Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind bereit, sich impfen zu lassen. Eine logistische Herausforderung. Nun gibt es Vorschläge, die Corona Warn App als Werkzeug einzusetzen: Sie könnte helfen, die Termin in den Impfzentren zu verwalten – und mögliche Nebenwirkungen zu melden. Kann das funktionieren?
Die Corona-Warn-App ist mittlerweile über 24 Millionen Mal heruntergeladen worden. Gar nicht mal schlecht. Allerdings erstaunt eins: Die App macht heute – sechs Monate, nachdem sie gestartet ist – immer noch dasselbe wie am ersten Tag.
Es sind keine wesentlichen Funktionen dazu gekommen. Und das, obwohl wir nicht nur jede Menge gelernt haben in dieser Zeit, sondern auch durchaus eine Anforderung in den Raum gestellt wurden, was die App besser alles noch können sollte.
Bitkom fordert: Impfprozess mit der App verwalten
Jetzt kommen neue Forderungen dazu, diesmal vom Branchenverband Bitkom: Die Corona-Warn-App solle bei den anstehenden Impfungen hilfreich zur Seite stehen.
Bitkom-Präsident Achim Berg findet es wichtig, dass beim Projekt „Covid19-Impfung“ von Anfang an digitale Lösungen eingesetzt werden. Insbesondere, wenn es um die Erfassung und Information der Impfberechtigten geht, aber auch bei der Dokumentation von Nebenwirkungen.
Ein durchaus guter Vorschlag. Denn es ist eine Mammutaufgabe, Millionen von Menschen in der gewünschten Reihenfolge zu impfen – und das sogar zwei Mal. Die impfbereiten Menschen müssen zur passenden Zeit im passenden Impfzentrum erscheinen. Und nach vier Wochen erneut geimpft werden. Das alles ließe sich digital natürlich sehr viel besser, effizienter und übersichtlicher organisieren. Die Corona-Warn-App könnte da in der Tat ein wertvolles Werkzeug sein.
Nebenwirkungen tracken und wissenschaftlich auswerten
Aber mehr als das: Auch könnten die Menschen über die Corona-Warn-App bequem – und wie in der App üblich: diskret, da pseudonym – Rückmeldung geben, etwa über mögliche Nebenwirkungen durch die Impfung. Ob leichtes Fieber, Kopfschmerzen oder gar keine Symptome: Wie praktisch wäre es, wenn die Menschen diese Rückmeldung bequem über die App melden könnten. Natürlich freiwillig.
Das wäre ein ideales Instrument, um schnell und zuverlässig über mögliche Nebenwirkungen informiert zu werden. Ohne Papierkram, Kugelschreiber und Stempel. Sondern: Zeitgemäß.
Vorbereitungen bislang unzureichend
Die nötigen Gespräche und Vorbereitungen hätten allerdings längst erfolgen müssen. Schließlich soll das große Impfen bereits nach Weihnachten beginnen. Doch bislang ist kein Konzept bekannt, wie mögliche Nebenwirkungen erfasst und ausgewertet werden können.
Wir sollten daher schnell über den Vorschlag von Bitkom nachdenken. Er ist nämlich gut.
Die Forderungen nach mehr Funktionen in der Corona Warn App nehmem zu