Viele denken, Twitter hätte den Hashtag eingeführt und erfunden. Doch weit gefehlt: Die Idee dazu hatte ein ganz normaler User – und Twitter war anfangs gar nicht begeistert. Heute sind Hashtags überall – auch wenn sie keineswegs alle benutuzen.
„Hashtag Geburtstag“ – sagt man. #Geburtstag – schreibt man. Seit genau zehn Jahren wird das Sonderzeichen Raute (#) dazu verwendet, um Schlagwörter in Tweets festzulegen. Über Hashtags ordnen und suchen wir Nachrichten, Gedanken, Kommentare. Eine kluge Erfindung, weil wir uns so aufeinander beziehen können. Mittlerweile kommen Hashtags auch in Facebook und vor allem auf Instagram zum Einsatz.
Nicht Twitter hatte die Idee, sondern ein User
Erfunden hat den Hashtag aber nicht etwa Twitter – auch wenn wir alle wissen, dass Hashtags zuerst auf Twitter verwendet wurden. Die Idee dazu hatte ein User: Chris Messina (@chrismessina) fragte vor genau zehn Jahren seine Follower-Schar auf Twitter, was sie von der Idee halten, die Raute (#) als Kennzeichnung für Diskussionen zu nutzen. Losgegangen ist alles mit #barcamp. Für eine Konferenz, bei der die Teilnehmer sich mehr oder weniger selbst organisieren sollten.
Die User haben die Idee angenommen. Twitter selbst erst mal nicht. Es sollte ganze zwei Jahre dauern, bis auch Twitter das Potenzial des Hashtags erkannt und offiziell unterstützt hat. Erst seitdem sind mit Hashtags gekennzeichnete Tweets auch innerhalb von Twitter automatisch miteinander vernetzt. Vorher musste man danach suchen.
Nicht jeder kennt und nutzt Hashtags
Heute werden auf Twitter rund 125 Millionen Hashtags getwittert. Vor allem Instagram ist ohne Hashtags kaum denkbar, denn die Hashtags sind nahezu die einzige Möglichkeiten, Fotos und Videos zu ordnen und gruppieren. Auf Instagram funktioniert das perfekt. Reich gemacht hat das den Erfinder des Hashtags allerdings nicht. Er hat sich die Idee nicht patentieren lassen.
Nun sollte man meinen, alle kennen Hashtags. Sie werden heute wie selbstverständlich auch im Radio erwähnt oder im Fernsehen gezeigt. Aber eine Spontanumfrage in meinem näheren Umfeld (Anfang 40 bis 50) belegt: Sieben von zehn Befragten wissen grob, was Hashtags sind, aber nicht konkret.
Und einige haben noch niemals im Leben einen Hashtag benutzt. Auf Facebook nicht, auf Twitter schon gar nicht. Man sollte also auch nicht den Eindruck erwecken, als seien Hashtags lebensnotwendig. Sie sind es nicht. Aber wenn man sie benutzt, sind sie praktisch.