliegen darf. Etwa in der Nähe von Krankenhäusern, nahe Flughäfen oder in Naturschutzgebieten.
Umso mehr ärgere ich mich über Rüpel-Piloten, die fliegen wo sie wollen. Wie sie wollen. Es gibt mittlerweile Drohnen, die wirft man in die Luft – damit sie „schicke“ Selfies machen.
Ganz ehrlich: Das halte ich für völlig verantwortungslos. Man sollte Leuten nicht einfach Drohnen in die Hand zu geben – und seien diese Drohnen noch so klein. Wer keine Ahnung hat, wie sich Drohnen steuern lassen und nur loslegen statt lernen will, stört und gefährdet sehr schnell auch ohne böse Absicht. Die Industrie erweckt den Eindruck, alles wäre kinderleicht. Aber: Eine Drohne korrekt zu fliegen ist durchaus eine Herausforderung.
Drohnen-Kameras verletzen leicht die Privatsphäre
Ich finde: Nicht jeder sollte Drohnen fliegen dürfen. Piloten sollten mindestens 16 Jahre alt sein – und zumindest ein Minimum an Flugkenntnis nachweisen. Das bewahrt uns zwar nicht vor Verrückten, die ganz bewusst ihre Drohnen in Flugverbotszonen steuern, um gegen Flugverkehr zu protestieren – wie in London Heathrow geschehen –, aber es würde die Fliegerei mit Drohnen sicherer machen. Und vielleicht auch ihren Ruf retten.