In den USA gibt es sie schon – und viele sehen darin die Zukunft: Selbstfahrende Autos, die eigenständig von A nach B fahren. Wissenschaftler haben jetzt den Energiebedarf des autonomen Fahrens untersucht.
Mit dem Auto zu fahren belastet die Umwelt – das ist unbestreitbar. Nun entwickelt sich aber gerade eine vergleichsweise neue Form der Fortbewegung, die das Klima auf eine andere Weise belastet: Autonomes Fahren – auch „Selfdriving Cars“ genannt.
Selfdriving Cars oder auch Autonomous Autos sind Fahrzeuge, die in der Lage sind, ohne menschliches Eingreifen zu fahren. Sie werden mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Sensoren ausgestattet, um ihre Umgebung wahrzunehmen, zu analysieren und Entscheidungen zu treffen.
Selbstfahrende Autos benötigen KI
Selbstfahrende Autos haben das Potenzial, den Verkehr sicherer und effizienter zu gestalten, indem sie menschliche Fehler reduzieren und weil sie eine schnellere Reaktionszeit als der Mensch haben. Sie könnten auch den Verkehr auf den Straßen entlasten, indem sie in der Lage sind, den Abstand zwischen den Fahrzeugen zu optimieren und dadurch die Anzahl der benötigten Fahrspuren zu reduzieren.
Allerdings sind selbstfahrende Autos selbst auch nicht perfekt: Noch bauen sie immer wieder Unfälle, weil sie noch nicht auf jede Situation optimal trainiert sind.
Jetzt haben Wissenschaftler untersucht, wie energieaufwändig das autonome Fahren ist. Laut einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) wird autonomes Fahren in der heutigen Form zukünftig einen enormen CO2-Ausstoß verursachen. Grund dafür sei laut Forschern die vergleichsweise hohe Rechenleistung der Fahrzeuge, die zu einem sehr hohen Energieverbrauch führt.
CO2-Ausstoß durch selbstfahrende Autos
Die Wissenschaftler gehen in der Studie davon aus, dass im Jahr 2050 rund eine Milliarde selbständig fahrende Autos unterwegs sind. Eine Schätzen, die nicht genau so eintreffen muss. In diesem Fall würden diese 1 Mrd. autonomen Fahrzeuge bei einer Fahrzeit von einer Stunde am Tag alleine durch ihre KI 0,14 Gigatonnen CO2 pro Jahr verursachen. Eine Menge, wie sie das Land Argentinien produziert derzeit ein Land – oder sämtliche Rechenzentren der Welt zusammen. Dabei sind die Sensorentätigkeiten der Autos und die Herstellungs-Emissionen noch gar nicht eingerechnet.
Allerdings muss man zur Datenlage sagen: Niemand kann wissen, wie viel CO2 im Jahr 2050 überhaupt noch durch Rechenzentren ausgestoßen werden (hoffentlich gar keins) – und wie sich Rechnereffizienz und KI bis dahin weiter entwickelt. Die Studie darf und sollte daher nicht zu penibel interpretiert werden, sondern vielmehr nur als Richtschnur verstanden werden.
Chancen durch selbstfahrende Autos
Nicht zu vergessen sind auch die Chancen durch selbstfahrende Autos – sie können Energie einsparen helfen.
Denn Selfdriving Cars haben das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie wir uns fortbewegen und wie wir unser Leben organisieren. Sie können für Menschen von unschätzbarem Wert sein, die nicht in der Lage sind, selbst zu fahren, wie zum Beispiel ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen.
Auch für Berufspendler könnten selbstfahrende Autos von Vorteil sein, da sie während der Fahrt arbeiten oder entspannen können, anstatt sich auf die Straße konzentrieren zu müssen. Allerdings gibt es noch viele Herausforderungen zu bewältigen, bevor Selfdriving Cars weit verbreitet werden können, wie beispielsweise die Entwicklung zuverlässiger Technologien und die Regulierung des Straßenverkehrs.