ARD/ZDF Online-Studie: Im Netz macht niemand TV-Sendungen, nur Unterhaltung

ARD/ZDF Online-Studie: Im Netz macht niemand TV-Sendungen, nur Unterhaltung

Druckfrisch liegt sie vor mir, die neue ARD/ZDF Online-Studie, die 18. mittlerweile. Kleiner Scherz. Denn natürlich wird die Online-Studie nicht gedruckt verteilt, sondern zum Download angeboten. Alles andere wäre auch verrückt – aber natürlich absolut denkbar. Wer seine Nase in die Studie steckt, wird erkennen: Das Internet greift immer mehr Raum. Zwar ist das Fernsehen bei den Älteren nach wie vor Leitmedium: Eine Sehdauer von 244 Minuten am Tag ist schon beeindruckend. Allerdings holt das Internet auf. In allen Altersschichten.

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Bei den Jungen, das sind die 14-29-Jährigen, ist das Internet mit 233 Minuten Nutzungsdauer pro Tag bereits auf Platz 1. Fernsehen liegt mit 128 Minuten zu 134 Minutenim Jahr davor deutlich dahinter. Das macht deutlich: DIe Nutzungsgewohnheiten ändern sich bei den Älteren – und bei den Jüngeren sind sie von vorne herein anders. Ich möchte übrigens gar nicht wissen, was in den rund 130 Minuten am Tag im Fernsehen angeschaut wird: RTL2, RTL und Pro7 muss man befürchten.

Aber Lamentieren hilft ja nichts. Problematisch an der Sache ist, dass dieser Wechsel der Mediennuzungsgewohnheiten das Geschrei um die „Zwangsgebühr“ sicher nicht verstummen lässt, sondern im Gegenteil vermutlich zu einem Anwachsen führen dürfte. Immer wieder bekommen wir zu hören, welche interessanten Alternativen es gibt.

Um es aber mal ganz klar zu sagen: Gut gemachte Informationssendungen oder gar News/Nachrichten gibt es im Internet NULL. Und wer einen Blick auf die mit wahrlich großen Zuschauerzahlen ausgestatteten Online-Videotheken wirft, ob Netflix, Amazon Prime Instant Video, Maxdome, Watchever, Telekom Entertain oder wer auch immer: Ein Infoangebot gibt es nirgendwo, bei keinem einzigen der viel gefeierten Video-Dienste. Die Millionen und Abermillionen werden in Unterhaltung versenkt. Spielfilme, Serien – aber keine News. Kein Service. Keine Berichterstattung. Traurig. Gefährlich.

Es wird ja gerne und viel gemeckert über die Öffentlich-Rechtlichen Sender. Aber möchte man wirklich eine Fernsehlandschaft, in der es keine regionale Berichterstattung gibt, keine Nachrichten und News mehr, kein Verbrauchersendungen, niemanden, der den Finger in die Wunde legt, Missstände aufdeckt und anprangert, und das journalistisch unabhängig? Bei den Privaten findet so etwas nur in homöopathischen Dosen stattt, beim Pay-TV im Netz überhaupt nicht. Außer bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Beängstigend – und ein gutes Argument für den Fortbestand die Öffentlich-Rechtlichen Sender.

 

Die App-Muffel: 0 Apps pro Monat

Die App-Muffel: 0 Apps pro Monat

Das Angebot an Apps für iOS, Android und Windows Phone wächst explosionsartig. Es gibt für jeden Zweck die passende App – oder gleich ein Dutzend. Doch es wird immer schwieriger, mit einer App erfolgreich zu sein. Kein Wunder, denn die Mehrheit der Smartphone- und Tablet-User sind träge: Sie laden 0 Apps im Monat herunter. Null. Gar keine. Ganz schön frustrierend.

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Facebook weiß, was Du nicht gepostet hast

Facebook weiß, was Du nicht gepostet hast

Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben: Wer auf Facebook Informationen über sich preisgibt, darf sich nicht wundern, wenn jeder davon erfährt – möglicherweise über Umwege. Viele Facebook-Benutzer überlegen es sich beim Schreiben eines Postings darum anders: Der bereits geschriebene Text wird wieder zurückgezogen, der Mauscursor klickt nicht auf „Posten“.

Aus Gründen der Diskretion. Was die meisten aber wohl nicht ahnen: Der Browser hat die Eingabe sehr wohl weitergegeben. Facebook bekommt auch das mit. Mark Zuckerbergs Unternehmen registriert, dass da ein Mitglied einen Text geschrieben, den aber nicht abgeschickt hat.

Facebook will nämlich wissen, wie oft die User Selbstzensur betreiben – und bei welchen Themen. Dazu hat das Unternehmen das Verhalten von vier Millionen Facebook-Nutzern über einen Zeitraum von 17 Tagen untersucht. Das Ergebnis: Eine umfangreiche Studie, die Aufschluss über das Thema Selbstzensur geben soll.

Die Forscher versichern, nicht jeden Tastendruck registriert zu haben, sondern lediglich nicht abgeschickte Inhalte. Das Ziel der Studie ist offenbar herauszufinden, warum Menschen etwas nicht abschicken. Womöglich, weil sie noch genauer bestimmen wollen, wer den Text lesen kann. Facebook will weitere Möglichkeiten anbieten, die Zielgruppe eines Postings oder Kommentars noch besser bestimmen zu können. Damit künftig noch mehr Menschen den getippten Text tatsächlich abschicken.

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Die meisten Deutschen wissen wenig über Google

Die meisten Deutschen wissen wenig über Google

Die Mehrheit der Deutschen sucht über Google im Internet nach Webseiten und Informationen. 92 Prozent sind es ganz genau. Doch nur die wenigsten wissen, wie Suchmaschinen eigentlich funktionieren. Das hat eine aktuelle Studie der Universität Mainz ergeben. So wissen nur die wenigsten, dass Google die Suchergebnisse individuell an jeden User anpasst und zurückliegende Suchvorgänge durchaus eine Rolle spielen, welche Informationen angezeigt werden – und an welcher Stelle in den Suchtreffern.

Durch die Bank überschätzen die Benutzer ihre eigenen Fähigkeiten. Vor allem User unter 30 Jahren gehen recht unbekümmert mit der Suchmaschine um. Sie machen sich kaum Gedanken, welche Daten gesammelt werden und wie die Suchergebnisse zustande kommen. Bedenkt man, dass heute nahezu alles über Google gesucht wird, eine nicht ganz unproblematische Entwicklung.

Genau darauf zielt die Studie die Uni Mainz ab. Die Autoren der interdisziplinären Studie plädieren angesichts der „Googleisierung der Informationssuche“ für mehr Medienkompetenz. Nur wer weiß, wie Suchmaschinen funktionieren und wie man sie bedient, erzielt optimale Ergebnisse und kann die Treffer kritisch beurteilen.

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EU-Studie warnt für Cloud-Computing

Immer mehr unserer Daten werden auf Servern von amerikanischen Unternehmen gespeichert, ob Fotos oder Videos, ob Texte oder E-Mails. Google, Microsoft, Apple, Facebook, Dropbox – sie alle bieten kostenlosen Speicherplatz im Netz an. Das Problem: Sind die Daten erst mal auf einem Server gespeichert, fällt es schwer, die Kontrolle darüber zu behalten.

Eine EU-Studie des Centre D’Etudes Sur Les Conflits und des Centre for European Policy Studies warnt nun genau vor diesem Trend, dass immer mehr EU-Bürger ihre Daten im Ausland speichern. Denn: Amerikanische Sicherheitsbehörden können sich vergleichsweise einfach und ohne Benachrichtigung der Betroffenen Zugang zu diesen Daten verschaffen.

Die US-Gesetze zur Terrorabwehr machen es möglich. Es ist sogar ausdrücklich eine Massenüberwachung von Ausländern vorgesehen. Wer das nicht möchte, sollte seine gespeicherten Daten verschlüsseln, wo möglich, oder auf europäische Cloud-Anbieter ausweichen. Die gibt es schließlich auch.