Wer will ein iPhone mit drei Kameralinsen?

von | 11.09.2019 | Hardware, iOS

Apple hat mal wieder neue Produkte vorgestellt: Neue Smartphones, eine neue Apple Watch, ein iPad – aber nichts davon „rockt“. So allmählich scheinen dem einst innovativen Unternehmen die Ideem auszugehen. Stattdessen wird auf Online-Abos gesetzt – denn hier lässt sich Geld verdienen.

Im September zeigt Apple traditionell neue Geräte – seit einigen Jahren vor allem iPhones, iPads und Apple Watches. Nicht etwa, weil kalifornische Ingenieure und Designer im Sommer besonders kreativ wären und das Ergebnis unbedingt raus muss an die Öffentlichkeit, sondern weil die verkaufsstarken Monate bevorstehen: In drei Monaten ist Weihnachten – und davor wird kräftig eingekauft.

Drei neue iPhone XI Modelle

Im Vorfeld eines solchen „Events“ (Ereignis) brodelt gewöhnlich die Gerüchteküche. So wurde zum Beispiel gemutmaßt, Apple könnte eine neue Apple Watch vorstellen, die sogar den Blutdruck misst. EKG kann sie schon. Wer sich mit medizinischen Parametern ein bisschen auskennt, kommt angesichts solcher Erwartungen ins Grübeln. Aber: Wer weiß schon. Doch Blutdruck messende Apple Watches oder Gedanken lesende iPhones gibt es – erst mal! – nicht. Die in Cupertino vorgestellten Neuigkeiten hielten sich in Grenzen.

Wie erwartet hat Apple mehrere Ausgaben des neuen iPhone XI präsentiert. Das iPhone XI (ab 800 Dollar), das iPhone XI Pro (ab 1.000 Dollar) und das iPhone XI Pro Max (ab 1.100 Dollar, mit größerem Display). Moderne Smartphones sind ja heute vor allem eins: Jederzeit klickbereite Kameras. Kein Wunder, dass die Hersteller die Kamerafunktionen immer weiter ausbauen. Auch Apple. Die Folgen der Evolution lassen sich sogar von außen erkennen: Das neue iPhone XI ist gleich mit drei Linsen ausgestattet, die wie kleine Bullaugen aus dem Gehäuse ragen. Eine Linse mehr als im iPhone X: Zoom, Weitwinkel und Super-Weitwinkel.

Die neue Apple Watch zeigt die Zeit – immer!

Den „Buckel“ oder „Böppel“, der aus dem Gerät herausragt, empfinden manche Beobachter spontan als „unfassbar hässlich“. Es dürfte aber eine Frage der Gewöhnung sein. Immerhin versprechen die drei Linsen noch bessere Aufnahmen – mit mehr Tiefenschärfe. Eine „Deep Fusion“ getaufte Funktion, die – klar! – dank maschinellem Lernen aus neun Einzelaufnahmen eine besonders gute, rauscharme Aufnahme macht, lässt auf noch schärfere Aufnahmen hoffen. Außerdem verfügt das iPhone jetzt über einen Nachtmodus. Bessere Aufnahmen bei Dunkelheit. Das zeigt einem im Pro-Modell das „Super Retina XDR“-Display. So hell wie nie zuvor.

Auch die Apple Watch wurde weiterentwickelt. Bitte anschnallen: Die fünfte Generation der Apple Watch verfügt über ein Always-on-Display. Das bedeutet: Man kann immer die Uhrzeit ablesen – wie bei einer, na ja, Uhr eben! Die Watch schaltet sich also nicht automatisch nach ein paar Sekunden ab. Erreicht wird das durch stromsparende Algorithmen – und durch eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz bis 1 Hz, wenn man nicht auf die Uhr schaut. Preislich geht es bei 400 EUR los. Die teuerste Ausgabe (mit Keramikgehäuse) schlägt mit 1.400 EUR zu Buche. Erinnert irgendwie an die Schweiz.

Einige technische Upgrades bei iPhone, Apple Watch und iPad

Experten können sich noch über viele andere Dinge freuen, etwa A13-Prozessor, ein neues iPad-Modell, ein Gaming-Dienst und einen Streaming-TV-Dienst. Doch einen wirklich „Wow“-Effekt, den gab es definitiv nicht.

Vielleicht beim nächsten Mal. Aber es ist unwahrscheinlich. Der Design-Gott Jonathan Ive hat Apple verlassen. Gut möglich also, dass die nächsten Veranstaltungen noch weniger besonders sind.

 

 

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