Der Begriff der Verschlüsselung ist allgegenwärtig. Was aber verbirgt sich dahinter? Das Prinzip ist eigentlich nicht kompliziert (was für die technische Umsetzung nicht unbedingt gilt!) und lässt sich an zwei Beispielen verdeutlichen.
Der Tresor
Wichtige Dokumente schließt ihr in einen Tresor ein. Wenn jemand bei euch einbricht, dann kommt er vielleicht bis zum Tresor. Ohne dessen Code oder Schlüssel kommt er aber nicht an die Dokumente und Werte darin. Ist das absolut sicher? Nein, mit entsprechendem Aufwand lässt sich vermutlich jeder Tresor knacken, aber dieser Aufwand kostet Geld und Zeit. Die werden nur in Ausnahmefällen investiert werden.
- Stellt euch eure Festplatte, einen USB-Stick oder einen Ordner/ein Archiv als Tresor vor, den ihr mit eurem ganz persönlichen Code oder Schlüssel abschließt.
- Dieser Code kann automatisch erzeugt werden aus den Informationen, die aus eurem PC, Browser, Betriebssystem und anderen Informationen bestimmt werden (z.B. bei BitLocker, der Festplattenverschlüsselung von Windows).
- Er kann aber auch ein von euch selbst gewähltes Passwort oder eine Zeichen-/Ziffernfolge sein, die ihr manuell eingebt, beispielsweise um ein ZIP-Archiv zu verschlüsseln.
- Ohne den Schlüssel sind die Daten nicht lesbar. Auch nicht für euch selbst, wenn ihr ihn verloren habt.
Die Chiffre
Schon Caesar hat erkannt, dass lesbare Informationen missbraucht werden können und damit gefährdet sind. Der Überlieferung nach hat er deshalb für seine militärische Korrespondenz eine ganz einfache Verschlüsselung, eine Chiffre verwendet. Der Originaltext wurde mit einem Schlüssel (einer Ganzzahl) codiert: Nehmen wir als Schlüssel die 3, dann wurde jede Buchstabe der Originalnachricht um drei Stellen im Alphabet nach rechts verschoben. Am Beispiel oben wird so aus dem S ein V, aus dem o ein r und so weiter.
- Der so codierte Text macht keinen wirklichen Sinn mehr. Es sei denn, man kennt den Schlüssel (die 3) und kann diesen damit wieder entschlüsseln (also alle Buchstaben um 3 Stellen nach links im Alphabet verschieben).
- Keine Frage, eine solche simple symmetrische Verschlüsselung ist in einem Atemzug knackbar, die Idee der Verschlüsselung hat sich bis heute gehalten. Nur sind die Verschlüsselungsalgorithmen um Längen komplexer geworden.
- Wenn ihr also eine Datei verschlüsselt, dann kann der unberechtigte Verwender damit nichts anstellen, denn er hat den Schlüssel nicht und kann sie nicht wieder entschlüsseln.