Digitaler Impfnachweis

Digitaler Impfpass: So soll er funktionieren

Impfungen werden gewöhnlich in das gelbe Impfbuch aus Papier eingetragen. Das soll sich ändern: Schon recht bald könnte ein Digitaler Impfnachweis für Corona-Impfungen eingeführt werden. Damit können sich Menschen mit Impfung dann „ausweisen“ – in ganz Europa.

Wir alle haben in den letzten Wochen wohl mehr „Pieks“-Bilder im Fernsehen gesehen, als uns lieb ist: Wann immer von der Impfung die Rede ist, sehen wir Nadeln, die in den Oberarm vordringen. Ein durch und durch analoger Vorgang. Ebenso die Dokumentation des Impfvorgangs: Impfzentren und Ärzte tragen die Impfung in den gelben Impfpass ein.

Doch in den nächsten Wochen werden wir in Situationen kommen, in denen es einen Unterschied macht, ob wir geimpft sind – oder nicht. Möglicherweise beim Betreten eines Flugzeugs, eines Ressorts, eines Theaters, eines Stadions. Der Staat kann keine Einschränkungen für Personen aufrechterhalten, die weder für andere eine Gefahr darstellen noch sich selbst ins Risiko wagen. Wer geimpft ist oder gesundet, muss sich wieder frei bewegen können.

Impfstoff gegen Corona
Glass containers SARS-COV-2 coronavirus vaccine COVID-19 to fight the coronavirus pandemic.

QR-Codes – nicht nur fürs Smartphone

Klar, was dann passiert: Es werden Impfausweise gefälscht – im großen Stil. Das kann niemand zulassen. Deshalb wird es einen digitalen Impfpass geben. Seit kurzem wissen wir: Der kommt vom Kölner Start-Up Ubirch – in Kooperation mit IBM. Ein QR-Code statt einer handschriftlichen Notiz in einer gelben Mini-Kladde.

Und das wird so funktionieren: Nach einer Impfung erstellt der Arzt oder das Impfzentrum einen QR-Code, der alle relevanten Daten enthält: Name, Vorname, Geburtsdatum, Impfdatum, verwendeter Impfstoff, 1. oder 2. Impfung – und ggf. nur die Nummer von Pass oder Personalausweis. Mausklick – der QR-Code ist fertig. Digital signiert von der ausstellenden Stelle, also Arztpraxis oder Impfzentrum.

Diesen QR-Code kann man nun ausdrucken, auf eine Plastikkarte prägen oder im Smartphone mit sich herumtragen – etwa in der Apple oder Google Wallet. Das ist schon mal sehr bequem (und schließt auch niemanden ohne Smartphone aus). Wer den Impfstatus prüfen will, scannt den QR Code und liest mit geeigneter Software die Daten aus. Dann noch ein Vergleich von den Daten im QR-Code und im Pass – fertig.

QR Code Impfung

Echtheitszertifikate in der Blockchain

Nun könnten einige auf die Idee kommen, auch den QR-Code fälschen zu wollen. Genau das ist aber nur schwer möglich. Denn bei der Erzeugung des QR-Codes wird der auch digital verschlüsselt und signiert – und landet als digitaler Fingerabdruck gleich in fünf Blockchains der GovDigital.

Wer etwas fälschen müsste, muss das an der „Quelle“ tun – das ist durch dieses System nicht ausgeschlossen.

Blockchains sind eine sehr spezielle Art der Datenspeicherung: Nicht zentral auf einem Server, sondern dezentral – verteilt auf viele Server. Die überwachen sich alle gegenseitig. Es ist völlig unmöglich, einen Datensatz zu ändern, zu manipulieren, einzufügen oder zu löschen. Gleichzeitig liegt nur der Fingerabdruck des QR-Codes in der Blockchain. Damit lässt sich überprüfen, ob ein QR Code echt ist und unverfälscht – es ist aber nicht möglich, anhand des Fingerabdrucks die Daten zu erreichen.

In ganz Europa einsetzbar

Diskret. Fälschungssicher. Einfach. Barrierefrei. Das System ist gut ausgedacht – und EU-kompatibel. Wir werden uns mit dem digitalen Impfpass also auch in Madrid, Paris oder Warschau „ausweisen“ können.

Details verrät das Bundesgesundheitsministerium erst nächsten Mittwoch. Etwa auch, ob auch andere Impfungen künftig auf diese Weise verwaltet werden – angesichts der kommenden „Digitalen Patientenakte“ durchaus denkbar und sinnvoll.

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