Über die Hälfte der Deutschen scrollt mittlerweile auf dem Klo durchs Smartphone – bei jungen Erwachsenen sind es sogar 80 Prozent. Doch Harvard-Forscher warnen jetzt: Die digitalen Sitzungen könnten dem Po schaden. Warum das stille Örtchen zur Gesundheitsfalle wird und weshalb ein Timer auf dem Klo durchaus Sinn macht.
Erwischt! Wer kennt sie nicht, die mysteriösen Viertelstunden-Verschwinde-Aktionen des Partners? Während früher noch die Rückseite der Shampoo-Flasche studiert wurde, scrollt heute mehr als die Hälfte der Deutschen durchs Smartphone, während sie auf dem Thron sitzen. Bei den 25- bis 34-Jährigen erwischen sich sogar über 80 Prozent beim digitalen Zeitvertreib auf der Keramikschüssel.
Das Smartphone macht’s gemütlich – zu gemütlich
Die aktuelle YouGov-Umfrage deckt auf, was wir alle längst ahnen: Das Bad verwandelt sich zum privaten Büro, zur Gaming-Lounge oder zum Dating-Portal.
Fast die Hälfte der befragten Smartphone-Toilettengänger gibt zu, schon mal die Zeit vergessen zu haben. Kein Wunder – wer „nur kurz“ Instagram checkt, findet sich plötzlich in einem 20-minütigen TikTok-Kaninchenloch wieder.
Männer führen übrigens die Statistik an: 58 Prozent von ihnen nehmen ihr digitales Unterhaltungsprogramm mit aufs Klo, bei Frauen sind’s immerhin 49 Prozent (also auch nicht viel weniger).
Wenn der Po protestiert
Doch Vorsicht: Harvard-Forscher warnen jetzt vor den Schattenseiten der digitalen Klo-Sessions. (Irgendwie wird heutzutage alles untersucht…)
Eine neue Studie zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen Smartphone-Nutzung auf der Toilette und vergrößerten Hämorrhoiden. Der Grund klingt einleuchtend: Wer länger sitzt als nötig, erhöht den Druck auf die Blutgefäße im Afterbereich.
Die Zahlen sprechen Bände: Während nur 7 Prozent der Nicht-Handynutzer länger als fünf Minuten auf dem Klo verweilen, sind’s bei den Smartphone-Usern satte 37 Prozent. Die Harvard-Wissenschaftlerin Trisha Pasricha empfiehlt deshalb einen ungewöhnlichen Life-Hack: Timer stellen! Wenn’s länger dauert, sollte man sich fragen, ob’s wirklich am Stuhlgang liegt oder doch eher am spannenden Twitter-Thread.
Bakterien-Alarm? Nur bedingt!
Neben dem Po-Problem ekeln sich viele vor der Hygiene-Frage. Tatsächlich reinigen nur 39 Prozent der Befragten ihr Handy nach dem Toilettengang.
Mikrobiologe Markus Egert beruhigt zwar, dass Smartphones kein Bakterien-Paradies sind, empfiehlt aber trotzdem eine Reinigung mit alkoholhaltigen Tüchern. Schließlich spiegelt die Handy-Flora die Hand-Flora wider – und die möchte man nach dem Toilettengang eigentlich nicht konservieren.
Der ultimative Kompromiss
Für alle, die auf ihr digitales Refugium partout nicht verzichten wollen, gibt’s einen Experten-Tipp: Einfach auf den geschlossenen Toilettendeckel setzen!
So bleibt das Bad ein Rückzugsort, ohne dass der Po rebelliert. Oder man befolgt den radikalsten aller Ratschläge und lässt das Smartphone gleich draußen. Aber seien wir ehrlich – wer macht das schon?