Konten sparsam einrichten und nutzen

von | 31.01.2024 | Internet, Social Networks

Ihr wollt einen Dienst nutzen, der Anbieter will aber für euren Geschmack zu viele Informationen? Das könnt ihr zwar nicht komplett ausschließen, aber zumindest einschränken!

Der Begriff der Datensparsamkeit ist nicht unbekannt, aber im Allgemeinen reaktiv gedacht: Vorhandene Daten zu löschen, um möglichst wenig über euch öffentlich zu machen, ist eine sehr gute Idee. Was allerdings oft untergeht:  Ihr gebt schon beim Anlegen eines Kontos viel mehr Informationen ein, als tatsächlich nötig sind. Der Datenschutz schreibt eigentlich „Datensparsamkeit“ vor, also das Erfassen von nur so vielen Daten, wie wirklich benötigt werden. Den Anbietern aber ist das meist recht egal: Je mehr Daten die haben, desto genauer können sie euch mit Werbung versorgen. Und auch später solltet ihr genau darauf achten, welche Daten Apps und Konten teilen:

Der Trick mit dem Stern: Pflichtangaben

Die Unterscheidung zwischen nötigen und unnötigen Angaben ist für den Anwender nicht leicht: Diese definiert der Anbieter. Der Standard ist aber, dass bestimmte Felder beim Anlegen eines Kontos verpflichtend sind. Daran könnt ihr nichts ändern, auch wenn diese nicht unbedingt logisch für euch sein müssen.

  • In den ersten Schritt werden Basisinformationen abgefragt wie der Name und Vorname, Email-Adresse und auch das Geburtsdatum. Letzteres wird sicherlich nicht immer wirklich nötig sein, die Anbieter verargumentieren meist, dass sie ja sicherstellen müsst, dass ihr volljährig seid.
  • In dieser Phase versteckt sich gerne auch die Werbeeinwilligung: Wenn ihr einen Haken bei „Ich möchte Werbung bekommen“ (oder einer ähnlichen Formulierung) setzt, dann erteilt ihr die Freigabe, euch mit Werbung zuzuspammen. Wenn ihr das wollt: Es steht euch frei. In der Regel aber lasst den Haken, das stellt auch sicher, dass einiges an Informationen über eure Vorliegen und euer Verhalten im Internet bei euch bleiben.
  • Nachdem ihr die Basisinformationen eingegeben habt, wollen die Anbieter größtenteils noch möglichst viele weitere Informationen von euch haben. Hier unterscheidet genau, welche ihr weitergeben wollt.
  • Im Standard sind die verpflichtenden Informationen (bei einem Versandhändler beispielsweise die Lieferadresse. Diese sind in den meisten Fällen mit einem roten Stern gekennzeichnet.
  • Diese verpflichtenden Informationen müssen gefüllt sein, sonst kommt ihr im Registrierungsprozess nicht weiter.
  • Alle anderen Felder lasst einfach frei, es sei denn, ihr wollt explizit, dass der Anbieter sie kennt. Damit könnt ihr viele Daten einsparen.

Und später?

Einen Versuch ist es wert: Manche Anbieter überprüfen das Vorliegen der Pflichtangaben beim Anlegen des Kontos. Und manche dieser Pflichtangaben sind auch nur dafür wichtig. Ein Beispiel? Wenn ein Händler euch eine SMS schickt, um eure Handynummer zu verifizieren, er sie aber nicht weiter benötigt.

  • Geht die Benutzerkonten der Dienste, die ihr angelegt habt, regelmäßig durch und löscht Informationen, die nicht nötig sind.
  • Bei Pflichtfeldern kann es sinnvoll sein, irgendwelche Informationen anzugeben. Beispielsweise Einmal-E-Mail-Adressen oder ungültige Handynummern.
  • Seid euch aber darüber bewusst, dass dann manchmal bestimmte Funktionen nicht mehr verfügbar sind. Beispielsweise die Passwort-Wiederherstellung.
  • Noch wichtiger: Geht regelmäßig die angelegten Konten durch und löscht die, die ihr nicht mehr braucht. Eure Daten sind dann im Zweifel zwar immer noch beim Anbieter gespeichert, eine Anmeldung (beispielsweise mit Euren gehackten Zugangsdaten) ist dann aber nicht mehr möglich.
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