Mit KI für mehr Klimaschutz

Mit KI für mehr Klimaschutz

Klimaschutz ist nicht nur ein sehr wichtige Thema, sondern auch eins, über das immer mehr gesprochen wird. Wie macht sich Klimawandel sichtbar, wie wird sich die Erde verändern – und vor allem: Was können wir tun, um den Klimawandel aufzuhalten? Hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel. Denn KI kann mehr, als Chatbots wie ChatGPT zur Verfügung stellen. Wenn KI eins gut kann, dann Muster erkennen und analysieren. Wie gemacht für Klimaschutz.

Aber was lässt sich damit konkret anstellen: Wie kann Künstliche Intelligenz helfen, den Klimawandel besser zu verstehen – und möglicherweise sogar etwas für den Klimaschutz zu unternehmen?

Künstliche Intelligenz kann auch beim Klimaschutz helfen

Künstliche Intelligenz kann auch beim Klimaschutz helfen

KI kann Schadstoffe aus dem All erkennen

Die beste Eigenschaft von KI ist, dass sie – richtig programmiert – schnell lernt, vor allem in einem genau abgesteckten Bereich. „Deep Learning“ wird das genannt: Wer zum Beispiel eine KI mit Satellitenaufnahmen füttert und so trainiert, die Eis und Schnee und Gletscher in den Alpen über die Jahreszeiten, Jahre und Jahrzehnte zeigt, kann KI ziemliche gute und genaue Vorhersagen machen, wie sich die Schneesituation in den Alpen in den nächsten Jahren entwickelt.

Am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen der Universität St. Gallen arbeiten Forscher an der Anwendung von Deep Learning um den Schutz unseres Klimas zu verbessern. Hier werden zum Beispiel KI-Systeme entwickelt, die in der Lage sind, in Satellitenbilder Gaswolken zu erkennen – und zu analysieren.

Heute schon kann die KI Bilder der Sentinel-2 Satelliten der Europäischen Weltraumbehörde untersuchen und Rauchwolken über Industrieanlagen erkennen, die analysieren und ihre Zusammensetzung erkennen. Die KI unterscheidet also: Natürlich Wolken – oder von der Industrie emittierte Rauchwolken.

Climate Trace: Online-Karte der Klimasünder

Ich habe da ein schönes Beispiel. Seit einigen Wochen gibt es ein öffentlich zugängliches Online-Tool namens Climate Trace, das Schadstoffausstoß überall auf der Erde sichtbar macht. Es geht dabei darum, Klimasünder ausfindig zu machen. Climate Trace zeigt, wo überall klimaschädliche Gase ausgestoßen werden – live! Auf einer interaktiven Weltkarte können Besucher ganz präzise die aktuellen und kumulierten Emissionen einzelner Fabriken oder sogar Schiffe nachschauen und nachvollziehen.

Dazu werden Daten von diversen Satelliten verarbeitet, die immer präziser und höher aufgelöst ausgestoßene Schadstoffe erkennen und melden können. Hunderte solcher Satelliten umkreisen die Erde – und viele stellen die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung.

KI wertet diese Daten aus und stellt dann Live-Onlinekarten zur Verfügung. Dort kann nun jeder nachschauen und Angaben von Kraftwerken, Fabriken oder Verkehrsministerien überprüfen. Derzeit werden 80.000 globale Quellen ausgewertet, schon bald sollen es mehrere 100.000 sein. Dieses Werkzeug hilft, Kraftwerke, Industrie und sogar Regierungen in aller Welt zu kontrollieren: Stimmen die Angaben, die dort gemacht werden?

Klimaschutz voranbringen mit KI

Es gibt aber auch viele schöne Beispiele, wie sich mit KI Energie einsparen und Klimaschutz etablieren lässt.

Die Betreiber von Stromnetzen sind darauf angewiesen, Bedarf an und die Produktion von Strom über einen kurzen Zeitraum gut vorhersagen zu können. Bei konventionellen Kraftwerken ist eine solche Vorhersage trivial: Sie erzeugen immer so viel, wie man von ihnen haben will. Bei der Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen wie Solar oder Wind kommen aber viele Ungewissheiten hinzu, vor allem wegen des Wetters: Nur wenn die Sonne scheint, können Solarpannel Strom generieren – und nur wenn der Wind bläst, rotieren die Windräder.

Und hier kommt wieder KI ins Spiel: Es gibt bereits KI-Systeme, die anhand zahlreicher Daten wie Produktionsdaten aus den vergangenen Jahren, geografische Eigenheiten, ortsgenaue Wetterdaten und einiges mehr immer bessere Vorhersagen machen können, wieviel Strom durch regenerative Energiequellen in den nächsten 24h erzeugt werden kann. Das ist für die Planung und die Verteilung der Last sehr wichtig – und wird immer wichtiger, je mehr regenerative Energie zum Einsatz kommt.

KI verbraucht selbst auch viel Energie

KI kann durchaus eine Hilfe sein beim Kampf gegen den Klimawandel – ist aber auch selbst ein Klimasünder, denn KI verbraucht selbst extrem viel Energie.

Das ist ein guter und wichtiger Punt. KI verbraucht noch extrem viel Energie, vor allem beim Training – nicht mehr so stark beim späteren Einsatz. Es ist wichtig, dass die für KI verwendete Energie aus regenerativen Quellen kommt, sonst ist KI selbst natürlich auch klimaschädlich.

Das liegt auf der Hand. Aber die Entwickler von KI und die Betreiber von Rechenzentren sind bemüht, so schnell wie möglich klimaneutrale Energie zu verwenden – anders geht es auch gar nicht. Aber darauf sollten Regierungen auch bestehen, sonst nutzt KI nicht, sondern schadet. Richtig eingesetzt kann KI aber neben den genannten Beispielen auch viele andere nützliche Dinge tun, etwa Verkehrsflüsse optimieren, dabei helfen, Strom, Wasser oder Energie einzusparen und vieles mehr. Wenn KI in unserem Zuhause im Sommer im rechten Moment die Rollläden runterfährt, hilft das, dass sich die Wohnung nicht so stark aufheizt zB. Es gibt unzählige Möglichkeiten.

 

 

Energiefresser Internet

Energiefresser Internet

Aktuell steht alles auf dem Prüfstand – selbst Weihnachtsbeleuchtungen. Denn irgendwie muss Energie eingespart werden, soviel ist klar. Doch einer der großen Energiekonsumenten bleibt außen vor: das Internet. Hier wird mehr Energie verbraucht als viele denken. Wir schauen hin.

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Energie sparen: Auch ans Netz denken!

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Das Internet verbraucht mehr Energie als ganz Indien: Jede einzelne Aktivität im Netz hat einen Anteil daran. Durch bewusste Nutzung von Cloud, Apps und Netz lässt sich durchaus Energie einsparen – und der CO2-Ausstoß verringern.

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Disk oder Stream: Was ist klimatechnisch nachhaltiger?

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Wer nachhaltiger leben will, sollte alles auf den Prüfstand stellen – auch den Medienkonsum. So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob das Anschauen von Filmen auf DVD/Blu-Ray oder streamen klimafreundlicher ist. Eine Frage, die sich gar nicht so einfach beantworten lässt, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

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Jeff Bezos stiftet 10 Mrd. Dollar für Klimaschutz

Jeff Bezos stiftet 10 Mrd. Dollar für Klimaschutz

Jeff Bezos – immerhin reichster Mann der Erde – spendet 10 Mrd Dollar aus seinem Privatvermögen für Klimaschutz. Das wirkt edel und ist definitiv besser als alle jene Unternehmen, die rein gar nichts unternehmen. Aber: Es ist auch ein Etikettenschwindel.

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Die Digitalisierung und der Klimaschutz

Die Digitalisierung und der Klimaschutz

Klima und Klimaschutz sind mittlerweile ein wichtiges Thema. Das ist gut so, denn auch ohne Wissenschaft muss doch jedem denkenden Menschen klar sein: Ressourcen wie Kohle, Öl und Gas sind endlich – und Atomenergie ist gefährlich.

Wer sich keine Gedanken über Energienutzung macht, handelt unverantwortlich. Welche Auswirkungen der CO2-Ausstoß auf das Klima hat, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt, und auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn mit Experten gesprochen.

Einfluss der Digitalisierung auf das Klima

Denn ich wollte wissen: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf das Klima? Kann sie nutzen – oder ist sie sogar schädlich? Die Antworten sind unterschiedlich ausgefallen. Aus verständlichen Gründen. Denn zum einen ist die Digitalisierung sehr klimaschädlich: Die Herstellung von Smartphones, Monitoren und IT-Infrastruktur gibt es nicht CO2-neutral. Auch der Betrieb des Internets kostet jede Menge Energie.

So lange diese Energie nicht klimaneutral, also aus regenerierbaren Quellen kommt, ist auch das Internet klimaschädlich. Rund 10 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland werde für IT und Kommunikation aufgewendet, erklärt mit Martin  Hoffmann vom BUND. Wichtiger Aspekt dabei: Da mittlerweile 70 bis 80 Prozent des Internet-Traffics auf das Konto Videos gehen, macht Streaming und Binge-Watching also etwas aus. Forscher haben ausgerechnet, dass es durchaus nicht klimafreundlicher ist zu streamen als – wie früher – CDs oder DVDs zu konsumieren. Schon allein, weil der Konsum explodiert ist.

 

Musik und Videos streamen: Nicht unbedingt klimafreundlich

Auch Streamen ist klimaschädlich

Streamen also klimaschädlich? Auf die Idee kommt man gar nicht. Und es geht hier auch nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu verurteilen. Man sollte auch nicht das lahme Argument „Aber Flugreisen sind schädlicher“ oder „Kein Fleisch mehr essen“ ziehen. Stimmt zwar, doch wer Probleme lösen will, muss sich jedes Teilproblem genau anschauen – und nach Lösungen suchen.

Ein wichtiger Schritt ist zum Beispiel, Rechenzentren komplett mit regenerierbaren Energien zu betreiben. Apple, Google und Facebook geben sich da Mühe – Amazon aber nicht. Spotify und Netflix nutzen die IT-Strukturen von Amazon.

Wir haben als Konsumenten die Wahl, wo wir streamen. Und wir haben auch die Wahl. überhaupt genauer hinzuschauen, welche Produkte wir kaufen und welche Dienste wir nutzen. Green-IT muss kein inhaltloses Schlagwort bleiben.

Interview mit Martin Baumann (BUND) auf der Klimakonferenz

Klimaschutz: Wie Apps und Onlinedienste helfen können

Klimaschutz: Wie Apps und Onlinedienste helfen können

Klimaschutz ist ein wichtiges Thema. Aber wie geht Klimaschutz? Man muss im Kleinen anfangen – und darf das Große nicht aus den Augen verlieren. Wir können überall klimaschädliche Gase einsparen. Auch in unserem Alltag. Und wäre hätte es gedacht: Apps können dabei helfen. Sie helfen uns aufzuklären, sie können uns motivieren, sie können uns auch belohnen.

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Kompakt und kompetent: Ratschläge zu Klimaschutz und Kontoschonung

Kompakt und kompetent: Ratschläge zu Klimaschutz und Kontoschonung

Mittlerweile ist das Themenpaar Klimawandel und Klimaschutz fast jederzeit und überall präsent, wohl kaum jemanden lässt die zunehmende Erderwärmung kalt. Allerdings gerät die Suche nach handfesten Informationen oft zum Puzzlespiel. Was kann ich persönlich überhaupt unternehmen? Und wo bekomme ich Informationen kompakt und kompetent aus einer Hand?

Genau hier hakt das Internetportal www.verbraucherfuersklima.de ein. Ins Leben gerufen vom Bundesverband der Verbraucherschutzzentralen, bietet es verlässliche Informationen auf dem neusten Stand, Tipps für den Alltag und persönliche Beratung für den Einzelfall. Hauptansatzkriterium: Private Haushalte in Deutschland verursachen etwa ein Drittel der CO2-Emissionen, die durch den Verbrauch von Energie entstehen. Hier liegt mächtig Einsparpotenzial fürs Klima. Erfreulicherweise gilt das auch fürs Portemonnaie, erklären die Verbraucherschützer.

Damit die Materie nicht in trüber Theorie versandet, haben sich die Macher des Portals einiges einfallen lassen. Beispielsweise kann der Nutzer in einem interaktiven Video 24 Stunden lang in der Küche einer vierköpfigen Familie kiebitzen und dabei gleichzeitig sein Wissen testen. Ebenfalls auf Video: Der Siegerfilm des Drehbuchwettbewerbs von Germanwatch zum Thema Klimagerechtigkeit. Außerdem stehen ein gut sortierter Themenpark von Auto über irreführende Produktwerbung bis Stromfresser und eine kostenfreie Telefonhotline zur Verfügung. Surfer mit Sinn nach tieferen Tauchgängen ins Thema sichten Infos von Umweltorganisationen wie Greenpeace, ziehen Verkehrsexperten zu Rate, fahnden nach Heizkostenkillern, schlagen im Klimalexikon nach oder blättern in Doktorarbeiten.

Wer aufs Gramm genau wissen will, wo bei ihm die kritischen Klimaknackpunkte liegen, erstellt sich am besten erst mal eine persönliche Bilanz in Sachen Kohlenstoff-Ausstoß. Mit dem CO2-Rechner gelingt das im Handumdrehen: Haushalt, Heizen, Einkaufsverhalten, Verkehr – welche ökologischen Fußabdrücke hinterlasse ich eigentlich konkret? Und wie schneide ich im Verhältnis zu anderen ab? Bei der Schlussbilanz werden einige schlucken, zumindest aber nachdenklich werden. Anderen lacht der grüne Smiley entgegen, so klimafreundlich ist ihr Verhalten. Doch prinzipiell haben alle das Zeug zum Klimaschützer. Wer die Tipps auf dieser Seite beachtet und sie dauerhaft ins Alltagsverhalten integriert, kann sich beim nächsten Check nicht nur am Klima-Smiley erfreuen. Garantiert tummeln sich auch auf seinem Bankkonto weniger bösartige Minuszeichen.

www.verbraucherfuersklima.de