Kinder und Jugendliche: Smartphone schlägt PC

Kinder und Jugendliche: Smartphone schlägt PC

Wie gehen Kinder und Jugendliche online und was machen sie mit PC, Tablet und Smartphone? Welche Kommunikationsmittel bevorzugen Jugendliche und welche sozialen Netzwerke sind angesagt? Das sind Fragen, die der Branchenverband Bitkom nun zum bereits dritten Mal untersucht und in einer Studie beantwortet hat. Dazu wurden 962 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren befragt. Die nun vorliegende Studie Kinder und Jugend 3.0 sagt klipp und klar: Kinder und Jugendliche gehen am liebsten mit dem Smartphone online.

Eigentlich kann das nicht weiter überraschen. Für Eltern ist es trotzdem wichtig zu wissen, denn das Smartphone ist für sie schwieriger zu kontrollieren als der PC zu Hause. Und das Smartphone wird immer beliebter: Bereits jedes fünfte Kind zwischen sechs und sieben Jahren nutzt zumindest ab und zu ein Smartphone, obwohl Kinder in diesem Alter erst Lesen lernen.

Je älter die Kinder, desto häufiger und länger die Onlinezeiten am Smartphone. Soziale Netzwerke sind ebenfalls ein großes Thema. Die aktive Nutzung beginnt im Schnitt bei Kindern ab 10 Jahren. Rund zehn Prozent der 10-Jährigen verwendet bereits soziale Netzwerke. Im Alter von 12 bis 13 Jahren sind es bereits 42 Prozent. Dabei wird Whatsapp immer beliebter. Facebook setzen eher die älteren Jugendlichen ein.

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Young Data: So schützen Jugendliche ihre Privat-Sphäre im Netz

Young Data: So schützen Jugendliche ihre Privat-Sphäre im Netz

Kinder und Jugendliche von heute wachsen mit dem Internet auf. Es ist für sie von Beginn an eine Selbstverständlichkeit, Dienste wie Google, Facebook, WhatsApp oder Skype zu benutzen. Dennoch machen sich viele junge Anwender kaum Gedanken über Datenschutz und Privatsphäre im Netz. Dabei sind gerade sie aufgrund ihrer Unbekümmertheit und fehlenden Lebenserfahrung eine Zielgruppe für Datensammler aller Art.

Genau an diese Benutzergruppe richtet sich das Portal Young Data. Dort erfahren Besucher, was Datenschutz und Privatsphäre im Netz sind und was sie heute bedeuten oder bedeuten sollten. Vor allem aber gibt es Hinweise, wie die populären Netzwerke, Online-Dienste und Apps funktionieren und warum diese an den Details aus dem Leben ihrer Nutzer so interessiert sind. Was zum Beispiele Google über die Menschen weiß, wie die Betreiber von Skype an persönliche Informationen gelangen oder wie moderne Konsolen die Spieler in ihrem eigenen Wohnzimmer ausspionieren können, erfährt der Leser in sehr ausführlicher, aber verständlicher Art und Weise. Dazu gibt es immer Tipps und Tricks für den Schutz der eigenen Privatsphäre.

Weitere Rubriken auf der Internetseite befassen sich etwa mit dem Smartphone, der Videoüberwachung und eher fortgeschrittenen Themen wie Cloud Computing oder Big Data. Selbst die Aktivitäten des Staats werden kritisch dargestellt. Hier erfährt man, was Trojaner, Vorratsdatenspeicherung und Geheimdienste sind und machen.

Dabei wird das Wissen um Datenschutz nicht nur über Texte, sondern auch mit Hilfe von Comics, gut gemachten Videos und Quiz vermittelt. Für Schulen bietet das Team von medien+bildung.com, welches das Projekt pädagogisch und inhaltlich betreut, zudem spezielle Workshops an. Verantwortlich für Young Data ist Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in Rheinland-Pfalz.

www.youngdata.de

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Für wen ist denn das gedacht? Alters-Einstufungen von Spielen durch PEGI und USK

Kinder und Jugendliche jeden Alters lieben Computer- und Videospiele – das ist kein Geheimnis. Gerne dürfen es auch actionreiche, schnell und mitunter auch brutale Spiele sein. Für die meisten Eltern ist es allerdings unheimlich schwierig einzuschätzen, welche Spiele für ihre Kinder geeignet und welche ungeeignet sind. Auf das Urteil des Nachwuchses will sich da, verständlicherweise, niemand verlassen. Aber selbst alle Spiele durchspielen? Unrealistisch.

Bewertungssysteme sollen Eltern helfen

Das ist zum Glück auch nicht nötig: Es gibt offizielle Stellen, die fachkundig alle Computer- und Videospiele bewerten, die auf den Markt kommen. Mit der USK (Unterhaltungs-Software Selbstkontrolle) und der PEGI (Pan European Game Information) gibt es allerdings gleich zwei bewährte Bewertungssysteme, auf die Eltern zurückgreifen können. Beide Systeme bewerten die Spiele aus fachlicher Sicht und sprechen eine Empfehlung aus. Das Alterseinstufungssystem soll Eltern bei der Entscheidung helfen, welche Spiele ihre Kinder bedenkenlos spielen können.

Während die USK ausschließlich Spiele prüft, die im deutschsprachigen Markt verkauft werden, bewertet PEGI Games aus dem gesamten europäischen Raum. PEGI ist als einheitliches europäisches System entwickelt worden, das die Inkonsistenz zwischen den Software-Einstufungssystemen der verschiedenen Länder beseitigen und den europaweiten Verkauf von Spielen erleichtern soll.

Sachverständige prüfen die Spiele

In Deutschland spielt PEGI allerdings nur eine untergeordnete Rolle: Der deutsche Gesetzgeber setzt auf die verbindliche Alterskennzeichnung der USK und schreibt diese auch vor. Jede Spiel-Software muss zwingend mit einer Alterseinstufung der USK gekennzeichnet sein. Dennoch findet man auf in Deutschland vertriebenen Produkten oft auch die PEGI-Klassifizierung, diese ist dann für im österreichischen und schweizerischen Markt angebotene Spiele gedacht, denn dort ist die Einordnung durch PEGI relevant.

Die USK gewährleistet die Organisation der Prüfungen, die jeweiligen Altersentscheidungen für die einzelnen Spiele fällen jedoch von den Ländern benannte Sachverständige in Zusammenarbeit mit dem ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der USK. Es gibt eine Menge zu tun: Seit ihrer Gründung 1994 hat die USK über 30.000 Spiele bewertet und mit einer Alterseinstufung versehen. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 2844 Prüfungen durchgeführt.

Bewertung der USK ist in Deutschland verbindlich

Früher waren die Einstufungen der USK lediglich Empfehlungen, seit der Novelle des Jugendschutzgesetzes im Jahr 2003 haben die Alterseinstufungen in Deutschland aber verpflichtende und bindende Wirkung. Die Alterseinstufung muss sowohl auf der Verpackung des Spiels als auch auf dem Datenträger deutlich erkennbar aufgedruckt sein. Zumindest in der Öffentlichkeit, etwa im Handel, darf ein Spiel nur Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht werden, die bereits das entsprechende Mindestalter erreicht haben. Für den häuslichen Bereich gilt diese Einschränkung nicht.

Auffallend ist allerdings die mitunter unterschiedliche Bewertung von USK und PEGI: Es kommt nicht selten vor, dass die beiden Systeme verschiedene Empfehlungen aussprechen. Manchmal ist die USK strenger, manchmal PEGI – eine Regel lässt sich nicht ableiten. Was aber auch deutlich macht, wie schwierig eine Alterseinstufung von Spielen ist. Eine gewisse Willkür lässt sich nicht vermeiden.

Für Eltern nicht bindend – aber hilfreich

Für Eltern hat die Alterseinstufung von USK und PEGI keine bindende Wirkung, sondern ist eher eine Orientierungshilfe. Selbstverständlich sollte auch die individuelle Entwicklung des Kindes beachtet werden. Im Idealfall ist sowieso ein Elternteil dabei, wenn neue Spiele ausprobiert werden. Auf diese Weise lässt sich immer noch am besten einschätzen, ob das jeweilige Spiel für den eigenen Nachwuchs geeignet ist – oder eben nicht.

Deutsche Internet-Jugend surft weniger kompetent

Im europäischen Vergleich sind deutsche Kinder und Jugendliche im Internet weniger gefährdet als ihre Altersgenossen im Rest Euro-pas. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kommt die EU Kids Online Studie, die jetzt erstmalig auch in Deutschland vorgestellt wurde. Die Macher der Studie haben über 23.000 Kinder und Jugendliche aus 25 Ländern zu ihren Nutzungsgewohnheiten in der Onlinewelt befragt.

Das Urteil für den deutschen Nachwuchs fällt eindeutig aus: Deut-sche Kinder nutzen das Internet seltener und weniger vielfältig als Altersgenossen im Rest Europas. Sie sind vorsichtiger und damit weniger gefährdet, resümiert das Forschungsteam.

Allerdings nutzen sie auch die Chancen des Internets nur in be-grenztem Maße, warnt die Studie. Gleichaltrige aus anderen europäischen Ländern sind öfter online, nutzen mehr Onlinedienste und sammeln so auch mehr Erfahrung. Deutsche Jung-User verwenden seltener Lesezeichen, Onlinefilter oder Privatsphäreeinstellungen als andere Jugendliche aus Europa. Was zeigt: Bei aller begründeten Sorge um die Risiken müssen die Chancen mehr in den Vordergrund rücken, will Deutschland nicht den Anschluss verlieren.