Ein Jahr ChatGPT: Wie es mit OpenAI und Chatbot weitergeht

von | 23.11.2023 | KI

Vor genau einem Jahr ist ChatGPT für die Öffentlichkeit geöffnet worden. Auch vorher hat es schon KI gegeben, doch durch ChatGPT wurde KI zum Massenphänomen.

ChatGPT – heute muss man wohl kaum noch jemandem erklären, was das ist. Ein Chatbot, der Fragen beantwortet und Texte generieren kann. Vor genau einem Jahr ist ChatGPT öffentlich an den Start gegangen – und hat einen regelrechten Boom ausgelöst. Das Interesse an ChatGPT und Künstlicher Intelligenz ist explodiert.

Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverband Bitkom hat inzwischen jeder Dritte Deutsche ChatGPT schon mal ausprobiert. Ein Jahr ist ChatGPT nun öffentlich zugänglich – und seitdem hat sich eine Menge getan, nicht nur bei ChatGPT, sondern ganz generell im Bereich KI – auch in den Medien.

Was, wenn ein Roboter wie der Chatbot ChatGPT ein Buch liest?

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Jeder Dritte hat ChatGPT schon ausprobiert…

Mich hat diese Technologie von Anfang an fasziniert. Denn vorher war KI etwas, was exklusiv an Hochschulen stattgefunden hat oder in großen Unternehmen wie Google und Meta entwickelt wurde, meist hinter verschlossenen Türen.

OpenAI hat sich als erstes Unternehmen getraut, seinen KI-Chatbot auf die Öffentlichkeit loszulassen. Das war neu. Und es hat sich gelohnt, denn so viele Menschen haben überall auf der Welt ChatGPT ausprobiert.

Auch wenn ChatGPT wie andere Chatbots noch weit davon entfernt ist, perfekt zu sein, so ist es doch erstaunlich, was KI heute bereits kann. Das Textverständnis von ChatGPT ist enorm – und die Qualität der Antworten und erzeugten Texte häufig beeindruckend.

Manchmal auch enttäuschend. Ich persönlich habe noch tiefer gegraben und auch ChatGPT programmiert, das heißt, kleine Programme geschrieben, die die Fähigkeiten von ChatGPT nutzen – das geht nämlich auch und ist gar nicht mal so schwer.

Mein Buch der Digitalschock: Alles, was Ihr über ChatGPT wissen müsst

Jeder Dritte hat mit ChatGPT experimentiert

Für viele Menschen ist ChatGPT der erste bewusste Kontakt mit KI gewesen.

Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass sich alles verändert hat. Es gibt aktuell einen Boom bei KI-Anwendungen: OpenAI, Microsoft, Meta, Google – sie alle und viele andere entwickeln an spannenden Lösungen. ChatGPT selbst hat sich enorm entwickelt in diesem einen Jahr.

Der Chatbot versteht heute besser als vor einem Jahr, was der Benutzer will. ChatGPT kann längere Texte erstellen. Vor allem aber ist ChatGPT jetzt multimodal: Das bedeutet, die KI kann nicht nur Texte verstehen und schreiben, sondern auch Sprache verstehen, aber auch mit einer eigenen Stimme sprechen.

In der App geht das schon. ChatGPT kann aber auch Bilder erzeugen, in beeindruckender Qualität. Und ChatGPT kann Bilder verstehen: Wenn ich der App ein Foto zeige, etwa von einem Gegenstand, den ich im Haushalt gefunden habe und wissen will, was das ist: Foto machen und ChatGPT fragen. Ich erfahre, was es ist und was ich damit machen kann.

Ich kann aber auch ein Foto zeigen mit einem Kind, das Luftballons in der Hand hält und fragen: Was passiert, wenn das Kind die Kordeln loslässt… und ChatGPT antwortet: Die Ballons fliegen dann weg.

ChatGPT als iOS App: Unterwegs da weitermachen, wo man am Desktop begonnen hat - oder umgekehrt

ChatGPT als iOS App: Unterwegs da weitermachen, wo man am Desktop begonnen hat – oder umgekehrt

ChatGPT privat und beruflich

82 Prozent der vom Bitkom Befragten gaben an, ChatGPT privat zu nutzen – die Hälfte auch für die Arbeit. Jeder Fünfte sogar ohne Wissen des Arbeitgebers. Was ist damit gemeint?

Vviele benutzen ChatGPT, um sich Texte erstellen zu lassen. Der Chatbot kann Briefe schreiben und beantworten, aber auch Hausarbeiten schreiben. Das kann man privat nutzen, aber auch für die Arbeit. Wenn der Chef sagt: „Müller, ich brauche eine Präsentation über unsere Umsätze, machen Sie mal…“ kann man ChatGPT die Arbeit machen lassen.

Der Chatbot kann auch Daten und Zahlen verarbeiten. Man kann dann Fragen dazu stellen. Berichte erstellen und sogar Grafiken und Chart erstellen lassen. Wer das für den Job macht, ist möglicherweise schneller fertig – und steht gut da. Deswegen sagen es vielleicht einige Mitarbeiter ihren Chefs nicht.

Sollten sie aber. Denn wer einem Chatbot wie ChatGPT einfach so interne Daten anvertraut, geht durchaus ein Risiko ein. Denn die KI könnte die Daten  zum Training der KI verwenden. Niemand kann wissen, was genau mit den Daten passiert.

Wer das am Arbeitsplatz macht, ist also gut beraten, dass mit den Vorgesetzten zu besprechen, alles andere wäre riskant. Ich kann es nur empfehlen. Es zeichnet sich allerdings ab, dass ohnehin auch Standardprogramme wie Microsoft Office mit KI ausgestattet werden, dem sogenannten „Copilot“. Da wird das dann sowieso zum Alltag.

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Verwirrung um Sam Altman

Vor allem Microsoft investiert Unsummen in die kleine Firma OpenAI. Doch es hat in den letzten Tagen viel Aufregung gegeben um den Firmenchef Sam Altman: Er wurde gekündigt, dann ist er zu Microsoft gegangen, die Mitarbeiter haben rebelliert – nun ist Altman zurückgekehrt.

Was sich alles hinter der Bühne abgespielt hat, wissen wir nicht. Aber es zeigt: Es gibt derzeit einen enormen Erwartungsdruck. Denn alle großen Unternehmen, auch Google und Meta, entwickeln gerade an KI-Lösungen, die Texte, Bilder, Fotos oder Videos generieren können.

Und die anderen Unternehmen sind keineswegs schlechter, ihre Chatbots wie Google Bard oder Llama von Meta sind nur nicht so bekannt. Es geht um viel Geld. Unvorstellbar viel Geld. Und da verlieren manche schon mal die Nerven.

Eins ist sicher: Microsoft braucht OpenAI und erlässt sich darauf, dass das Unternehmen schnell ist und weiter kreativ. Vermutlich hat Microsoft-Chef Nadella dafür gesorgt, dass bei OpenAI wieder Ruhe an der Spitze einkehrt. Denn OpenAI hat noch eine Menge vor. Das Unternehmen will eine „AGI“ entwickeln, eine „Artifical General Intelligence“. Eine Superintelligenz, die generell besser ist als der Mensch. In allen Disziplinen. So eine KI kommt garantiert.

 

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