Influencer: In 80 Hashtags um die Welt

von | 14.04.2021 | Digital

Wir kennen alle Influencerinnen und Influencer: Die einen besprechen die neusten Gadgets, die anderen geben Schminktipps und scheinen sich mit Pflegeprodukten auszukennen, wieder andere reisen gerne… Die Welt ist bunt – die der Influencer auch. Aber die meisten Influencer machen Werbung. Einige diskret eingeflochten, andere brutal direkt und ausschließlich. Aber was verdienen Influencer eigentlich und warum stören sich die meisten nicht an der Werbung? Das besprechen Dennis Horn und ich in unserer neusten Ausgabe vom Cosmo Tech Podcast.

Im Augenblick sehen wir ja viele bekannte Influencer in Dubai. Sie posten unbeschwertes Leben in der Sonne, da gibt’s auch keine Corona bedingten Probleme mit der Außen-Gastronomie. Es scheint ihnen gut zu sehen, diesem Berufsstand.

Aber verdienen alle Influencerinnen und Influencer gut?

Was Influencer verdienen

Beileibe nicht alle. Wenn wir an Influencer denken und über sie sprechen, dann haben wir meist die vor Augen, die omnipräsent sind – und tatsächlich gut verdienen. Die verdienen mit einem Posting ohne weiteres schon mal 10.000 EUR und mehr, je nachdem, wie viele Follower sie haben.

Ab einer Million Followern muss man sich wenig Gedanken machen um deren Arbeitslohn. Aber auch sogenannte Nano-Influencer mit nur wenigen Tausend Followern stehen oft gut da. Sie bedienen ein Nischenthema – und werden auch dort oft ganz gut bezahlt. Ein breites Spektrum.

Klingt doch sehr verlockend: Mit dem Hobby Geld verdienen.

Hoher Aufwand und viel Arbeit

Aber so einfach ist es nicht. Man muss es ja erst mal schaffen, Tausende und irgendwann Hunderttausende Follower hinter sich zu vereinen. Das ist anstrengend. In einer „funk“-Reportage berichten zwei sehr junge Influencerinnen, beide Anfang 20, über einen „Burn-Out“. Weil sie quasi rund um die Uhr präsent sein, ständig neue Inhalte posten müssen.

Videos wollen erdacht, erarbeitet, produziert, geschnitten werden. Das erwarten nicht nur die Follower, sondern vor allem die Algorithmen bei Instagram, Youtube, Tiktok und Co. Wer nicht regelmäßig abliefert und hohe Interaktionsraten erzeugt – also wenn die Follower antworten, posten, lilken –, der wird weniger „sichtbar“. Über diese Verantwortung und vor allem auch die Macht der Algorithmen wird da viel zu wenig gesprochen.

Das Buch „Influencer“

Wir sprechen in unserer neuen Folge von Cosmo Tech lange und intensiv mit zwei Autoren, die ein Buch geschrieben haben über das Phänomen Influencer.

Es sind Ole Nymoen und Wolfgang Schmitt. Ihr Buch trägt den Titel „Influencer: Die Ideologie der Werbekörper“. Sie haben untersucht, welches Rollenbild Influencerinnen und Influencer häufig vermitteln. Und wieso es sein kann, dass die Menschen sie lieben, obwohl viele von ihnen so ungeniert so viel Reklame machen.

Werbung ist bei Influencern regelrecht zur Popkultur geworden. Die beiden Autoren sind nicht zimperlich. Sie bezeichnen den Content vieler Influencer als „kitischigen Mist“ und sprechen überhaupt von „Der reinsten Volksverblödung“ – ich zitiere. Das kommt bei den Fans der Influencerinnen und Infuencer nicht gut an. Auch im Podcast diskutieren wir diesmal sehr kontrovers.