WhatsApp auf dem iPhone: Endlich zwei Accounts parallel nutzen

von | 20.11.2025 | Social Networks

Wer kennt das nicht: Ihr habt eine private Handynummer und eine geschäftliche – und wollt natürlich beide über WhatsApp erreichen. Bisher war das auf dem iPhone richtig umständlich. Doch WhatsApp arbeitet gerade an einer Lösung, die längst überfällig ist.

Das Problem bisher: Ein Gerät, ein Account

iPhone-Nutzer mussten sich bis jetzt entscheiden: Entweder nutzt ihr WhatsApp mit eurer privaten Nummer oder mit der geschäftlichen. Wer beide Nummern parallel brauchte, griff zu Tricks: Die einen installierten zusätzlich WhatsApp Business – eigentlich für Unternehmen gedacht, aber eben mit einer zweiten Nummer nutzbar. Die anderen hatten ein zweites Smartphone dabei. Beides ist keine wirklich elegante Lösung.

Android-Nutzer hatten es da einfacher. Viele Android-Handys bieten seit Jahren die Möglichkeit, Apps zu klonen oder mehrere Nutzerprofile anzulegen. Für iPhone-Besitzer blieb diese Flexibilität verwehrt. Das ändert sich jetzt endlich.

WhatsApp Kontaktinformation auf einem Smartphone

Was WhatsApp da gerade testet

Laut WABetaInfo, einer Website die sich auf WhatsApp-Beta-Versionen spezialisiert hat, testet WhatsApp in der iOS-Version 25.34.10.72 erstmals die Möglichkeit, zwei Accounts parallel zu nutzen. Das klingt technisch, bedeutet aber: Ihr könnt künftig zwei verschiedene WhatsApp-Nummern auf einem iPhone haben und zwischen beiden hin- und herwechseln.

Die Einrichtung soll denkbar einfach sein. Ihr nutzt das QR-Code-Verfahren, das ihr vielleicht schon kennt, wenn ihr mal WhatsApp auf ein neues Handy übertragen habt. Scannen, fertig. Jeder Account behält dabei seine eigene Identität: separate Chat-Verläufe, individuelle Benachrichtigungseinstellungen und getrennte Backups.

Schnell zwischen den Welten wechseln

Das Praktische daran: Ihr könnt in beiden Accounts gleichzeitig eingeloggt bleiben. Keine nervige Abmelderei mehr. Wenn eine Nachricht reinkommt, zeigt WhatsApp euch direkt an, für welchen Account sie bestimmt ist. Ihr wisst also sofort: Kommt das von Kollegen oder vom Fußballteam?

Der Wechsel zwischen den Accounts soll flott von der Hand gehen. So könnt ihr morgens schnell die geschäftlichen Nachrichten checken, ohne gleich in den privaten Chats zu landen – und umgekehrt.

Sicherheit nicht vergessen

Ein wichtiger Punkt, den WhatsApp mitgedacht hat: Die App-Sperre funktioniert auch mit zwei Accounts. Ihr kennt das vielleicht: WhatsApp lässt sich mit Face ID oder Touch ID absichern, damit nicht jeder einfach eure Chats lesen kann. Diese Funktion ist mit der neuen Mehrfach-Account-Funktion kompatibel.

Das bedeutet: Ihr könnt verhindern, dass jemand zwischen euren Accounts hin- und herwechselt. Gerade wenn ihr das Handy mal aus der Hand gebt oder es auf dem Tisch liegt, schützt euch das vor neugierigen Blicken in euren beruflichen oder privaten Nachrichten.

WhatsApp, KI, ChatGPT, Bilder, KI Bilder, Messenger
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Wer profitiert davon am meisten?

Die neue Funktion ist natürlich besonders interessant für alle, die beruflich und privat getrennte Nummern nutzen. Selbstständige, Freiberufler, aber auch Angestellte, die eine geschäftliche Rufnummer haben – sie alle können endlich aufatmen.

Auch für Menschen mit verschiedenen Lebensbereichen ist das praktisch: Wer etwa eine Nummer für die Familie und eine für alle anderen hat, kann beide Welten sauber trennen. Oder ihr nutzt eine Nummer für eure deutschen Kontakte und eine ausländische für internationale Verbindungen.

Bisher haben viele auf WhatsApp Business zurückgegriffen, obwohl sie gar kein Unternehmen betreiben. Die App war einfach die einzige Möglichkeit, zwei Nummern parallel zu nutzen. Mit der neuen Funktion wird das in der normalen WhatsApp-App möglich – deutlich praktischer.

Wann kommt die Funktion für alle?

Die große Frage ist natürlich: Wann können wir das Feature alle nutzen? Hier wird’s ungenau. WhatsApp testet die Funktion aktuell in einer Beta-Version, und zwar nur mit ausgewählten Nutzern. Die Beta läuft über Apples Testflight-Plattform und ist nicht öffentlich zugänglich.

Erfahrungsgemäß können zwischen Beta-Tests und dem offiziellen Release einige Wochen oder sogar Monate vergehen. WhatsApp will sichergehen, dass alles reibungslos funktioniert, bevor die Funktion für Millionen Nutzer ausgerollt wird. Es kann also noch dauern – aber die Richtung stimmt.

Besser spät als nie

Ehrlich gesagt: Diese Funktion hätte schon längst kommen müssen. Android-Nutzer lachen uns iPhone-Besitzer da seit Jahren aus. Aber immerhin: WhatsApp hat das Problem erkannt und arbeitet daran.

Die Umsetzung klingt durchdacht. Separate Backups, getrennte Benachrichtigungen, einfacher Wechsel zwischen den Accounts – das sind genau die Features, die man braucht. Keine halben Sachen, sondern eine ordentliche Lösung.

Interessant ist auch der Zeitpunkt: Gerade erst hat die EU Meta dazu gezwungen, WhatsApp für Chatplattformen von Drittanbietern zu öffnen. WhatsApp bewegt sich also – wenn auch manchmal erst auf Druck. Die Multi-Account-Funktion ist aber offenbar eine freiwillige Verbesserung.

Was ihr jetzt tun könnt

Leider heißt es erst mal: abwarten. Ihr könnt nicht einfach zur Beta-Version wechseln, um die Funktion schon jetzt zu testen. WhatsApp entscheidet, wer mitmachen darf.

Aber ihr könnt euch darauf freuen. Und wenn die Funktion kommt, solltet ihr sie auch nutzen. Die Trennung von beruflicher und privater Kommunikation ist nicht nur organisatorisch sinnvoll, sondern auch mental eine Erleichterung. Feierabend ist Feierabend – und wenn die Geschäfts-Nachrichten in einem separaten Account bleiben, fällt es leichter, wirklich abzuschalten.

Bis dahin bleibt nur: WhatsApp Business als Notlösung nutzen oder auf die offizielle Ankündigung warten. Aber die Aussicht auf zwei Accounts in einer App ist definitiv ein Lichtblick für alle iPhone-Nutzer mit zwei WhatsApp-Nummern.