MyHeritage, Wombo und Co: Wie KI Fotos zum Leben erweckt

Die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Erstellung, Bearbeitund und Manipulation von Fotos ist enorm. Heute lassen sich schon mit geringem Aufwand „Deep Fakes“ herstellen, die verblüffend echt aussehen: Aus Selfies oder Fotos werden animierte Aufnahmen. Derzeit besonders populär ist die Wombo App. Deep Fakes sind unterhaltsam, doch die Technologie birgt auch Risiken.

Hollywood hat uns verdorben. Was die Filmstudios in den letzten Jahren so alles auf die Leinwand gezaubert haben – meine Güte. Dinosaurier. Sturmfluten. Auf die Erde krachende Kometen. Kriegsheere bis zum Horizont. Und natürlich Comic-Wesen jeder Art, die so ziemlich alles zuwege bringen.

Die Bilderfluten werden immer beeindruckender – echte Bilder braucht es da immer weniger. Alles, was unmöglich (oder zu teuer) ist oder nicht ins Studio passt, entsteht halt per Computer. Und sieht trotzdem verblüffend echt aus. Special Effects gehören zu Hollywood heute dazu.

MyHeritage animiert alte Fotos

Hollywood-Effekte für alle

Aber was sich früher nur Filmstudios leisten konnten, landet heute in der Hosentasche von uns allen.

Es gibt mittlerweile zahllose Apps, die mit Hilfe von KI solche Deep Fakes erzeugen – und uns größtenteils amüsieren. Das eigene Gesicht verfremden oder in Kunstwerke oder Filmausschnitte schlüpfen: Mit Apps wie Reflect oder Reface kein Problem.

Beim Onlineportal MyHeritage können wir seit neuestem Fotos von Anverwandten hochladen – und Sekunden später bekommen wir kleine Filmchen zurück, in denen selbst längst verstorbene Menschen sich plötzlich wieder bewegen.

Sie drehen ihren Kopf, lächeln, zwinkern mit den Augen. Spooky. Es sieht verblüffend echt aus – ist aber das Ergebnis von KI.

Denn KI weiß heute, wie ein Gesicht aussieht, wie es sich verändert, wenn es sich bewegt – und kann das ohne viel Aufwand imitieren.

Lippensynchron singen und sich bewegen – kann jede/r

Auch gerade beliebt: Die Wombo App. Auch hier lädt der Nutzer ein Foto hoch – und die App lässt die Person dann singen und swingen, zum Rhythmus einer Musik, die der User selbst auswählt. Kein Tanzvideo, aber mit bewegten Lippen, Mimik und Gestik.

Das Foto erwacht zum Leben – und die Person singt mit. Angela Merkel als Rapperin? Gar kein Problem. Die Bildqualität ist zwar nicht auf einem Niveau, dass man von „täuschend echt“ sprechen könnte – aber theoretisch könnten die Macher der kostenpflichtigen App die Bildqualität hoch schrauben. Dann müssten die Computer „nur“ länger rechnen.

Ist „Deep Fake“ das neue „Fake News“?

Von der Leinwand in die Hosentasche: Deep Fakes sind also im Privatleben angekommen. Zu einem Pop-Phänomen geworden.

So unterhaltsam das ist: Die zunehmende Qualität der Deep Fakes und die immer leichtere Verfügbarkeit, macht uns früher oder später auch Schwierigkeiten. Denn wie sollen wir noch wissen, was echt und was Fake? Selbst „Beweise“, festgehalten auf Video, könnten Fake sein. Und umgekehrt.

Ist „Deep Fake“ das neue „Fake News“? Gut möglich.

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