Facebook und Instagram werbefrei – für 9,99 EUR im Monat

von | 02.11.2023 | Social Networks

Der Meta-Konzern bietet ab November in der EU die beiden Plattformen komplett werbefrei an – gegen entsprechende Gebühr. Was sich durch die neuen Abomodelle ändert.

Auf alle Nutzer von Facebook und Instagram kommt eine Entscheidung zu: Wollen sie für die Nutzung der Plattformen zahlen – oder sie weiterhin kostenlos nutzen?

Abomodell: Ab 9,99 EUR im Monat

Ab November bietet der Meta-Konzern den Menschen die Wahl. Entweder, sie zahlen ab 9,99 EUR pro Monat für die Nutzung der Dienste und werden dann mit Werbung verschont. Wer hingegen auch weiterhin personalisierte Werbung im Display akzeptiert, kann Facebook und Instagram weiter kostenlos nutzen.

Der Mindestpreis von 9,99 Euro monatlich gilt für Nutzer, die das Abonnement über einen Browser abschließen, unabhängig ob auf einem Desktop-PC oder im Smartphone.

Direkt im Smartphone zahlen ist noch teurer

Wer jedoch die jeweilige App auf mobilen Betriebssystemen wie iOS von Apple oder Android von Google nutzt und dort das Abo durch einen „In-App-Einkauf“ erwirbt, zahlt sogar stolze 12,99 Euro monatlich. Denn Apple und Google berechnen beim Einkauf auf ihren Plattformen enorme Gebühren, die der Meta-Konzern nicht tragen will. Der Nutzer soll sie bezahlen.

Bis Ende Februar müssen Meta-Kunden nur einmal bezahlen, für alle Konten, die sie bei einer Plattform haben. Wer mehrere Konten hat – etwa eins für privat Zwecke und ein weiteres für geschäftliche –, soll ab dem 1. März 2024 für jedes Zusatzkonto weitere sechs Euro monatlich zahlen, beim Abschluss direkt auf dem Smartphone sogar acht Euro.

Die Preise klingen hoch. Doch laut offiziellen Unternehmensangaben verdient der Konzern mit jedem Nutzer durch entsprechende Werbeeinblendungen eine Menge Geld: Im dritten Quartal 2023 im Durchschnitt 19,04 US-Dollar pro Nutzer auf Facebook und Instagram weltweit. In der EU lag der Durchschnittsumsatz pro Nutzer bei rund 16,50 Euro pro Nutzer und Monat.

Ab 9,99 EUR im Monat – auf dem Smartphone sogar mehr

Meta begründet die künftige Abogebühr mit den neuen Anforderungen des europäischen Rechts beim Datenschutz und mit durch den seit einigen Wochen gültigen „Digital Services Act“ (DSA), der deutlich strengere Regeln bei der gezielten Onlinewerbung vorsieht, insbesondere bei der Nutzung von persönlichen Daten.

Die neuen Regeln machen es dem Unternehmen schwerer, so ungeniert wie in der Vergangenheit Daten im großen Stil aus den unterschiedlichen Plattformen wie Facebook, Instagram und Whatsapp einzusammeln und zusammenzuführen.

Erfolg des Abomodells ungewiss

Wer sich für die kostenpflichtigen Abos entscheidet, bedeutet für Meta einen garantierten Umsatz. Alle, die sich für die kostenlose Version entscheiden, müssen dadurch auch eindeutig für die Auswertung der eingesammelten Daten entscheiden – durch die Auswahl kann Meta argumentieren, die Nutzer hätten sich ausdrücklich für die Verwertung der Daten entschieden.

Ob die neuen kostenpflichtigen Abomodelle ankommen, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß sind nur wenige Menschen bereit, für etwas zu bezahlen, das sie vorher jahrelang wie selbstverständlich kostenlos bekommen haben.

 

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