Gruppenchats: Die verkannte Gefahr

von | 11.03.2024 | Internet, Social Networks

Alle Messenger-Dienste bieten die Möglichkeit der Gruppenchats: Statt wie sonst im trauten 1:1 mit einem einzelnen Gesprächspartner zu sprechen, sammeln sich mehrere Benutzer und sprechen gemeinsam. Schön, aber nicht immer risikolos!

Privat ist nicht notwendigerweise privat

Ihr geht davon aus, dass ein Chat in einem Messenger-Dienst eine private Angelegenheit ist. Das allerdings hat auch seine Grenzen, die nicht nur technischer Natur sind:

  • Je mehr Menschen in einem Gruppenchat miteinander reden, desto mehr potenzielle Quellen für Datenlecks sind vorhanden: Der Bekannte, der einem der Teilnehmer über die Schultern schaut, das Handy, das unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegt, der eine Teilnehmer, dem Vertraulichkeit egal ist.
  • Gruppenchats erwecken oft den Eindruck, dass sie weniger vertraulich sind als ein Gespräch direkt mit einer Person.
  • Jeder Chat wird auf den Servern des Anbieters gespeichert und ist damit potenziell Hacking-Versuchen ausgesetzt.

Tatsächlich sind Datenabflüsse aus den sozialen Netzwerken einer der Hauptgründe für Datenabflüsse, Identitätsdiebstahl und Malware-/Phishing-Angriffe. Ein unübliches Verhalten eines direkten Gesprächspartners fällt euch auf, wenn ein – vielleicht sogar unbekannterer – Teilnehmer eines größeren Gruppenchats komisch ist, dann merkt ihr das eher zu spät.

Mehr Sicherheit in Chats erreichen

  • Wie in jedem sozialen Netzwerk gilt: Überlegt euch genau, welche Daten ihr preisgebt. Gehen persönliche Informationen wirklich jede Person im Chat etwas an, oder macht es nicht viel mehr Sinn, der einen wirklich betroffenen Person die Informationen in einem persönlichen Gespräch/Chat/Telefonat mitzuteilen?
  • Verwendet nur Chat-Dienste, die verschlüsselte Kommunikation unterstützen, beispielsweise WhatsApp oder Signal. Das bietet keine absolute Sicherheit, aber zumindest sind damit die technischen Voraussetzungen geschaffen, dass die Daten nicht so einfach auf dem Transportweg abgefangen werden können.
  • Viele Datenlecks bei sozialen Netzwerken entstehen dadurch, dass die Konten eines Chat-Teilnehmers durch zu schwache oder alte Passwörter gehackt wurden und sich ein Fremder als der echte Teilnehmer ausgibt.
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