ChatGPT: Teilen von sensiblen Daten könnte riskant sein

von | 19.05.2023 | Digital

ChatGPT ist für viele schon wie ein guter Kumpel oder Freund. Aber was passiert, wenn man dem Chatbot vertrauliche Daten anvertraut? Sicherheitsexperten warnen: KI sollte man besser keine vertraulichen Daten übergeben.

Seitdem OpenAI den Chatbot ChatGPT im November 2022 für die Öffentlichkeit geöffnet hat, herrscht ein gewisser Dammbruch: Menschen verlieren jede Scheu im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) – und vertrauen dem virtuellen Freund vielleicht sogar auch vertrauliche Daten und Informationen an. Allerdings ist das keine gute Idee.

Chat-Bot ChatGPT erstellt auf Wunsch eigenständig Texte

Vorsicht: Chatbots keine sensiblen Daten verraten

Es bestehen verschiedene Risiken

Wir sollten uns bewusst sein, dass das Teilen sensibler Daten mit ChatGPT durchaus einige Risiken birgt. In diesem Artikel werden wir die möglichen Gefahren eingehend erläutern und aufzeigen, warum Vorsicht geboten ist.

  1. Datenschutzbedenken: ChatGPT, wie viele andere KI-Modelle, wird durch das Sammeln und Analysieren großer Datenmengen trainiert. Obwohl strenge Datenschutzrichtlinien eingehalten werden können, besteht dennoch das Risiko, dass sensible Informationen, die in Chats geteilt werden, möglicherweise abgefangen oder missbraucht werden könnten. Der Schutz persönlicher Daten sollte daher auch bei der Nutzung von ChatGPT oberste Priorität haben.
  2. Sicherheitslücken und Hacking: Kein System ist vollständig immun gegen Sicherheitsverletzungen. ChatGPT ist keine Ausnahme. Wenn sensible Daten über ChatGPT übertragen werden, besteht das Risiko, dass Hacker oder wenig am Gemeinwohl interessierte Akteure diese Informationen abfangen und für betrügerische oder schädliche Zwecke nutzen. Eine solche Verletzlichkeit könnte zu Identitätsdiebstahl, finanziellen Verlusten oder anderen schädlichen Auswirkungen führen.
  3. Unvorhersehbare Antworten und Datenverarbeitung: ChatGPT ist ein KI-basiertes System, das durch maschinelles Lernen trainiert wurde. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPT nicht immer perfekte oder vorhersehbare Antworten liefern kann. Es besteht das Risiko, dass sensible Informationen unbeabsichtigt in unpassenden oder unangemessenen Kontexten verwendet werden. Dies könnte zu Missverständnissen, Vertrauensbrüchen oder sogar rechtlichen Konsequenzen führen.
  4. Datenlecks bei Drittanbietern: ChatGPT kann in verschiedene Plattformen und Anwendungen integriert werden (zum Beispiel ist das längst der Fall bei Snapchat), um zusätzliche Funktionen anzubieten. Bei solchen Integrationen ist es wichtig zu überprüfen, wie Drittanbieter mit den Daten umgehen, die über ChatGPT ausgetauscht werden. Unzureichende Sicherheitsvorkehrungen oder Datenlecks bei diesen Drittanbietern könnten zu unautorisiertem Zugriff auf sensible Informationen führen.

Onlinekonten durch ein starkes Passwort sichern

Bedeutet für unseren Alltag: Obwohl ChatGPT zweifellos ein leistungsfähiges Werkzeug ist, um unsere Kommunikation zu verbessern, sollten wir die damit verbundenen Risiken nicht außer Acht lassen.

Datenschutzbedenken, Sicherheitslücken, unvorhersehbare Antworten und potenzielle Datenlecks bei Drittanbieterintegrationen sind Faktoren, die sorgfältige Überlegungen erfordern, bevor wir sensible Informationen über ChatGPT teilen. Es liegt in unserer Verantwortung, bewusst mit unseren Daten umzugehen und sicherzustellen, dass wir angemessene Schutzmaßnahmen ergreifen, um potenzielle Risiken zu minimieren. Hier sind einige Empfehlungen, die es zu beachten gilt:

  1. Sensible Informationen vermeiden: Versuchen Sie, sensible Daten wie persönliche Identifikationsnummern, Passwörter, Bankkontodaten oder andere vertrauliche Informationen nicht über ChatGPT zu teilen. Nutzen Sie stattdessen sichere Kommunikationswege oder direkte, vertrauenswürdige Kanäle für den Austausch solcher Daten.
  2. Überprüfen Sie die Datenschutzrichtlinien: Bevor Sie ChatGPT verwenden oder in Anwendungen integrieren, sollten Sie die Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsmaßnahmen des Anbieters gründlich prüfen. Stellen Sie sicher, dass angemessene Schutzvorkehrungen getroffen werden, um die Sicherheit und den Schutz Ihrer Daten zu gewährleisten.
  3. Verschlüsselte Kommunikation nutzen: Wenn Sie ChatGPT über eine Plattform oder Anwendung verwenden, stellen Sie sicher, dass die Kommunikation verschlüsselt ist. Verschlüsselung gewährleistet, dass die Daten während der Übertragung geschützt sind und nur von den beabsichtigten Empfängern gelesen werden können.
  4. Regelmäßige Updates und Sicherheitspatches: Sowohl für ChatGPT als auch für die Plattformen oder Anwendungen, in die es integriert ist, sollten regelmäßige Updates und Sicherheitspatches installiert werden. Dadurch werden bekannte Sicherheitslücken behoben und die Systeme auf dem neuesten Stand gehalten, um potenzielle Risiken zu verringern.
  5. Nutzen Sie starke Authentifizierungsmethoden: Wenn Sie ChatGPT in einer Umgebung verwenden, in der Authentifizierung erforderlich ist, stellen Sie sicher, dass starke Authentifizierungsmethoden wie Zwei-Faktor-Authentifizierung implementiert sind. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit eines unbefugten Zugriffs auf die Daten verringert. Es empfieht sich auch immer, ein starkes Passwort zu verwenden.
  6. Vertrauenswürdige Quellen wählen: Achten Sie darauf, ChatGPT nur über vertrauenswürdige Quellen oder Plattformen zu nutzen. Unabhängige Überprüfungen und Bewertungen können Ihnen helfen, seriöse Anbieter zu identifizieren und das Risiko von Datenmissbrauch zu minimieren.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass jede Technologie, einschließlich ChatGPT, ihre Vor- und Nachteile hat. Indem wir die Risiken verstehen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen, können wir die Chancen nutzen, die KI und Chatbots bieten, ohne uns unnötigen Risiken auszusetzen.

Letztendlich liegt es an uns, eine ausgewogene Nutzung von Technologie und Datenschutz zu finden, um die Sicherheit unserer Daten zu gewährleisten.

 

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