Bluesky: Ist sie das, die Alternative zu Twitter?

von | 02.10.2023 | Social Networks

Seit Elon Musk vor einem Jahr den Microblogging-Dienst Twitter übernommen und in „X“ umgetauft hat, gibt es Abwanderungstendenzen. Mit „Bluesky“ tut sich eine neue Alternative auf.

„Bluesky“ ist ein vergleichsweise neuer Kurznachrichtendienst, der bereits seit 2021 online ist. Gegründet allerdings, und das ist bemerkenswert, von Jack Dorsey, der viele Jahre Geschäftsführer von Twitter war. Der Mann kennt das Geschäft also. Noch befindet sich das – anders als Vorbild Twitter – dezentrale Soziale Netzwerke offiziell noch in der Betaphase. Es wird also noch entwickelt, hier und da kann es haken.

Wer den Dienst benutzen möchte, braucht einen Account

Wer den Dienst benutzen möchte, braucht einen Account

Eine Million registrierte User

Anfangs war Bluesky mehr oder weniger unbeachtet. In den letzten Monaten hat der Dienst jedoch enorm Zulauf erfahren. Seit dem Wochenende gilt Bluesky als dritter Dienst, der sich als Alternative zu Twitter versteht und mehr als eine Million Nutzer zählt. Das zumindest hat eine Mitarbeiterin des sozialen Netzwerks ausgerechnet auf Twitter bekanntgegeben, später aber auch im eigenen Netzwerk.

Eine Million Nutzer: Das ist immer eine Schallmauer für ein aufstrebendes Projekt und Social Network. Seitdem explodiert das Interesse an Bluesky geradezu. Die App, die es für iOS und Android gibt, ist derzeit äußerst beliebt: Viele Menschen fühlen sich seit der Übernahme durch Elon Musk unwohl – und mit jeder Veränderung unwohler. Eine echte Alternative, die für viele Menschen interessant sein könnte, gibt es aber bislang nicht.

Die Benutzeroberfläche ähnelt der von Twitter sehr

Die Benutzeroberfläche ähnelt der von Twitter sehr

Neuanmeldung derzeit nur mit Einladung

Das könnte sich mit Bluesky ändern: Doch eine Neuanmeldung ist dort derzeit nur auf Einladung (mit „Invite Code“) möglich. Es braucht also jemanden, der schon eine Weile bei Bluesky ist – und eine Einladung verschicken kann. Oder man lässt sich als Interessent auf die Warteliste setzen und wird informiert, sobald ein Beitritt möglich ist.

Künstliche Verknappung: Ein Verfahren, das bei jungen Projekten heute üblich ist. So lässt sich das Wachstum steuern – anderenfalls könnte bei einem „Run“ auf das Projekt die IT-Infrastruktur zusammenbrechen. Gleichzeitig steigert diese künstliche Barriere bei Vielen das Interesse und die Neugierde. 

Bluesky ist dezentral: Wer mag, kann auch einen eigenen Server aufsetzen

Bluesky ist dezentral: Wer mag, kann auch einen eigenen Server aufsetzen

Nutzer feiern Bluesky als „ursprüngliches Twitter“

Die schon Mitglied bei Bluesky sind, feiern das von Jack Dorsey gegründet Netzwerk als „ursprüngliches Twitter“ – als das, was Twitter einst war. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Konkurrent X (alias Twitter) zählt offiziellen Angaben zufolge fast 360 Mio. regelmäßige Nutzer.

Viele User fühlen sich auf Twitter alias „X“ mittlerweile unwohl: Es stört sie, dass Multimilliardär Elon Musk so viel ändert und umstellt – aus Sicht nicht weniger nicht zum Vorteil. Zuletzt hat Musk weitere Abomodelle angekündigt. Doch die bisherigen Twitter-Alternativen wie Mastoden überzeugen viele noch nicht wirklich. Es gibt – zumindest für Laien – zu viele technische Hürden. Vor allem aber erreicht man in den neuen Netzwerken nur vergleichsweise wenige Menschen.

Twitter: Sechs Monate nach der Übernahme durch Elon Musk

Twitter: Sechs Monate nach der Übernahme durch Elon Musk

Erfolgsaussichten noch unklar

Die Zeit wird zeigen, ob Bluesky sich tatsächlich zu einer von vielen akzeptierten Alternative zu X (Twitter) entwickeln kann. Je mehr Menschen dort präsent sind, desto höher ist die Sogwirkung (Netzwerkeffekt genannt). Auch das dezentral organisierte „Mastodon“ hatte eine Weile einen Hype, konnte sich aber nicht wirklich durchsetzen.

 

Schieb App