Apple stellt erste CO2-neutrale Smartwatch vor

von | 13.09.2023 | Hardware, iOS, macOS

Konsumenten achten mehr auf Nachhaltigkeit als früher. Diesen Trend will Apple bedienen und stellt jetzt sein erstes komplett CO2-neutral hergestelltes Produkt vor.

Wie jedes Jahr im Herbst – rechtzeitig vor den umsatzkräftigen Monaten vor Weihnachten – hat Apple auch jetzt wieder seine neuen Produktlinien vorgestellt: Der Hersteller präsentierte am 12.09.2023 in gewohnt auf Hochglanz getrimmten Videos die neuen Produktreihen iPhone 15 und Apple Watch Series 9; die größten Umsatzbringer des Konzerns.

Das neue Titanium-Gehäuse beim iPhone

Das neue Titanium-Gehäuse beim iPhone

Apple Watch 9 und iPhone 15

Natürlich ist laut Konzernchef Tim Cook alles besser, schneller und schöner als vorher. Das stete Mantra lautet: „Das beste Mobilgerät, das wir jemals gebaut haben.“ Insider allerdings zeigen sich enttäuscht, denn echte technologische Neuheiten, die einen Durchbruch bedeuten könnten, fehlen diesmal.

Stattdessen: Aufpimpen der Geräte durch unzählige kleinere Verbesserungen und Veränderungen, etwa beim iPhone durch einen Rahmen aus Titanium (was das Gerät sogar leichter macht) oder bei der Apple Watch eine höhere Display-Helligkeit und Bedienung durch Gesten.

„Optisch ist das neue Pro ein absolutes Filetstück des industriellen Designs“, urteilt Insider Sascha Pallenberg, der seit Jahrzehnten kritisch den Mobilgeräte-Markt beobachtet und kommentiert wie kein Zweiter in Deutschland. Technisch allerdings, bestätigt der Blogger und Insider, gäbe es „wenig Neues“.

Keine Armbänder aus Leder mehr

Keine Armbänder aus Leder mehr

Die neue Apple Watcj ist laut Hersteller komplett klimaneutral

Laut Hersteller CO₂-neutrale Apple Watch

Eine Ausnahme hebt Pallenberg allerdings hervor: die CO₂-Neutralität bei der Apple Watch Series 9. Und das ist womöglich die wahre zbd eigentliche Neuheit bei Apples Lineup: Der Konzern setzt nun auch für den Konsumenten erkennbar auf Nachhaltigkeit. Ein Trend, der auch auf der vor wenigen Tagen in Berlin zu Ende gegangenen IFA bereits ein großes Thema gewesen ist.

Hersteller wollen mit Nachhaltigkeit punkten. Die Message ist klar: Wer eine Apple Watch 9 nutzt, belastet laut Hersteller die Umwelt nicht – zumindest, was den CO₂-Ausstoß betrifft.

Apple verspricht „100% saubere“ Energie aus regenerativen Quellen für die Fertigung und Produktverwendung. Anforderungen, die der Konzern zunehmend an Zulieferer stellt. Mehr als 300 Zulieferer haben sich verpflichtet, bis 2030 komplett auf regenerative Energien umzustellen. Da Apple praktisch nichts selbst herstellt, sondern nahezu alles in China und Taiwan produzieren lässt, ist das wichtig – lässt sich aber nur schwer überprüfen.

Die neue Apple Watcj ist laut Hersteller komplett klimaneutral

Einsatz von recycelten Materialien

Wichtiger noch ist ein funktionierender Recycling-Kreislauf: Bei Beschaffung und Herstellung verbauter Materialien werden nicht nur immense Mengen an Energie, sondern auch an Ressourcen wie Wasser verbraucht, etwa beim Abbau von seltenen Erden oder Mineralien. Aus diesem Grund ist ein möglichst langer Lebenszyklus der Geräte wichtig – aber eben auch, dass die wertvollen Materialen am Ende des Lebenszyklus nicht entsorgt, sondern fach- und sachgerecht recycelt werden.

Auf Leder verzichtet das Unternehmen ab sofort ebenfalls (etwa bei den Armbändern), denn auch die Herstellung von Leder ist mir enormen Energieaufwand verbunden.

Laut Apple sind bereits 30% der verbauten Komponenten in der Uhr aus recyceltem oder erneuerbarem Material. Rund 50% der Lieferungen kommen ohne Transport auf dem Luftweg aus. Auch das spart Emissionen ein, insgesamt mindestens 75%. Die verbleibenden 25% werden im Fall der neuen Apple Watch durch hochwertige Emissionszertifikate ersetzt, um einen CO₂-neutralen Fußabdruck hinzubekommen.

Nach Style und Gesundheit/Fitness scheint Nachhaltigkeit nun die neue Marketing-Botschaft zu sein. Bislang war nur der niederländische Hersteller „Fairphone“ dafür bekannt, bei der Herstellung seiner Produkte auf diese Aspekte zu achten und ihnen ein Gewicht zu geben. Das ändert sich jetzt.

Dass die neuen Geräte – auch die neuen Modelle der AirPods – nun alle serienmäßig mit USB-C ausgestattet sind, entlastet ebenfalls die Umwelt. Es werden deutlich weniger Ladegeräte gebraucht (und entsorgt). Das allerdings hat die EU so vorgeschrieben; Apple hatte sich lange Zeit dagegen gewehrt.

 

Schieb App