Früher war es kaum finanzierbar, im Ausland mit dem Smartphone oder Tablet mit der heimischen SIM-Karte ins Internet zu gehen. Das hat sich durch EU-Regulierungen deutlich vergünstigt. Allerdings gibt es einige Fallstricke, die euch daran hindern wollen. Wir zeigen sie euch!
Das Roaming – explizite Freigabe nötig
Mit „Roaming“ bezeichnet man in diesem Zusammenhang die Nutzung des Mobilfunknetzes eines fremden Betreibers mit der eigenen SIM-Karte (die ja zu einem anderen Netzbetreiber/einem Netzbetreiber in einem fremden Land gehört).
Bei Surfen im Ausland ist vor allem eine Unterscheidung wichtig: In welcher Ländergruppe befindet ihr euch im Ausland? Die Netzbetreiber gruppieren einzelne Länder zueinander und weisen diesen Gruppen dann unterschiedliche Roaming-Kosten zu. Die erste Gruppe sind meist die EU-Länder (die ja einer einheitlichen Vorgabe durch die EU unterliegen), dann meist die EU-nahen und Partner-Länder, dann die entfernteren Gebiete, meist in Übersee. Klar, dass die EU-Regeln nur für Länder in der EU gelten!
Um Roaming jetzt überhaupt nutzen zu können, müsst ihr es explizit einschalten:
- Bei iOS tippt in den Einstellungen auf Mobilfunk > auf die betroffene SIM-Karte
- Bei Android tippt auf Einstellungen > Verbindungen
- Aktiviert Datenroaming.
Roaming aktiviert, aber keine Verbindung?
Wenn ihr Roaming aktiviert habt, dann seid ihr entweder automatisch online (in der Ländergruppe 1/Europa) oder bekommt eine SMS, die euch auf die Kosten hinweist und von euch den Kauf eines Datenpaketes nahelegt. Manchmal funktioniert das aber eben nicht, und der Grund liegt in einer normalerweise nicht relevanten Einstellung im Smartphone:
Für den Zugang zum mobilen Internet muss das Gerät wissen. Über welchen Zugangspunkt (APN, Access Point Name) des Netzbetreibers es online gehen soll. Das ist immer der APN eures Heimatnetzes, der ändert sich im Normalfall also nie und wird vom Smartphone automatisch festgelegt. Bei manchen Netzbetreibern (beispielsweise der Telekom) hat sich allerdings der APN über die Zeit durch die Umstellung auf IP V6-Adressen leicht angepasst und lautet bei neueren SIM-Karten „internet.v6.telekom“ statt „internet.telekom“. Dumm: In einigen ausländischen Netzen funktioniert dieser neue APN nicht. Die korrekte Einstellung könnt ihr so kontrollieren:
- Bei iOS tippt in den Einstellungen auf Mobilfunk > auf die betroffene SIM-Karte, dann auf Mobiles Datennetzwerk.
- Bei Android geht den selben Weg, am Ende tippt noch auf Zugangspunkte.
- Sollte der Eintrag falsch sein, tippt auf APN und gebt den korrekten APN ein, am Beispiel „internet. telekom“. Wichtig: Vertippt ihr euch oder gebt den falschen ein, dann wird die Internetverbindung auch im Heimnetz fehlschlagen!