Internet von oben: Über Satelliten, Drohnen und Ballons

Internet von oben: Über Satelliten, Drohnen und Ballons

In Neuseeland hat kürzlich ein Ballon einen Großalarm ausgelöst. Die Rettungskräfte in Christchurch glaubten nach dem Notruf eines Bauern, ein Flugzeug sei ins Meer gestürzt. Rettungshubschrauber und Boote der Küstenwachen rückten aus. Sie fanden aber nur eine Ballonhülle. Der Ballon selbst war unbemannt – und von Google. Was viele nicht wissen: Google schickt gerade im großen Stil Ballons in den Himmel – und Facebook Drohnen. Die Onlinekonzerne wollen den Himmel erobern.

Oh, oh, es könnte demnächst ganz schon voll werden am Himmel. Google, Facebook, Amazon: Die drei Online-Unternehmen wollen hoch hinaus. Google und Facebook haben kürzlich Firmen gekauft, die Drohnen herstellen. Und Amazon experimentiert bereits mit autonomen Fluggeräten, die später mal Pakete zustellen sollen.

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Solche Drohnen sind natürlich nur zu unserem Besten. Die Vereinigten Staaten – dem technischen Fortschritt oft blind- oder blauäugig eingestellt –, sie setzen die unbemannten Fluggeräte immer dann ein, wenn es etwas zu verteidigen gibt – ob am Hindukusch oder am globalen Markt, das ist doch letztlich egal.

Nur: Was verteidigen Google, Facebook und Amazon eigentlich? Marktanteile! Sie wollen mehr, mehr verdienen. Denn mehr ist immer gut. In diesem Zusammenhang ist den Giganten aufgefallen, dass erst ein Drittel der Menschheit Zugang zum Internet hat. Zumindest bezahlbaren Zugang – und akzeptables Tempo. Die Diagnose stimmt – und ist betrüblich.

Zwei Drittel der Menschheit sind noch nicht so richtig „drin“. Und daher sollen die Noch-nicht-vernetzten nun auch vernetzt werden. Genau so funktioniert Wachstum schließlich: Man kümmert sich um mehr Kunden. Irgendwann haben wir ja auch im hinterletzten Dorfs Afrikas mal eine Flasche Coca-Cola gesehen.

Doch Kabel verlegen oder Leitungen spannen, das kostet Zeit und viel Geld. Darum wollen Google und Facebook die Menschen aus der Luft mit Internet versorgen. Satelliten wären zu weit weg, aber mit Ballons oder Drohnen könnte es klappen.

Das Ziel: Das Internet in jeden noch so entlegenen Winkel der Erde zu bringen. Die Technikkonzerne sind so heiß auf das Thema, dass selbst die Wüste WLAN bekommen soll. Zwischen Google und Facebook ist ein regelrechter Wettstreit ausgebrochen. Wer kann schneller, höher, mehr? Wer erobert die Stratosphäre, wer macht das Internet überall verfügbar?

Google zum Beispiel experimentiert bereits seit einigen Monaten mit riesigen Ballons, die bis auf 20 Kilometer aufsteigen und rund zwei Monate in der Stratosphäre verharren. „Project Loon„, heißt das Ballon-Experiment. Über Australien und Neuseeland kommen die Ballons bereits testweise zum Einsatz. Dutzende von ihnen. Wenn sie oben bleiben, decken sie ein riesiges Gebiet mit Internet ab. Und das funktioniert sogar in der Praxis: In WM – Brasilien wurde jetzt öffentlichkeitswirksam eine Schule per Google-Ballon mit dem Internet verbunden.

Die fliegenden Internet-Ballons sind keine heiße Luft, sondern durchaus eine gute Idee. Aber auch Facebook will die Welt vernetzen – und setzt auf Drohnen. Mark Zuckerberg hat sich einiges vorgenommen: 11.000 Drohnen sollen ebenfalls in ca. 20 Kilometer Höhe ihre Bahnen ziehen. Mit Solarenergie betrieben könnten die Drohnen fünf Jahre ohne zu landen oben bleiben. Das Ziel ist dasselbe wie beim Konkurrenten: Das Land darunter per Funk mit dem Internet verbinden.

Also die Grundidee finde ich wirklich zu begrüßen. Da werden mir sicher nicht nur viele Afrikaner oder Menschen im australischen Outback zustimmen, sondern auch Bewohner eher dörflicher Regionen hier bei uns in Deutschland, die von Telekom und Co. sträflich vernachlässigt werden. Denen kommt Werbung für Turbo-DSL wie Hohn vor – weil sie das Turbo-DSL schlichtweg nicht bekommen. Es gibt also fraglos eine Menge zu tun.

Wenn sich also Konzerne wie Google oder Facebook darum kümmern, mehr Menschen mit dem Netz zu verbinden, ist das zweifellos nobel. Erst einmal. Auch wenn letztlich wirtschaftliche Interessen dahinter stecken. Doch wenn die beiden Internet-Riesen es wirklich ernst meinen würden, dann würden sie zusammenarbeiten. Tun sie aber nicht. Sie sind nun mal Konkurrenten.

Sogar in der Stratosphäre: Doch weil ihre Fluggeräte in ähnlicher Höhe fliegen, sind Kollisionen nicht ausgeschlossen. Unfälle wird es sicher geben. Der gerade erst ist in Neuseeland abgestürzte Google-Ballon hat Tumulte verursacht, auch, weil kaum einer von den Google-Ballons weiß. Könnte künftig durchaus öfter passieren. Und dass Amazons geplante Paket-Kurier-Drohnen auch absturzgefährdet sind, ist doch klar, denn sie fliegen nicht in der Stratosphäre, sondern knapp über unseren Köpfen.

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Leistungs-Schutz-Recht: Deutsche Verlage verklagen Google

Leistungs-Schutz-Recht: Deutsche Verlage verklagen Google

Zwölf deutsche Verlage, darunter Axel Springer, Burda, DuMont Schauberg und Funke, fordern konkret Geld von Google. Die Verlage haben zusammen mit der Verwertungsgesellschaft VG Media Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Sie beziehen sich auf das vom Bundestag verabschiedete Leistungsschutzrecht. Demnach dürfen Suchmaschinen zwar einzelne Wörter oder kurze Textausschnitte (Snippets) kostenlos liefern und auflisten, längere Ausschnitte sind kostenpflichtig.

Google listet in seiner auf Artikel spezialisierten Suchmaschine Google News Artikel auf, die Verlage in ihren Onlineportalen anbieten. Über die Suchmaschine kommt man direkt in die Artikel der Verlage. Die Suchmaschine Google News ist – anders als die reguläre Suchmaschine von Google – werbefrei. Trotzdem verlangen die Verlage nun Lizenzzahlungen im Sinne des Leistungsschutzrechts.

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Ein merkwürdiger Vorgang. Denn zum einen haben die Verlage die Möglichkeit, nicht in Google News gelistet zu sein. Jeder Verlag, jedes Portal kann den Suchdienst ausschließen und wird dann nicht gelistet. Doch die Verlage wollen gelistet sein, denn sie wollen keineswegs auf den umsatzträchtigen Traffic verzichten, den Google News kostenlos bereitstellt. Google schickt den Verlagen unzählige User. Den Service nehmen die Verlage gerne, doch sie wollen dafür auch noch bezahlt werden. Das ist absolut unlogisch und inkonsequent. Wenn man in einer Suchmaschine nicht gelistet sein möchte, dann sollte man das verhindern. Dort vertreten zu sein ist freiwillig – viele Portale wollen in Google News aufgenommen werden und beantragen sogar, dort gelistet zu werden. Geld zu verlangen, zumal Google ausschließlich kurze Textausschnitte präsentiert, die keinesfalls das Lesen des Gesamttexts ersetzen können, ist völlig absurd.

Google will das Überall-Android

Google will das Überall-Android

Google drängt mit Macht in alle Lebensbereiche – und will sein Betriebssystem Android möglichst auf jedem Display sehen. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O hat der Konzern nicht nur neue Versionen von Android gezeigt und angekündigt, sondern auch jede Menge Geräte präsentiert, auf denen Android jetzt schon läuft – oder in Zukunft laufen wird.

Google will ebenso in der Smartwatch präsent sein wie im Auto, im Wohnzimmer sowieso – mit Android TV im Fernseher. Einige Hersteller haben angekündigt, schon bald entsprechende Geräte anzubieten, die mit Android TV ausgestattet sind. Dann lassen sich auch Inhalte aus dem Smartphone oder Tablet bequem aufs Fernsehgerät beamen.

Alle Geräte sollen miteinander kommunizieren können, das ist das Ziel. Das wäre durchaus auch im Interesse der Verbraucher, so sie denn verschiedene Geräte mit Android-Betriebssystem nutzen. Mit der Smartwatch lässt sich das Smartphone steuern, mit dem Smartphone der Fernseher, mit dem Handy das Control Panel im Auto – und umgekehrt.

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Daten sollen problemlos ausgetauscht werden können. Damit das klappt und auch bedienbar bleibt, hat Google eine Art Style Guide für die Benutzeroberfläche. Die Optik ändert sich, alles wirkt aufgeräumter – und alle Entwickler sollen sich daran halten. Mitunter erscheinen Daten und Informationen sogar in 3D-Ansichten, was der Übersicht dienen soll.

Google hat sich eine Menge vorgenommen und will auch in Schwellenländern eine größere Rolle spielen. Mit den Android One will Google ein Smartphone für unter 100 Dollar anbieten. Insbesondere in Schwellenländern gibt es noch Nachholbedarf in Sachen Smartphone, die modernen Geräte sind allerdings viel zu teuer. 100 Dollar ist immer noch eine Menge Geld in diesen Ländern, aber immerhin nicht mehr unerreichbar. Es gibt kaum noch einen Lebensbereich, in den Google nicht vordringen will.

Freien Speicherplatz am Chromebook ermitteln

Freien Speicherplatz am Chromebook ermitteln

Auf der Suche nach einem günstigen Notebook legen sich manche ein Chromebook zu. Das ist ein Notebook, auf dem das Google-Betriebssystem Chrome OS läuft. Allerdings ist der Speicherplatz oft knapp bemessen. Wie finden Sie heraus, wie voll der Speicher schon ist?

So kommt man bei Geräten mit 16 Gigabyte Speicherplatz schnell an die Grenze, auch wenn das Gerät auf die Nutzung von Webdiensten und Online-Office ausgelegt ist. Videodateien etwa brauchen sehr viel Platz, wenn Sie sie lokal abspeichern.

Mit der App „Dateien“ finden Sie schnell heraus, wie viel Platz auf Ihrem Chromebook noch frei ist. Nach dem Start der App wechseln Sie in der linken Spalte zum Bereich „Downloads“. Jetzt klicken Sie oben auf das Zahnrad-Symbol. Am unteren Ende des Fensters sehen Sie jetzt den aktuellen Füllstand des eingebauten Speichers.

Hinweis: Nicht der gesamte Speicherplatz Ihres Chromebooks steht für persönliche Dateien zur Verfügung, denn das Betriebssystem ist ebenfalls auf diesem Speicher abgelegt.

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WM-Tipp

WM-Tipp

Hier sind alle Google-WM-Tipps zu sehen – Jedes Spiel ein neues Google-Doodle. Wer also sehen will, wer wann gespielt hat, klickt einfach auf das aktuelle Google-Doodle. Schon wird eine Tabelle mit dem aktuellen Spielstand angezeigt!

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Vergangene Doodles der WM stehen alle auf der Doodle-Archivseite:
https://www.google.com/doodles/

PC per Android-Smartphone fernsteuern

PC per Android-Smartphone fernsteuern

Per Remotedesktop steuern Sie Ihren Windows-Computer auch von Ihrem Android-Handy fern. Sind auf Ihrem Computer Remoteverbindungen aktiviert, lässt sich der PC fernsteuern. Wie?

  1. An Ihrem Windows-PC sollten Sie als Erstes eingehende Remoteverbindungen aktivieren.
  2. Laden Sie jetzt an Ihrem Android-Tablet oder –Smartphone die App Microsoft Remote Desktop aus dem Play Store.
  3. Nach dem Start der App wechseln Sie links zum Bereich „Remote Desktops“ und dann auf das Pluszeichen, um eine neue Verbindung hinzuzufügen.
  4. Geben Sie nun einen Namen ein, darunter die IP-Adresse oder den Hostnamen des PCs, und im Bereich „Credentials“ den Windows-Benutzernamen samt Kennwort.
  5. Nach einem Tipp auf „Done“ stellen Sie die Remoteverbindung zum ersten Mal her.
  6. Falls eine Warnung wegen eines nicht vertrauenswürdigen Zertifikats erscheint, tippen Sie unten rechts auf „Immer vertrauen“.

Sie sehen jetzt den Desktop des Computers, mit dem Sie verbunden sind. Oben haben Sie eine Symbolleiste, mit der Sie die Vergrößerung des Bildschirms ändern können. Per Tipp auf das entsprechende Symbol haben Sie auch Zugriff auf eine Bildschirmtastatur, mit der Sie Eingaben tätigen können.

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Apple will eMails ebenfalls sicher versenden

Apple will eMails ebenfalls sicher versenden

So langsam wachen die Großen auf: Während die wichtigen deutschen Provider E-Mails bereits seit dem Frühjahr automatisch verschlüsselt zwischen den Servern übertragen, will jetzt auch Apple nachziehen.

Nachdem das unabhängige US-Sendernetzwerk NPR Nachforschungen über die Sicherheit großer Technologie-Firmen angestellt und die Ergebnisse veröffentlicht hatte, hat Apple versprochen, den momentan fehlenden Schutz beim Senden von Mails schnell nachzurüsten.

Apple ist einer der wenigen weltweiten US-basierten Mail-Anbieter, der Kundenmails nicht von Ende zu Ende verschlüsselt überträgt. Die baldige Änderung betrifft Kunden mit den Domains me.com und mac.com.

Auch Branchenriese Google arbeitet derzeit an Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Mails. So erhöht sich der Sicherheitsstandard Schritt für Schritt.

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Google startet eigenen Musik-Dienst und verärgert Labels

Google startet eigenen Musik-Dienst und verärgert Labels

Das Videoportal Youtube ist ein Eldorado für Musikfans. Praktisch jedes Musikvideo, das es gibt, ist auch auf Youtube verfügbar. Allerdings lassen sich viele dieser Musikvideos in manchen Ländern nicht abspielen. Vor allem in Deutschland ist das ein Problem – weil sich Youtube und Musikverwerter nicht einigen können. Seit Jahren gibt es Streit, der offensichtlich nicht beigelegt werden kann.

Doch nun hat Google ein eigenes Musik-Portal angekündigt, das in einigen Wochen starten soll. Gegen Zahlung einer entsprechenden Monatsgebühr können Kunden hier so viel Musik hören, wie sie wollen – so ähnlich wie bei Spotify oder vergleichbaren Portaln. Selbst das Herunterladen und offline abspielen von Musik soll möglich sein, berichten Insider.

Google will möglichst viele Labels und Künstler überzeugen, bei dem neuen Musik-Angebot mitzumachen. Nun hat Google gedroht: Wer nicht beim Musik-Dienst mitmacht, verliert bei Youtube Sonderrechte. Zwar dürften die Musikvideos weiter eingestellt werden, allerdings nur werbefrei.

Es fließen dann keine Gelder mehr an die Musikbranche. Auch sollen nicht kooperierende Musikanbieter nicht mehr die Möglichkeit haben, andere Videos zu sperren, wenn diese Urheberrechte verletzen (Musik verwenden). Wenn das alles stimmt, nutzt Google seine Marktposition aus, um Musikanbieter unter Druck zu setzen.

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