Apple hat heute die iPhone 17-Serie vorgestellt und dabei eine kleine Revolution bei der Kamera-Technologie eingeläutet. Der neue quadratische Sensor und das ultradünne iPhone 17 Air zeigen, wohin die Smartphone-Entwicklung steuert – mit durchaus kontroversen Entscheidungen.
Die Cupertino-Show ist vorbei, und Tim Cook hat geliefert, was erwartet wurde: vier neue iPhone-Modelle, die Evolution statt Revolution verkörpern. Doch im Detail stecken einige bemerkenswerte Innovationen – und problematische Entwicklungen, die jeden iPhone-Nutzer betreffen könnten.

Das iPhone 17 Air: Dünn bis zur Schmerzgrenze
Mit dem iPhone 17 Air wagt Apple einen radikalen Designansatz. 5,5 Millimeter dünn ist das neue Flaggschiff und damit dünner als alles, was Cupertino bisher produziert hat. Zum Vergleich: Das aktuelle iPhone 16 misst 7,8 Millimeter. Diese extreme Schlankheit erreicht Apple durch drastische Kompromisse.
Das 6,6-Zoll-Display des Air-Modells muss mit einer einzigen Rückkamera auskommen – ein deutlicher Rückschritt in Zeiten, wo selbst Mittelklasse-Smartphones mit Mehrfach-Kameras werben. Die zweite große Einschränkung: Der Akku fällt deutlich kleiner aus. Apple verspricht, diese Schwäche durch „KI-gestütztes Batteriemanagement“ auszugleichen. In der Praxis bedeutet das: Das System soll lernen, wann welche Funktionen benötigt werden und entsprechend Energie sparen.
Preislich positioniert sich das iPhone 17 Air bei etwa 1.100 Euro – und ersetzt damit das wenig erfolgreiche iPhone Plus-Modell, das laut Analysten nur fünf bis zehn Prozent der iPhone-Verkäufe ausmachte.

Die eSIM-Revolution: Fluch oder Segen?
Die wohl weitreichendste Änderung beim iPhone 17 Air betrifft eine Technologie, die viele Nutzer übersehen werden: Apple führt auch in Deutschland die reine eSIM-Technologie ein. Physische SIM-Karten sind beim Air-Modell nicht mehr vorgesehen.
Was bedeutet das konkret? Die im Gerät verbaute eSIM wird über das Mobilfunknetz aktiviert. Statt eine SIM-Karte einzulegen, erhalten Nutzer einen QR-Code vom Provider, den sie mit dem iPhone scannen. Der Vorteil: Bis zu acht verschiedene Mobilfunktarife lassen sich gleichzeitig verwalten, der Wechsel zwischen Anbietern wird rein digital abgewickelt.
Die Kehrseite: Spontane Tarifwechsel werden schwieriger. Wer bisher im Ausland schnell eine lokale Prepaid-SIM gekauft hat, muss künftig prüfen, ob der örtliche Anbieter überhaupt eSIMs für Touristen anbietet. In vielen Ländern außerhalb der EU ist das noch nicht selbstverständlich.

Der quadratische Sensor: Apples Kamera-Coup
Die eigentliche Innovation steckt in einem Detail, das Apple fast beiläufig erwähnte: Die neue „Center Stage“-Frontkamera verfügt über den ersten quadratischen Sensor in einem iPhone. Diese technische Besonderheit ermöglicht eine fundamentale Änderung bei der Fotografie.
Der Clou: Nutzer können ihr iPhone immer hochkant halten und trotzdem sowohl Hoch- als auch Querformat-Aufnahmen machen – ohne Qualitätsverlust. Der quadratische Sensor erfasst genug Bildmaterial, um beide Formate zu bedienen. Bei Gruppenfotos erkennt die KI automatisch, wenn mehr Personen ins Bild gehören sollen, und wechselt vom Hoch- ins Querformat.
Für Content-Creator ist das ein Quantensprung: Nie wieder muss das Handy gedreht werden, um optimale Video-Aufnahmen für verschiedene Plattformen zu erstellen. Instagram Stories (hochkant) und YouTube-Videos (quer) lassen sich aus derselben Aufnahme generieren.

Pro-Modelle: Kamera-Upgrade mit Überraschungen
Die iPhone 17 Pro-Modelle (6,4 und 6,9 Zoll) bringen durchgängig 48-Megapixel-Kameras in allen drei Objektiven mit. Besonders beeindruckend: Die neue Tele-Kamera bietet 8-fachen optischen Zoom – ein deutlicher Sprung gegenüber dem 5-fach Zoom des iPhone 16 Pro.
Überraschend: Apple kehrt vom beworbenen Titan-Gehäuse zu Aluminium zurück. Die Begründung: bessere Wärmeableitung für den neuen A19 Pro-Chip, der mit einer integrierten Dampfkammer für konstante Höchstleistung sorgen soll. Das Kameramodul erstreckt sich nun über die gesamte Gerätebreite – optisch eine Anleihe bei Google Pixel-Smartphones.
Die Pro-Modelle starten bei 1.299 Euro (iPhone 17 Pro) und 1.449 Euro (iPhone 17 Pro Max). Apple erreicht moderate Preise durch eine geschickte Speicher-Strategie: Die 128-GB-Variante entfällt, dafür beginnt die Grundausstattung mit 256 GB.
Standard-Modell: Endlich mit 120-Hz-Display
Das iPhone 17 (6,3 Zoll) erhält endlich ein ProMotion-Display mit 120 Hz Bildwiederholrate – ein Feature, das Android-Smartphones schon lange bieten. Das Always-On-Display zeigt Uhrzeit und Benachrichtigungen permanent an. Preis: ab 949 Euro.
KI-Features: Viel versprochen, wenig konkret
Bei der Künstlichen Intelligenz bleibt Apple auffällig vage. Während Google und Samsung konkrete KI-Features demonstrieren, verwies Cook auf „Apple Intelligence“ und das kommende iOS 26. Konkret gibt es Live-Übersetzung und durchsuchbare Screenshots. Das versprochene Siri-Update wurde erneut verschoben – Apples KI-Rückstand manifestiert sich weiter.
Nebenprodukte: Inkrementelle Updates
Die Apple Watch Ultra 3 (ab 899 Euro) erhält 5G und Satellitenkommunikation für Notfälle – praktisch für Outdoor-Enthusiasten, aber energiezehrend. Die AirPods Pro 3 kommen mit Herzfrequenzmessung und Touchscreen am Ladecase – technisch interessant, praktisch fragwürdig.
Verfügbarkeit und Fazit
Vorbestellung ab 12. September, Verkaufsstart am 19. September. Die iPhone 17-Serie zeigt Apple in einer Phase des vorsichtigen Wandels. Der quadratische Kamerasensor ist echte Innovation, das iPhone 17 Air ein mutiger Designversuch.
Problematisch bleibt die eSIM-Strategie, die neue Abhängigkeiten schafft, und der anhaltende KI-Rückstand. Für Nutzer älterer iPhones bietet die neue Generation durchaus Anreize – revolutionär ist sie nicht. Apple setzt weiter auf bewährte Evolution statt riskante Revolution. Ob das bei zunehmender Konkurrenz aus Asien reicht, wird sich zeigen.