Thispersondoesnotexist erzeugt echt aussehen Fotos von Menschen, die es gar nicht gibt

KI erstellt 100.000 Porträtfotos

Künstliche Intelligenz ist heute sehr leistungsfähig. Sie kann sogar Porträtfotos von Menschen erzeugen, die täuschend echt aussehen. Jetzt ist eine Sammlung mit 100.000 solcher Aufnahmen ins Netz gestellt worden – und jeder kann sich bedienen.

Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen. Wir gucken lieber auf oder in ein Gesicht als nur auf ein Produkt. Deshalb funktioniert Werbung immer dann besonders gut, wenn Menschen darin zu sehen sind – ob im Foto oder Video.

Allerdings: Models sind teuer. Entsprechende Fotos kostspielig. Der Bedarf an Porträtfotos wird aber immer größer. Weil heute wirklich jeder im Internet Werbung machen will (oder muss), um Aufmerksamkeit zu bekommen – und dafür braucht es Köpfe.

, KI erstellt 100.000 Porträtfotos

100.000 Fake-Porträts zum Nulltarif

Das Unternehmen Icons8 hat aus der Not eine Tugend gemacht. Auf dieser Webseite gibt es nun 100.000 Porträtfotos, die jeder lizenzfrei verwenden darf. Das Angebot ist riesig: alle Ethnien, beide Geschlechter, viele Altersgruppen. 100.000 Personen sind in der Datenbank enthalten. Alle Bilder sind gut ausgeleuchtet.

Allerdings: Es gibt keine einzige Person davon in Wirklichkeit. Alle Aufnahmen sind mit Hilfe von KI entstanden – und die aller meisten Ergebnisse sehen verblüffend echt aus. Es gibt nur vereinzelte Aufnahmen, die kleine Fehler aufweisen und den Verdacht aufkeimen lassen, es könnte sich um unechte Fotos handeln.

Schon vor einigen Wochen hat eine Webseite gezeigt, dass es heute mit speziellen KI-Algorithmen möglich ist, Fake-Porträtfotos zu erzeugen. Forscher beim Grafikkartenhersteller nVidia haben einen solchen Algorithmus entwickelt. Nun hat Icons8 diesen Algorithmus verwendet, um die 100.000 Fake-Fotos zu erzeugen. Dazu wurden 29.000 Fotos von 69 echten Models verwendet und durch den Algorithmus gejagt. Vorteil: Stets gleiche Lichtverhältnisse.

Ab in die Fake-Zukunft

Jeder kann die Fake-Fotos kostenfrei nutzen. Sie sind sogar in einem Cloud-Laufwerk gespeichert. Einzige Bedingung: Ein Hinweis auf die Projektseite. Später soll es sogar eine API (Programmierschnittstelle) geben. Dann kann jeder – in einer Webseite, einer App, einem Programm – ein bestimmes Porträtfoto „anfordern“. Etwa: Jung, asiatisch, männlich – mit Brille. Schwups, schon poppt ein passendes Gesicht auf. Ganz so weit ist es noch nicht. Aber es wird kommen.

Web und Apps werden also noch künstlicher. Wir werden überflutet mit Fake-Fotos. Im Zweifel sehen die dort abgebildeten Personen auch nicht unnatürlicher aus als manche Freak-Gesichter auf Instagram und Co., die meinen, mit möglichst viel Make-Up besser oder interessanter auszusehen.

Aber bedenklich ist diese Entwicklung auf alle Fälle. Mit Volldampf in eine Zukunft, in der nichts mehr echt ist.

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