IFA-Trend: KI im Haushalt – wie nützlich ist das?

Früher ging es auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) um Radio und Fernsehen. Heute werden auf der IFA faltbare Klapp-Handys präsentiert, Fernseher mit 8K-Auflösung und vor allem: immer mehr SmartHome-Geräte. Und die werden nicht nur immer stärker miteinander vernetzt, sondern mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet – und hören aufs Wort. Alexa: Einen Cappuccino bitte.

Wer sich auf der IFA in Berlin umschaut – und ich habe das getan –, der sieht vor allem eins: Immer mehr Geräte, mit denen man sprechen kann. Stimme benutzen, statt Knöpfe drücken, lautet das Motto. Klarer Trend: Haushaltsgeräte sind zukünftig vernetzt – und viele serienmäßig mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet. KI als Haushaltshelfer.

KI zaubert 8K-Bilder auf den Bildschirm

Fernseher, mit denen man – in gewissen Grenzen – sprechen kann, gibt es schon länger. Doch jetzt gibt es auch Fernseher mit KI.

Etwa bei den neuen Geräten von Samsung: Hier sorgt KI dafür, dass die Fernsehbilder besser werden. Die Fernseher werden ja irgendwie immer größer – und die Auflösung höher.

Auf der IFA sind diverse Fernsehmodelle zu sehen, die 8K können. Das ist acht Mal so viel wie Full-HD, das, was die meisten heute zu Hause haben.

Das Problem: Inhalte in 8K gibt es praktisch noch keine. KI soll’s richten. Künstliche Intelligenz „errechnet“ 8K-Bilder. Damit wir auf so einem großen Fernseher nicht nur Pixel sehen, sondern geschmeidige Bilder.

Das zeigt: Überall steht heute KI drauf. Wie ein Zauberwort.

Samsung 8K

Haushaltageräte kommunizieren miteinander

Anderes Beispiel: Die neuen Waschmaschinen von Bosch verraten dem Trockner, noch beim Waschen, wie nass die gerade in der Trommel befindliche Wäsche ist – und gibt Tipps, wie lange und wie getrocknet werden muss. So lassen sich Prozesse optimieren – und Zeit, aber vor allem Energie sparen.

KI kommt aber auch zum Einsatz, damit wir unsere Geräte im Haushalt mit der Stimme steuern können. Motto: Nur sprechen, nicht anfassen. Bei diesem Gerät kann man seinen Cappuccino einfach bestellen wie beim Barista – und muss nicht die passenden Knöpfe drücken. Auch erste Fernseher mit eingebauter Alexa gibt es.

Risiken der KI: Überwachung, Manipulation und Ausfälle

Ich frage KI-Expertin Julia Krüger von netzpolitik.org, wo die Chancen und Risiken liegen Sie meint:

„Das ist eins der größten Probleme, dass wir unheimlich wenig darüber wissen, was diese Software tut. Das sind natürlich Probleme der Überwachung, der Manipulation, der Kontrolle gegeben sind. Ich denke, wir haben außerdem das Problem, dass Fehler auftauchen können. Es gibt zahlreiche Sicherheitsprobleme natürlich. Also wer hat eigentlich worauf Zugriff in diesen Systemen. Wie einfach kann Kommunikation zwischen den Geräten entschlüsselt werden. Und natürlich muss man sich auch immer fragen: Was passier eigentlich bei einem Stromausfall?“

Das ist alles richtig. Die Abhängigkeit nimmt durch eine zunehmende Vernetzung natürlich erheblich zu. Und niemand weiß, was mit den Daten passiert. In den vergangenen Wochen sind etliche Pannen bekannt geworden. Nutzerdaten dringen nach außen. Gespräche werden abgehört. Je mehr Geräte mit KI und Sprachbedienung ausgerüstet sind, desto größer das Problem. Soll das die Zukunft sein?

„Einerseits bergen solche Entwicklungen natürlich gravierende Probleme für die Privatsphäre. Es weiß halt kein Mensch, was mit den Daten passieren kann und wozu sie missbraucht werden können. Was das bedeutet, wenn man in einem Staat lebt, der bestimmte Menschen nicht mag.“

Es braucht also dringend Spielregeln für die Industrie. Wenn sie solche Geräte herstellen, müssen sie auch sicher sein. Das Smart Home scheint jedenfalls nicht mehr aufzuhalten sein. Vernetzte Geräte sollen zusammen mehr leisten als alleine. Datenschutz und Privatsphäre sind auf der Messe allerdings kein Thema. KI als Allheilmittel.

Dabei gibt es viele Risiken. Die sollten wir im Auge behalten.

Immer mehr Geräte online – immer mehr Energiebedarf

Und noch etwas: Immer mehr Geräte, die rund um die Uhr vernetzt sind – und damit permanent online und eingeschaltet sein müssen. Zumindest im Standby-Betrieb.

Da kommt einiges an Energieverbrauch zusammen. Auch wenn KI verspricht, Energie zu sparen.

Und das in Zeiten von Friday-for-Future und zunehmender Sensibilität für Umweltschutz. Komisch, dass dieses Thema auf der IFA niemanden wirklich zu interessieren scheint.

 

 

 

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