Hackangriffe: Heute allgegenwärtig – und zunehmend bedrohlich. Aber wer hätte gedacht, dass der erste „Hack“ im Jahr 1903 erfolgt ist?
Gefühlt gibt es das Internet schon immer. In Wirklichkeit natürlich nicht. Deshalb muss es auch einen ersten Hackangriff gegeben haben. Ich muss zugeben: Ich wusste selbst nicht, wann das gewesen sein soll.
Ein Magier war der erste Hacker
Nach allem, was wir wissen, geht in der Welt der Cybersicherheit der erste bekannte Hack auf das Jahr 1903 zurück. Täter war niemand Geringeres als der berühmte Magier und Erfinder Nevil Maskelyne.
Dieser Vorfall, auch bekannt als das Hacken des Marconi-Systems, markiert das Aufkommen eines Phänomens, das unsere digitale Welt bis heute prägt. Stellen Sie sich eine Welt ohne Firewalls, ohne Antivirussoftware und ohne jegliches Bewusstsein für Cybersicherheit vor – genau das war die Szenerie des ersten bekannten Hackangriffs.
Drahtlose Telegrafie ist auch ein Netz
Um zu verstehen, wie dieser Hack funktionierte, müssen wir uns zuerst mit der Technologie auseinandersetzen, die damals genutzt wurde: der drahtlosen Telegrafie, einem Vorläufer des Radios. Guglielmo Marconi, ein italienischer Erfinder, hatte eine Methode entwickelt, um Morsecode-Nachrichten drahtlos über große Entfernungen zu senden, ein Meilenstein der Kommunikationstechnologie seiner Zeit.
Marconi behauptete stolz, dass sein System völlig sicher und nicht zu knacken sei – eine Herausforderung, die Nevil Maskelyne nicht ablehnen konnte. Maskelyne, der Sohn eines berühmten englischen Zauberers und selbst ein versierter Erfinder, sah in Marconis Prahlerei eine Gelegenheit, seine eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Funkstörer war erster Hack
Maskelynes Plan war einfach, aber genial: Er entwickelte einen „Funkstörer“, der in der Lage war, die gleichen Frequenzen wie Marconis System zu verwenden. Er schlich sich in eine öffentliche Demonstration von Marconi ein und verwendete sein Gerät, um eine eigene Nachricht über Marconis System zu senden, bevor Marconi seine Demonstration starten konnte.
Die Nachricht, die er sendete, war nicht nur eine Demonstration seiner technischen Fähigkeiten, sondern auch eine satirische Ode an den griechischen Gott Hermes, den Schutzpatron der Diebe. Als Marconis Gerät diese Nachricht statt der erwarteten Demonstration ausgab, war das Publikum geschockt und Marconi blamiert.
Mit seinem Hack zeigte Maskelyne der Welt zwei wichtige Dinge. Erstens, dass kein System unknackbar ist – eine Lektion, die in der modernen Welt der Cybersicherheit immer noch zentral ist. Und zweitens, dass Technologie immer auch ein Werkzeug sein kann, das in den falschen Händen Schaden anrichten kann.
Nicht komplex, aber effektiv
Dieser erste Hack war natürlich noch weit entfernt von den komplexen Cyberangriffen, die wir heute kennen. Es gab keine schädliche Software, keine Phishing-Angriffe und keine gestohlenen Kreditkarteninformationen. Aber in seiner Essenz war Maskelynes Hackangriff das Gleiche wie ein moderner Cyberangriff: das Ausnutzen von Schwachstellen in einem System, um unerlaubten Zugang zu erlangen und eine unerwünschte Nachricht zu senden.
Maskelynes Hack ist auch eine Erinnerung daran, dass Technologie nie in einem Vakuum existiert. Sie ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft, die sie hervorbringt, und sie kann sowohl für gute als auch für schlechte Zwecke genutzt werden. Wie wir mit den Herausforderungen umgehen, die sie uns stellt, liegt letztlich an uns.
Cyber-Security wird immer wichtiger
Seit dem Hack von Maskelyne hat sich die Welt der Cybersicherheit rasant weiterentwickelt. Wir haben Firewalls und Antivirenprogramme, Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung, und doch finden Hacker immer wieder neue Wege, diese Barrieren zu überwinden.
In einer Welt, die zunehmend digitalisiert und vernetzt ist, ist die Erinnerung an den ersten Hack wichtiger denn je. Sie erinnert uns daran, dass es bei der Cybersicherheit nicht nur darum geht, neue Tools und Technologien zu entwickeln, sondern auch darum, ständig wachsam zu sein und die menschliche Dimension der Technologie nie aus den Augen zu verlieren.
Denn letztlich sind es nicht die Maschinen, die hacken – es sind Menschen. Und so wie Nevil Maskelyne im Jahr 1903 seine Fähigkeiten nutzte, um die Welt zu schockieren und zu erstaunen, so nutzen auch moderne Hacker ihre Fähigkeiten – ob zum Guten oder zum Schlechten hängt immer von der Person hinter dem Computer ab.