Facebook, Instagram, WhatsApp, früher waren dies alles voneinander unabhängige Dienste. Nicht geräuschlos, aber doch für den einen oder anderen Anwender nicht ganz so offensichtlich sammeln diese (und viele andere) sich jetzt unter dem Dach von Meta. Wollt ihr, dass die Dienste miteinander kommunizieren können? Dann müsst ihr handeln!
Soziale Netzwerke lassen sich aus unserem Leben kaum noch wegdenken. Dass mit der Nutzung ein Risiko verbunden ist, liegt auf der Hand: Das Internet vergisst nichts, zumindest nicht übergreifend und schnell. Aus diesem Grund sollten Sie ein wenig Zeit in die Privatsphären-Einstellungen investieren.
Apple und Meta wollen ihre angekündigten KI-Modelle in der EU nicht ausrollen – angeblich seien die juristischen Risiken aufgrund der Regeln in der EU zu hoch. Begründete Sorge oder Machtspielchen?
KI, KI, KI – es gibt in der Digitalbranche kaum noch ein anderes Thema. Das liegt daran, dass sich die Entwicklung von KI seit der Einführung von ChatGPT in schier atemberaubendem Tempo weiter entwickelt.
Die großen KIs werden in den USA entwickelt, nicht in Europa. Doch Europa hat als erster Kontinent eine Regulierung, den „AI Act“, der das Tempo der Entwicklung bremst.
Mittlerweile sagen erste Konzerne wie Apple oder Meta, dass sie ihre neuesten KI-Lösungen gar nicht erst in Europa anbieten wollen. Aus rechtlichen Gründen. Kann das gewollt gewesen sein und vor allem, ist das vernünftig?
Apple und Meta wollen ihre KI nicht in die EU bringen
Apple und Meta haben jüngst erst neue KI-Modelle angekündigt, die Nutzern das Leben erleichtern sollen. Wieso kommen die jetzt zwar in USA, aber nicht in der EU?
Beide Konzerne argumentieren, dass es für sie entweder rechtlich viel zu unsicher wäre, mit den Lösungen auf den Markt zu kommen – im Fall von Apple übrigens nicht nur eine KI, sondern auch eine Technologie, die es erlaubt, auf einem Mac das iPhone fernzusteuern. Oder wenn man sich an die Regulierungen halte, befürchte man Risiken für Datenschutz und Privatsphäre.
Damit kritisieren die Konzerne weniger den „AI Act“, der KI-Anwendungen in Europa in Risikoklassen unterteilt und riskante KIs reguliert, sondern vielmehr den „Digital Markets Act“, der seit Mai 2023 vollständig gültig ist.
Der DMA verbietet es den großen Gatekeepern, eigene Produkte zu bevorzugen. Wenn also in Apples Betriebssystem ausschließlich die eigenen KI-Modelle integriert sind, könnte das schmerzhafte Bußgelder nach sich ziehen.
Aber auch der AI Act spielt eine Rolle und die hohen Datenschutzstandards, weil sich noch nicht immer genau sagen lässt, welche Daten von KI verarbeitet werden.
KI sollte für Facebook und Instagram trainiert werden
Viele können sich bestimmt erinnern: Vor ein paar Wochen haben Facebook und Instagram damit begonnen, die User zu fragen, ob ihre Daten für eine kommende Meta AI für das Training verwendet werden dürfen.
Das scheint erstmal vom Tisch. In den USA war es nicht erforderlich, die User vorher zu fragen.
Hierzulande ist noch nicht ganz klar, mit welchen Daten eine KI trainiert werden darf. Aber sehr wahrscheinlich ist eine solche Zustimmung tatsächlich erforderlich.
Das macht die Sache aber natürlich sehr kompliziert für Meta: Die müssten genau unterscheiden, welche Daten ins Training fließen dürfen und welche nicht. Wenn Du dagegen bist und ich kein Problem damit habe, was ist mit einem Kommentar von Dir auf ein Posting von mir? Wirklich schwierig.
Letztlich hat Meta argumentiert: Am Ende könnten wir den Nutzern in Europa nur eine zweitklassige KI anbieten, da wir sie nicht ausreichend trainieren können.
Auch das Argument ist nicht von der Hand zu weisen: Jede KI ist umso besser, je besser sie trainiert wurde. Nur: Irgendwo müssen die Daten ja herkommen.
Wenn alle super KIs wollen, aber wenn es geht nichts dafür bezahlen, aber bloß nicht die eigenen Postings analysiert werden dürfen – das geht unterm Strich einfach nicht.
Begründete Zurückhaltung oder Strategie?
Sind die öffentlichen Beschwerden von Apple, Meta und einigen anderen großen Konzernen und ihre Zurückhaltung, neue Produkte und Dienste in der EU einzuführen, also begründet – oder nur Strategie, damit sie von der EU-Kommission einen Persilschein bekommen?
Ich würde sagen: Beides!!!
Die möglichen Strafen bei Verstößen gegen den Digital Markets Act oder den AI Act sind mittlerweile enorm. Da wollen auch große Konzerne zu große Risiken vermeiden. Doch natürlich pokern die Konzerne auch ein wenig. Apple zum Beispiel hat jahrelang argumentiert, ein einheitliches Ladekabel mit USB-C würde Innovation verhindern. Jetzt haben auch iPhones eine Ladebuchse für USB-C.
Natürlich versuchen die Konzerne, den Rahmen abzustecken und die EU-Kommission zu Eingeständnissen bringen.
Hat die EU zu strenge Regeln?
Stellt sich doch die wichtigste Frage überhaupt: Sind die Regeln in Europa zu streng und verhindern Innovation oder schützen sie die Menschen?
Aus Sicht der Konzerne ist das sicher so. Lobo schreibt auch, es gäbe „in Teilen der EU-Politik, der Medienlandschaft und der Öffentlichkeit überraschend häufig eine strukturell anti-fortschrittliche Haltung: eine Ideologie der Tech-Verachtung.“
Ganz so weit würde ich nicht gehen. Aber die Argumente sind wichtig, um sich zu fragen, ob alle Regeln wirklich sinnvoll sind und den Menschen helfen.
In den USA haben wir die fortschrittlichste KI der Welt, in Asien die effizienteste (weil es da gar keine Regeln gibt, die Menschen schützen) – und in Europa die regulierteste. Ist das hilfreich?
Wir alle ärgern uns über Überregulierung beim Datenschutz: Die Konzerne spionieren uns immer noch aus. Ziel verfehlt. Aber beim Arzt müssen wir Formulare unterschreiben, dass der Arzt uns anschreiben darf – und im Kindergarten bekommen die Betreuerinnen Stressherpes, ob sie eine Whatsapp-Gruppe einrichten dürfen.
Aus Europa werden nicht die Speerspitzen der KI kommen (können). Aus vielen Gründen. Aber doch viele interessante Geschäftsmodelle und Ideen rund um die großen Ökosysteme. Wenn die in Europa nicht mehr eingesetzt werden können, ist niemandem geholfen.
Manchmal ist weniger mehr. Und trennschärfer formuliert.
Kaum ein Thema ist so heiß diskutiert wie Künstliche Intelligenz (KI). Die funktioniert um so besser, je mehr Informationen sie gefüttert bekommt. Facebook nutzt hier beispielsweise eure Daten. Wenn ihr das nicht wollt: widersprecht!
Die EU hat ein offizielles Verfahren gegen Meta (Facebook, Whatsapp) eröffnet. Stein des Stoßes: Verdacht auf Desinformation und Wahlmanipulation.
Dieses Jahr ist Super-Wahljahr: Nicht nur Europawahl, sondern auch Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen.
Da kommt es eigentlich ganz besonders darauf an, dass die Bürger, die Menschen gut und vor allem richtig informiert werden. Doch das Gegenteil ist der Fall. In Sozialen Netzwerken kursieren so viele Falschnachrichten wie noch nie.
Viele mit der Absicht, Stimmung zu machen – vor allem gegen Europa. Die großen Plattformen wie Google oder Meta können sich da nicht mehr einfach so aus der Verantwortung stehlen.
Digital Services Act
Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Meta eröffnet, den Mutterkonzern von Facebook und Instagram.
Die EU-Kommission will unter anderem prüfen, ob sich das US-Unternehmen an europäische Regeln gehalten hat im Umgang mit irreführender Werbung und Desinformationskampagnen auf den Plattformen Facebook und Instagram.
Seitdem der Digital Services Act (DSA) da ist, gibt es klare Regeln dafür – und auch rigide Strafen, wenn sich ein Unternehmen nicht an diese Regeln hält.
Bei den mutmaßlichen Verstößen geht es unter anderem darum, ob Meta die Verbreitung von irreführender Werbung im politischen Umfeld und vor allem Desinformationskampagnen in der EU ausreichend bekämpft. Daran gibt es begründete Zweifel, denn solche Kampagnen gibt es zuhauf auf den Plattformen.
Weiterer Punkt: Es wird geprüft, ob es wirklich ausreichende und auch ausreichend einfache Möglichkeiten auf den Plattformen gibt, damit sich User über einzelne Beiträge oder wiederholt Fake-Nachrichten und Desinformationen verbreitende Konten beschweren können. Beides verstieße eindeutig gegen den Digital Services Act.
Sind das also schon konkrete Vorwürfe?
Nein. Die Kommission betont, dass sie mit der Einleitung des Verfahrens lediglich einen Verdacht prüft, und dass die vorläufige Einschätzung der Behörde noch kein endgültiges Untersuchungsergebnis darstelle.
Weiterer Aspekt: Es ist mitunter schwierig, die genaue Lage zu untersuchen, denn der Meta-Konzern gewährt Forschern nicht genügend Daten und Informationen. Aber auch das verlangt der Digital Services Act ausdrücklich von einer Plattform dieser Größe. Meta muss da also nachliefern.
Wahlmanipulation auf Facebook und Instagram
Aber wie genau muss man sich denn Wahlmanipulation auf Social Media Plattformen vorstellen – es können ja nicht virtuelle Wahlplakate gemeint sein?
Es geht darum, dass auf den Plattformen massenweise Stimmung gemacht wird. Mit Falschinformationen, mit zugespitzten Behauptungen, aber auch und vor allem mit persönlicher Diffamierung von Politikern und Menschen aus deren Umfeld.
Und dabei geht es nicht um sachliche Kritik, sondern um überzogene oder unwahre Behauptungen, die aber oft leicht verfangen und das Meinungsbild der Bevölkerung verändern sollen – und es auch können.
Diesen Sommer wird das Europaparlament neu gewählt. Viele in der EU gehen davon aus, dass Russland versucht, Einfluss auf die Wahlen auszuüben. Französische Experten haben gerade erst ein russisches Desinformations-Netzwerk aufgedeckt, das kreml-freundliche Propaganda verbreitet hat.
All das läuft vor allem über die sogenannten „Sozialen Netzwerke“, denn das ist einfach und günstig.
Facebook markiert künftig KI-Fotos
Wir sprechen hier in regelmäßig über KI und Deepfakes, die auch oft in diesem Zusammenhang benutzt werden. Die werden immer besser und es kursiert davon immer mehr im Internet.
Was tut ein Konzern wie Meta dagegen?
Bislang wenig bis gar nichts. Doch aufgrund der zunehmend strengen Richtlinien in Europa kommt einiges in Bewegung. Metas Ingenieure zum Beispiel arbeiten daran, mit Hilfe von KI erstellte fotorealistische Aufnahmen – und nur hier besteht ein Risiko der Verwirrung oder Täuschung – mit geeigneten technischen Maßnahmen (unter anderem mit KI) automatisch zu erkennen und zu kennzeichnen.
Obwohl Deepfakes heute oft verblüffend echt aussehen, ist das gar nicht so schwierig, wie es sich anhört. Viele KI-Systeme, die Fotos erzeugen, markieren die erstellten Bilder (unsichtbar) schon jetzt automatisch. Das machen KIs wie Midjourney, Dall-E3, Artbreeder, Dream und viele andere.
Sie kennzeichnen die erzeugten Bilder sowohl durch entsprechende Angaben in den Metadaten der Bilder als auch durch unsichtbare Wasserzeichen. OpenAI hat diese Maßnahme erst Mitte Februar eingeführt. Sie sollen ab Mai – also jetzt – in Facebook eine Kennzeichnung „Made with AI“ erhalten. ; später auch auf Instagram. Noch ist das nicht am Start.
Langt nicht
Die automatische Kennzeichnung der KI erzeugte Inhalte ist ein sinnvoller Schritt, allerdings sicher kein „Game Changer“. Das Problem ist ja die schiere Masse der gezielten Desinformation und Manipukation. Es gibt zu wenig Abwehr solcher Inhalte. Das nutzen russische Akteure aus.
Soziale Netzwerke sind heute die Öffentlichkeit. Es wäre früher undenkbar gewesen, solche Propaganda in die Zeitungen oder ins Radio zu bekommen. Doch über Social Media zu manipulieren ist kinderleicht und extrem günstig. Das muss aufhören.
Doch die EU scheint es ernst zu meinen: Die Plattformbetreiber müssen nachbessern. Sie müssen schneller reagieren, entschlossener durchgreifen, der Forschung mehr Daten liefern, sonst drohen Bußgelder. Die EU hat zuletzt mehrmals gezeigt, etwa bei Apple und Tiktok, das sie dazu willens und in der Lage ist.
Allerdings kommt das alles sehr spät. Schon im Juni sind Europawahlen.
Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Youtube oder TikTok wollen angeblich Menschen miteinander verbinden – deswegen „sozial“. Doch in Wahrheit sind immer mehr Inhalte durch KI erzeugt.
Facebook kennt unser gesamtes Leben. Natürlich nur das, was wir davon teilen, aber das ist schon eine ganze Menge. Einschränkungen gibt es kaum, Facebook greift nur selten ein. Dann oft aber wenig nachvollziehbar.
Ein Social Media Post auf Instagram, Facebook oder LinkedIn ist nicht nur der Text und das zugehörige Bild, sondern auch die passenden Hashtags für eure Zielgruppe. Der Microsoft Designer erlaubt es, das alles zusammen per KI erstellen zu lassen.