Blick in die Glaskugel: AR, VR und Metaverse

von | 05.05.2023 | Digital

Künstliche Welten, ob sie nun AR, VR oder Metaverse heißen sind längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Technisch machbar. Aber deshalb auch erstrebenswert – ein Erfolg in der Zukunft?

AR, VR, Metaverse: Welche dieser Technologien sich am ehesten durchsetzen werden – und warum?

AR: Augmented Reality

Die Frage lässt sich nicht in toto für alle beantworten, denn alles hat seine Existenzberechtigung. Augmented Reality hat in meinen Augen den höchsten Nutzen im Alltag. Augmented Reality bedeutet ja, dass echte und virtuelle Realität miteinander verschmelzen.

Das kann gehen, indem wir uns eine spezielle Brille aufsetzen, durch die wir die echte Realität sehen und die virtuelle wird dazu rein projiziert. Das geht aber auch schon mit einem ganz normalen Handy oder Tablet ganz ordentlich.

Und da haben wir ja auch schon Anwendungen: Mit dem Smartphone in der Hand und Google Maps aktiv können wir uns unterwegs zeigen lassen, was sich in einzelnen Gebäuden verbirgt – oder welchen Weg wir einschlagen müssen, um zur U-Bahn zu kommen.

Die App sagt nicht links oder rechts, sondern zeigt im aktuellen Kamerabild, wohin ich muss. Ganz konkret. Auch Apps, die mir zeigen, wie zu Hause das neue Sofa aussehen würde – in originaler Größe – ist eine große Hilfe. Das ist niederschwellig, wir müssen nicht viel Geld investieren und es kann konkreten Nutzen bringen. Mehr davon.

Augmented Reality: Passt die Couch in die Ecke?

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VR: Virtuelle Welten

Wie sieht es denn mit VR aus, der virtuellen Realität. Seit Jahren sehen wir Fotos und Beiträge im Fernsehen, wo Menschen auf Messen VR-Brillen auf der Nase haben… Aber ich habe noch keine zu Hause.

Kein Wunder, denn VR macht meiner Ansicht nach nur in bestimmten Situationen Sinn. Bei Games ohne jeden Zweifel: Es macht Spaß, mit VR-Brille in virtuelle Welten abzutauchen. Alle Sinne werden getäuscht. Man fühlt sich praktisch sofort entführt und woanders – und die Technologie wird immer besser.

Optik, Akustik, Bildauflösung – oder die Möglichkeit, zu interagieren mit der virtuellen Welt. Moderne VR-Brillen erkennen sogar, in welche Richtung ich blicke, damit andere Spieler oder Anwesende das im Avatar sehen können.

Schaue ich nach links oder der anderen Person in die Augen? Allerdings sind die Anschaffungskosten hoch. Die Brillen kosten mehrere hundert EUR, wenn sie gut sein sollen – und man braucht in der Regel auch leistungsfähige Computer. Und schnelle Internetverbindung. Das alles haben längst nicht alle oder sind bereit, dafür so viel Geld zu bezahlen. Deshalb sind VR-Anwendungen immer noch eine Nische.

Grafikkarten verbrauchen vergleichsweise viel Energie

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Metaverse: Wenn ein Unternehmen Umsätze wittert…

Wir müssen auch auf das Metaverse zu sprechen kommen. Im Fernsehen sehen wir gelegentlich Werbespots von Meta, die für Metaverse kräftig Werbung machen… Das soll ja irgendwie alles verändern.

Technisch gesehen gibt es dieselben Voraussetzungen: VR-Brille, Controller, schnelles Internet, schneller Rechner etc. Das Besondere am Metaverse ist: Es verbindet virtuelle Welten miteinander. Die Klamotten, die man im einen Spiel anhat, kann man auch im anderen Game tragen. Man kann von Welt zu Welt wechseln, alles ist miteinander verbunden.

Es gibt Standards. Der Avatar sieht immer gleich aus, wenn man das möchte. Man kann Grundstücke besitzen, Geld haben – und ausgeben. Und da sind wir bei einem ganz wichtigen Punkt: Mark Zuckerberg schwebt vor, dass wir virtuelle Klamotten kaufen, für den Treff in der virtuellen Bar, dass wir mit Kollegen quatschen ujnd meeten und vieles andere mehr.

Große Marken wie VW arbeiten daran, virtuelle Autohäuser zu haben, wo man sich virtuelle Autos anschauen kann. Geplant ist: Kaufst Du in der echten Welt ein Auto, bekommst Du auch einen digitalen Zwilling für das Metaverse. Das ist mal Markenbindung. Die Idee hinter dem Metaverse ist nicht falsch . aber es kommt nur sehr langsam in Bewegung.

Avatare sind das digitale Alter Ego im Metaverse (und in Games)

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Was wird sich durchsetzen?

Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass das Metaverse ein neues Internet wird. Ich finde die Vorstellung absurd, dass viele Menschen dort viel Zeit verbringen wollen – jeden Tag.

Schon allein deswegen, weil man eben VR-Brillen haben muss, die kosten – und die muss man ja auch aufsetzen. Sich stundenlang jeden Tag mit VR-Brille von der Außenwelt abzuschotten, das werden sicher nicht zu viele Menschen machen wollen.

Außer Gamer. Im beruflichen Bereich gibt es interessante Einsatzgebiete für VR und AR, etwa wenn man sich virtuell trifft und in 3D geplante Gebäude, Projekte, Produkte anschaut und bespricht. Oder in der Medizin. Aber immer zeitlich befristet. Die größten Chancen sehe ich in AR. Es wird erwartet, dass Apple eine AR-Brille auf den Markt bringen wird – schon bald. Das könnte eine Menge verändern.