iOS 26 statt iOS 19: Apple startet Revolution des iPhone-Systems neu

von | 02.06.2025 | iOS

TL;DR: Apple plant einen radikalen Neustart seiner Betriebssystem-Namensgebung und will mit iOS 26 ein komplett neues Design einführen. Doch während sich das Unternehmen optisch neu erfindet, hinkt Apple Intelligence weiterhin der Konkurrenz hinterher.

Apple bereitet sich auf einen der größten Umbrüche in der Geschichte seiner Betriebssysteme vor. Statt der erwarteten Bezeichnung iOS 19 wird das nächste große iPhone-Update den Namen iOS 26 tragen – und das ist nur der Anfang einer umfassenden Transformation, die alle Apple-Geräte erfassen wird.

wwdc2025 app

WWDC 2025: Weniger KI, mehr Design

Die Worldwide Developers Conference (WWDC), Apples wichtigste Entwicklerkonferenz, findet traditionell im Juni statt und gibt den Ton für das kommende Software-Jahr an. Die WWDC 2025 wird vom 9. bis 13. Juni online veranstaltet, mit einer besonderen Veranstaltung vor Ort im Apple Park am ersten Tag. Doch was Fans und Entwickler dort erwartet, könnte sie überraschen – und nicht unbedingt positiv.

Laut Bloomberg-Journalist Mark Gurman wird die WWDC 2025 „kleinere Dimensionen“ haben als in den vergangenen beiden Jahren. Während 2023 die Vision Pro und 2024 Apple Intelligence im Mittelpunkt standen, scheint Apple dieses Jahr bewusst einen Gang zurückzuschalten. Das neue Interface soll an das „glasige“ Design von visionOS angelehnt sein und den internen Namen „Solarium“ tragen.

Das Ende der traditionellen Versionsnummern

Apple will mit dem kommenden Update die Jahreszahlen in der Benennung abbilden – obwohl das System im September 2025 erscheinen dürfte, steht die 26 für das Jahr 2026. Diese Strategie kennt man bereits aus der Automobilindustrie, wo Neuwagen oft schon das folgende Modelljahr tragen.

Der Schritt bringt endlich Einheitlichkeit in Apples Produktpalette: Während derzeit iOS 18, iPadOS 18, aber watchOS 12 und visionOS 2 parallel laufen, werden künftig alle Systeme synchron mit der Versionsnummer 26 starten. Für Nutzer wird es damit deutlich einfacher, die aktuelle Version ihres Betriebssystems zu identifizieren.

Design-Revolution nach über einem Jahrzehnt

Das letzte große Redesign stellte Apple 2013 mit iOS 7 vor – federführend war damals noch Jony Ive. Über zwölf Jahre später ist es höchste Zeit für einen neuen Anstrich. Das neue Design soll nicht nur das iPhone, sondern auch iPad und Mac betreffen und für mehr Einheitlichkeit beim Wechsel zwischen den Systemen sorgen.

Die Gerüchteküche brodelt bereits: YouTuber John Prosser vom Kanal Front Page Tech behauptete Anfang 2025, bereits eine Vorschau auf das neue System gesehen zu haben. Er zeigte abgerundete, aber nicht kreisrunde Icons, überarbeitete Bedienelemente und neue Details zu Glaseffekten. Ob diese Einblicke akkurat sind, bleibt fraglich – Prosser ist bekannt dafür, dass nicht alle seine Vorhersagen eintreffen.

Apple Intelligence: Auf iPhone, iPad und Mac stehen nun KI-Funktionen zur Verfügung
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Apple Intelligence: Das große Versprechen bleibt unerfüllt

Während Apple optisch aufrüstet, offenbart sich bei der KI-Strategie ein ernüchterndes Bild. Apple hat für das iPhone 16 und Apple Intelligence viele Versprechungen gemacht, die bis heute nicht erfüllt wurden. Die neue Siri-Version wurde sogar auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Probleme begannen schon früh: Erst sorgten die KI-generierten Nachrichtenzusammenfassungen für Aufregung, danach musste Apple eine neue, intelligentere Version von Siri auf 2026 verschieben. Eine mit Sprachmodellen verbesserte Siri soll erst 2026 oder sogar 2027 erscheinen.

In Deutschland kam Apple Intelligence mit monatelanger Verspätung an. Aufgrund der regulatorischen Anforderungen der EU, insbesondere im Zusammenhang mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Digital Markets Act (DMA), musste Apple für die EU zunächst weitere Anpassungen vornehmen. Erst im April 2025 wurde der Service hierzulande verfügbar.

Konkurrenz zieht davon

Während Apple noch an den Grundlagen feilt, preschen Konkurrenten wie OpenAI und Google mit beeindruckenden KI-Fortschritten vor. Apple grapples with AI innovation challenges as WWDC approaches, facing stiff competition from OpenAI and Google. Die Ironie: Just zu dem Zeitpunkt, an dem Apple seine KI-Revolution hätte zelebrieren sollen, wirkt das Unternehmen wie ein Nachzügler.

Apple employees believe that WWDC 2025 may be a „letdown“ from an AI standpoint, berichtet Mark Gurman. Statt bahnbrechender KI-Features wird Apple vermutlich nur bescheidene Updates präsentieren. Ein wichtiger Schritt könnte die Öffnung von Apples KI-System für Entwickler sein, allerdings liegen Apples KI-Modelle in ihrer Leistungsfähigkeit noch deutlich hinter der Konkurrenz zurück.

Neue Features: Akku-Optimierung und WLAN-Komfort

Trotz der KI-Probleme plant Apple praktische Verbesserungen. iPhones sollen künftig das Nutzungsverhalten noch besser analysieren und daraufhin automatisch Anpassungen vornehmen, um die Laufzeit zu verlängern. Ausgewählte Apps oder Funktionen erhalten dann weniger Leistung, wenn das System erkennt, dass Energie gespart werden muss.

Ein weiteres nützliches Feature: Wer sich in öffentlichen WLANs anmeldet, soll die Zugangsdaten dann einfach über all seine Apple-Geräte teilen können. Endlich muss man nicht mehr auf jedem Gerät einzeln das Passwort eingeben.

Apple Intelligence startet jetzt auch in Deutschland
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Welche Geräte profitieren?

Apple soll den Support für das iPhone XR, XS und XS Max einstellen. iOS 26 wird dann auf folgenden Geräten laufen: iPhone 16 Serie, iPhone 15 Serie, iPhone 14 Serie, iPhone 13 Serie, iPhone 12 Serie, iPhone 11 Serie sowie den iPhone SE Modellen von 2020 und 2022.

Die KI-Features werden jedoch weiterhin exklusiv für neuere Geräte bleiben. Da sich das Akku-Feature auf KI stützen soll, ist es wahrscheinlich, dass es nur für das iPhone 15 Pro (Max), die iPhone-16-Reihe und die kommenden Geräte der 17er-Reihe kommt.

Strategiewechsel bei Apple

Laut Bloomberg werden in Zukunft Funktionen nicht mehr Monate vor ihrem Launch angekündigt. Stattdessen sollen sie erst präsentiert werden, wenn sie bereit zum Ausrollen sind. Diese Kehrtwende kommt nicht von ungefähr: CarPlay Ultra wurde 2022 angekündigt, kam aber erst 2025 auf den Markt – ein Paradebeispiel für verfrühte Ankündigungen.

Fazit: Optik vor Innovation?

Apple steht vor einem Dilemma: Während das Unternehmen optisch mit iOS 26 einen Neustart wagt, hinkt es bei der wichtigsten Technologie-Entwicklung unserer Zeit – der künstlichen Intelligenz – deutlich hinterher. Das neue Interface könnte das Risiko bergen, dass Apple als in der Vergangenheit gefangen wahrgenommen wird.

Die WWDC 2025 wird zeigen, ob Apple aus seinen Fehlern gelernt hat und realistische Versprechen macht, oder ob das Unternehmen erneut Erwartungen weckt, die es nicht erfüllen kann. Eines ist sicher: Mit iOS 26 läutet Apple ein neues Kapitel ein – fragt sich nur, ob es auch ein besseres wird.

Erste Einblicke in iOS 26 gibt es voraussichtlich am 9. Juni 2025 auf der WWDC-Keynote. Die finale Version dürfte wie gewohnt im September parallel zu neuen iPhone-Modellen erscheinen.