Glasfaser hui, Mobilfunk pfui: Durchwachsene Ökobilanz für Streamer

Glasfaser hui, Mobilfunk pfui: Durchwachsene Ökobilanz für Streamer

Digitalisierung bietet eine Menge Komfort und Nutzen – belastet aber auch erheblich das Klima. Eine aktuelle Studie, die vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegeben wurde, bietet erstmal genaue Daten – auch über die CO2-Belastung, die durch Streaming entsteht. Eins steht fest: Es macht einen erheblichen Unterschied, auf welche Weise man streamt.

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Klickscham: Auch Digitalisierung verursacht CO2

Klickscham: Auch Digitalisierung verursacht CO2

Die Bundesregierung hat ein Klimakabinett, das sich Gedanken darüber machen soll, wie die gesteckten Klimaziele sich erreichen lassen. Am meisten wird dabei über die Bereiche Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft gesprochen. Ein Aspekt aber bleibt außen vor: die Digitalisierung. Denn Digitalisierung kann durchaus helfen, Co2 einzusparen, ist selbst aber auch sehr energiehungrig.

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Die Digitalisierung und der Klimaschutz

Die Digitalisierung und der Klimaschutz

Klima und Klimaschutz sind mittlerweile ein wichtiges Thema. Das ist gut so, denn auch ohne Wissenschaft muss doch jedem denkenden Menschen klar sein: Ressourcen wie Kohle, Öl und Gas sind endlich – und Atomenergie ist gefährlich.

Wer sich keine Gedanken über Energienutzung macht, handelt unverantwortlich. Welche Auswirkungen der CO2-Ausstoß auf das Klima hat, ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt, und auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Bonn mit Experten gesprochen.

Einfluss der Digitalisierung auf das Klima

Denn ich wollte wissen: Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf das Klima? Kann sie nutzen – oder ist sie sogar schädlich? Die Antworten sind unterschiedlich ausgefallen. Aus verständlichen Gründen. Denn zum einen ist die Digitalisierung sehr klimaschädlich: Die Herstellung von Smartphones, Monitoren und IT-Infrastruktur gibt es nicht CO2-neutral. Auch der Betrieb des Internets kostet jede Menge Energie.

So lange diese Energie nicht klimaneutral, also aus regenerierbaren Quellen kommt, ist auch das Internet klimaschädlich. Rund 10 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland werde für IT und Kommunikation aufgewendet, erklärt mit Martin  Hoffmann vom BUND. Wichtiger Aspekt dabei: Da mittlerweile 70 bis 80 Prozent des Internet-Traffics auf das Konto Videos gehen, macht Streaming und Binge-Watching also etwas aus. Forscher haben ausgerechnet, dass es durchaus nicht klimafreundlicher ist zu streamen als – wie früher – CDs oder DVDs zu konsumieren. Schon allein, weil der Konsum explodiert ist.

 

Musik und Videos streamen: Nicht unbedingt klimafreundlich

Auch Streamen ist klimaschädlich

Streamen also klimaschädlich? Auf die Idee kommt man gar nicht. Und es geht hier auch nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu verurteilen. Man sollte auch nicht das lahme Argument „Aber Flugreisen sind schädlicher“ oder „Kein Fleisch mehr essen“ ziehen. Stimmt zwar, doch wer Probleme lösen will, muss sich jedes Teilproblem genau anschauen – und nach Lösungen suchen.

Ein wichtiger Schritt ist zum Beispiel, Rechenzentren komplett mit regenerierbaren Energien zu betreiben. Apple, Google und Facebook geben sich da Mühe – Amazon aber nicht. Spotify und Netflix nutzen die IT-Strukturen von Amazon.

Wir haben als Konsumenten die Wahl, wo wir streamen. Und wir haben auch die Wahl. überhaupt genauer hinzuschauen, welche Produkte wir kaufen und welche Dienste wir nutzen. Green-IT muss kein inhaltloses Schlagwort bleiben.

Interview mit Martin Baumann (BUND) auf der Klimakonferenz

Auch Streaming ist klimaschädlich – was nun?

Auch Streaming ist klimaschädlich – was nun?

Streamingdienste für Musik haben die Musikindustrie erst in die Bredouille gebracht – und dann gerettet. Die Umsätze aus den Streamingdiensten wachsen. Viele von uns streamen Musik mit großer Begeisterung.

Weil es angenehm ist, auf praktisch jeden Track zugreifen zu können – jederzeit. Und weil es vergleichsweise günstig ist. Deshalb explodieren die Nutzerzahlen bei Spotify, Apple Music, Deezer, Google Music und Co. Ein gutes Gewissen haben die meisten obendrein: Ohne CDs fällt wenigstens kein Plastik-Müll mehr an.

Höherer CO2-Ausstoß als früher

Stimmt: Plastik wird weniger gebraucht als früher. Trotzdem ist die Öko-Bilanz alarmierend: Forscher aus Norwegen und Schottland haben penibel untersucht, welche Ressourcen für die Produktion von LPs auf Vinyl, CDs und für das Streaming benötigt werden – und welcher CO2-Ausstoß dabei entsteht.

Ergebnis: Streaming ist schädlicher als die physischen Datenträger es waren und sind. Kyle Devine, der Musikprofessor, der die Studie geleitet hat, weist deutlich darauf hin, dass „der Umstieg auf das Streaming zu einem signifikant höheren CO2-Ausstoß geführt hat.“

Das erstaunt. Macht aber deutlich: Der Klima-Effekt der Cloud ist nicht zu unterschätzen. Es ist enorm viel Energie erforderlich, um die Daten vorzuhalten, zu streamen, in die Endgeräte zu laden und dort abzuspielen. Natürlich: Es ist extrem schwierig, da präzise zu kalkulieren. Lade ich mein Smartphone mit Ökostrom auf – oder mit Kohlestrom? Werden die Rechenzentren bei den Anbietern mit Ökostrom oder mit traditioneller Energie?

Forscher haben den CO2-Footprint von Musik-Medien ermittelt

Streaming sollte klimaneutral sein

Doch wollen wir mal keine Erbsen zählen. Fest steht: Streaming verbraucht enorm viel Energie. So lange nicht alle Rechenzentren und Provider, die für das Zuliefern der Streamingdaten auch gebraucht werden, vollständig mit Ökostrom fahren, ist Streaming eine mehr oder weniger große Belastung. Ganz zu schweigen von der Infrastruktur selbst, die auch bereitgestellt werden muss.

Selbstverständlich gilt dasselbe auch für alle anderen Streamingdienste – und hier sogar noch mal verstärkt. Ob Netflix, YouTube oder Gaming-Plattformen.

Die offensichtlich vorhandene Belastung sollte niemand runterspielen. Es ist erforderlich, sich damit auseinanderzusetzen – denn wie will man sonst die richtigen Schlüsse ziehen? Kaum jemand wird nun wieder in die CD-Produktion einsteigen wollen. Aber es wäre doch zum Beispiel erstrebenswert, sich ein Ziel zu setzen: Bis 2030 müssen alle Rechenzentren der Welt mit Ökostrom betrieben werden oder klimauneutral arbeiten.

mohamed_hassan / Pixabay

Die etwas andere Weihnachts-eCard: CO2 sparen

Und plötzlich steht wieder Weihnachten vor der Tür. Wetten, dass man irgend jemanden vergessen hat, jemanden, der noch keine Weihnachtskarte bekommen hat – aber eigentlich eine verdient hätte? In solchen Situationen halten wie Ausschau nach einer schönen festlichen eCard. So eine eCard kann man auch noch wenige Stunden vor Heiligabend absenden – sie ist ja schnell da.

eCards mit zappenden Weihnachtsmännern, Rentieren, Elfen oder Christkindern gibt es reichlich im Web. Doch jetzt habe ich etwas entdeckt, das ist erfrischend anders: Einfach mal etwas Gutes tun – und so an Freunde oder Verwandte denken. Das ist das Konzept hinter co2nachten.de.

Die Idee: Einfach mal zu Weihnachten etwas CO2 einsparen. Das ist eigentlich dringend nötig, denn jeder von uns erzeugt täglich 30 Kilogramm CO2, Weihnachten sind es sogar 20 kg mehr, weil wir mehr im Auto sitzen, mehr heizen, üppiger essen, Geschenke verteilen.

Unter Co2nachten.de erfährt man, wie sich eigentlich relativ einfach CO2 einsparen lässt. Eine Möglichkeit von vielen: Regionalen Wein trinkt statt importierten. Wer zwei Kisten regionalen Wein trinkt, spart etwa 3,6 kg CO2. Oder indem man den Kaffeekonsum halbiert, Geflügel statt Rindfleisch isst, kürzer duscht, den Gefrierschrank abtaut und, und, und… Es gibt so vieles, was man tun kann. Manche Dinge bedeuten Verzicht, andere nur ein bisschen Mühe – und schon lässt sich reichlich CO2 einsparen.

Die Idee: Jeder nimmt sich konkret etwas vor, um den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 zu reduzieren und widmet die Aktion einem Freund oder einem Familienmitglied. Der Beschenkte lässt sich per E-Mail oder durch eine Facebook-Nachricht darüber informieren. Eine sympathische Idee, ganz ohne erhobenen Zeigefinger und sinnvoll.