Polizei zerschlägt Drogen-Shop

Ecstasy, Amphetamin und Heroin – nur einige der illegalen Drogen, die im Onlineshop „Chemical Revolution“ zu kaufen waren. Die Polizei hat lange ermittelt – und ist nun gegen die Hintermänner vorgegangen. Elf Tatverdächtige wurden festgenommen. Der Onlineshop wurde abgeschaltet. Wie aber kann so etwas funktionieren: Ein Onlineshop für Drogen und wie kann die Polizei die Täter ermitteln.

Viele stellen sich die Frage: Wie haben die das gemacht, dass sie Drogen im Internet zum Verkauf anbieten und so lange nicht entdeckt wurden?

Was man wissen muss: Es gab offensichtlich einen ganz gewöhnlichen Onlineshop namens „Chemical Revolution“, im regulären Internet. Hier alles zu tarnen, so dass man nicht so leicht entdeckt wird, ist schwierig.

Darüber hinaus wurden die Waren aber auch und vor allem im Darknet verkauft, und zwar über den Darknet-Marktplatz „Wallstreet Market“. Hier sind Anbieter und Kunden grundsätzlich anonym unterwegs. Da ist es für die Polizei schwierig, die Betreiber zu vermitteln.

Verkaufen im Darknet

Vom Darknet sagt man ja häufig: Hier finden vor allem illegale Geschäfte statt. Wieso ist das dort so einfach – und wieso unternimmt der Staat nichts dagegen?

Zunächst einmal: Im Darknet gibt es keineswegs nur illegale Angebote. Es gibt auch nützliche Dienste. Journalisten in aller Welt zB kommunizieren über das Darknet, weil sie hier verschlüsselt und anonym Daten austauschen können – auch mit Informanten.

Das Darknet ist kein komplett eigenes Netz, sondern funktioniert über das Internet. Allerdings werden hier alle Daten und Informationen verschleiert: Nie kommuniziert ein Nutzer mit einem Server direkt, sondern immer über Umwege. Das macht es unmöglich, das Darknet abzuschalten – und es macht es sehr schwer, Akteure im Darknet auszukundschaften. Dann wird auch noch mit Bitcoin bezahlt, ebenfalls ein anonymes Zahlmittel.

Polizei zerschlägt Drogen-Shop

Mehr oder weniger ja. Ins Darknet selbst gelangt man mit dem Tor-Browser – und für einzelne Bereiche braucht man dann allerdings oft eine Art Zugangspasswort. Man muss die Adresse kennen und braucht einen „Bürgen“.

Bitcoin ermöglicht anonyme Bezahlung

Bitcoin ist eine Kryptowährung und wird gerne zum Bezahlen von illegalen Geschäften genutzt. Wieso eigentlich?

Weil Bitcoin so anonym wird Bargeld ist – man braucht kein Konto, es gibt keine relevanten Datenspuren. Und man kann schnell auch große Beträge übermitteln, ohne einen Dienstleister zwischenschalten zu müssen, ohne Spuren, ohne Gebühren.

Ideal also, um krumme Geschäfte abzuwickeln. Es heißt zwar immer, dass bei Bitcoin keine Daten anfallen, das stimmt so allerdings nicht. Wer an wen bezahlt, das lässt sich rekonstruieren, ist aber extrem aufwändig – und setzt auch voraus, dass man ohnehin schon eine Menge weiss.

Polizei zerschlägt Drogen-Shop

Wenn das alles so schwierig ist, wie hat die Polizei dann hier einen Fahndungserfolg erzielen können?

Genaue Angaben macht die Polizei natürlich nicht, sie will ja nicht ihre Taktiken verraten. Es wird aber gute alte Polizeiarbeit gewesen sein: Eine Person ist durch andere Geschäfte auffällig geworden, dann sind die Beamten der Spur gefolgt und haben die Onlineshop – auch die im Darknet – entdeckt. Auf diese Weise sind dann in wochenlanger Ermittlungsarbeit die Täter ermittelt worden.

 

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