XP ohne Zip

Windows XP unterstützt von Hause aus das praktische Dateiformat .ZIP. Damit lassen sich Informationen Platz sparend auf Festplatte speichern oder per E-Mail verschicken. Viele bevorzugen jedoch externe Packprogramme, etwa das populäre WinZip, das es unter https://www.winzip.de im Internet gibt.

WinZip bietet deutlich mehr Komfort als Windows XP. So kann Winzip beispielsweise auf Wunsch nicht nur Dateien packen, sondern auch mit einem Passwort schützen. Wer Winzip nutzen möchte, sollte das in Windows XP eingebaute Zip deshalb abschalten.

Dazu im Dialogfeld nach „Start > Ausführen“ das Kommando „regsvr32 /u zipfldr.dll“ eingeben. Danach nimmt die Zip-Funktion in Windows XP keine Systemressourcen mehr in Anspruch und ist aus dem „Senden An“-Menü verschwunden. Außerdem wird ab sofort beim Entpacken von Dateien automatisch Winzip aufgerufen.

Mit Zip und Zap

Windows XP geht effektiv mit Speicherplatz um: Der bekannte Zip-Standard ist serienmäßig in das Betriebssystem eingebaut. Er sorgt dafür, dass Daten weniger Speicherplatz in Anspruch nehmen. Um Dateien komprimiert zu speichern, einfach die gewünschten Dateien markieren, mit der rechten Maustaste anklicken und die Funktion Senden an > komprimierter Ordner benutzen.

Gepackte Dateien erkennt Windows XP automatisch. Auf Mausklick lassen sich die komprimierten Informationen auspacken und benutzen – ganz ohne Zusatz-Software. Wer mehr Funktionen und Komfort wünscht, sollte die Shareware WinZip benutzen, die unter www.winzip.de zum Download angeboten wird. Nützliche Extras: Verschlüsseln der Informationen durch Kennwort.

WinZIP-Archive immer im selben Ordner entpacken

Per E-Mail verschickte oder im Internet zum Download angebotene Dateien liegen oft im ZIP-Format vor. Auf diese Weise nehmen die enthaltenen Programme und Daten weniger Speicherplatz weg. ZIP-komprimierte Dateien verschlingen nur einen Bruchteil der ursprünglichen Größe. Zum Entpacken kommt auf vielen PCs das Programm „WinZIP“ zum Einsatz.

WinZip extrahiert die Daten dabei stets in dem Ordner, der zuletzt zum Entpacken verwendet wurde. Viel praktischer ist jedoch die Möglichkeit, ZIP-Archive stets im gleichen Ordner zu entpacken, etwa im eigens eingerichteten Ordner „Meine entpackten ZIP-Archive“. Das erhöht die Übersicht und verhindert, dass sich die extrahierten Dateien kreuz und quer auf der Festplatte verteilen.

Hierzu muss WinZip nur so konfiguriert werden, dass beim Entpacken stets derselbe Ordner verwendet wird. Hierzu den Befehl „Optionen | Konfiguration“ aufrufen und in das Register „Ordner“ wechseln. Jetzt nur noch im Bereich „Ordner extrahieren“ die Option „Ordner“ wählen und über die Suchen-Schaltfläche den gewünschten Ordner auswählen. Ab sofort verwendet WinZip beim Extrahieren nur noch den Standardordner.

Bitcoin Halving: Was bedeutet es für die Kryptowährung und die Miner?

Bitcoin Halving: Was bedeutet es für die Kryptowährung und die Miner?

Das nächste Bitcoin Halving steht kurz bevor und die Kryptowelt ist in Aufruhr.

Wer nicht selbe Bitcoins besetzt und sich nicht mit den Prinzipien und Konzepten, fragt sich, was Halving bedeutet und welche Auswirkungen es auf den Bitcoin-Preis und das Mining hat.

Alle vier Jahre ereignet sich in der Welt der Kryptowährungen ein bedeutendes Ereignis: das Bitcoin Halving. Dieses Event hat weitreichende Folgen für den Bitcoin-Preis, die Miner und die gesamte Kryptoindustrie.

Bitcoin und andere Kryptowährungen
Bitcoin und andere Kryptowährungen

Was ist Bitcoin?

Bitcoin ist eine digitale Währung, die 2009 von einer Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt wurde. Im Gegensatz zu traditionellen Währungen wie Euro oder Dollar, die von Zentralbanken kontrolliert werden, basiert Bitcoin auf einem dezentralen System, der Blockchain-Technologie.

Die Blockchain ist eine Art digitales Kassenbuch, in dem alle Bitcoin-Transaktionen transparent und fälschungssicher aufgezeichnet werden. Jeder Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerks kann diese Transaktionen einsehen, aber niemand kann sie manipulieren.

Bitcoins werden nicht von Banken oder Regierungen herausgegeben, sondern durch ein Verfahren namens „Mining“ erzeugt. Dabei stellen Computerprogramme, die „Miner“, ihre Rechenleistung zur Verfügung, um komplexe mathematische Aufgaben zu lösen und so neue Bitcoins zu generieren.

Krypto Farming gefährdet
Neue Bitcoins werden in Rechenzentren „errechnet“

Das Prinzip des Bitcoin Minings

Die Anzahl der Bitcoins, die durch Mining erzeugt werden können, ist begrenzt. Das Bitcoin-Protokoll sieht vor, dass insgesamt nur 21 Millionen Bitcoins geschürft werden können. Diese kontrollierte Verknappung ist ein wesentlicher Grund für den Wert und die Attraktivität von Bitcoin als Anlage- und Zahlungsmittel.

Das Bitcoin-Netzwerk wird durch Miner aufrechterhalten. Diese leistungsstarken Computer lösen komplexe mathematische Aufgaben, um Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Als Belohnung für ihre Arbeit erhalten die Miner neu geschürfte Bitcoins. Dieser Prozess wird als Mining bezeichnet.

Was ist das Bitcoin Halving?

Das Bitcoin Halving ist ein Ereignis, das fest im Bitcoin-Protokoll verankert ist. Es tritt etwa alle vier Jahre auf, genauer gesagt, nach jedem 210.000sten geschürften Block.

Beim Halving wird die Belohnung für das Schürfen eines neuen Blocks halbiert. Aktuell liegt die Belohnung bei 6,25 Bitcoin pro Block. Nach dem nächsten Halving wird sie auf 3,125 Bitcoin reduziert.

Bitcoin Mining

Auswirkungen des Halvings auf den Bitcoin-Preis

Das Halving hat in der Vergangenheit oft zu einem Anstieg des Bitcoin-Preises geführt. Dies liegt daran, dass durch die Halbierung der Block-Belohnung das Angebot an neuen Bitcoins verringert wird, während die Nachfrage gleich bleibt oder sogar steigt. Viele Investoren sehen das Halving als positives Signal und kaufen im Vorfeld Bitcoins, was den Preis in die Höhe treibt.

Folgen für die Bitcoin-Miner

Für die Miner hat das Halving einschneidende Konsequenzen. Da sich ihre Belohnung halbiert, müssen sie ihre Effizienz steigern, um profitabel zu bleiben. Einige Miner mit veralteter Hardware werden möglicherweise aus dem Markt gedrängt, da sie die Kosten nicht mehr decken können. Dies führt zu einer Konsolidierung der Mining-Industrie und einer Zentralisierung der Hash-Power.

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Die Bedeutung der maximalen Bitcoin-Menge

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bitcoin-Protokolls ist die Begrenzung der maximalen Anzahl an Bitcoins. Satoshi Nakamoto legte fest, dass es niemals mehr als 21 Millionen Bitcoins geben wird. Diese Knappheit ist ein wesentlicher Faktor für den Wert des Bitcoins. Mit jedem Halving werden die neu geschürften Bitcoins immer weniger, bis schließlich die letzte Bitcoin geschürft ist, voraussichtlich im Jahr 2140.

Das Bitcoin Halving ist ein zentrales Ereignis in der Kryptowelt, das weitreichende Folgen für den Bitcoin-Preis, die Miner und die gesamte Industrie hat. Es verdeutlicht die geniale Architektur des Bitcoin-Protokolls, das eine kontrollierte Verknappung der Kryptowährung sicherstellt.

Während das Halving kurzfristig zu Turbulenzen führen kann, trägt es langfristig zur Wertstabilität und Attraktivität des Bitcoins bei. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich der Bitcoin nach dem nächsten Halving entwickeln wird.

Passkeys: Die Zukunft der sicheren Anmeldung im Web

Passkeys: Die Zukunft der sicheren Anmeldung im Web

Immer mehr Onlinedienste setzen auf die neue Passwort-Alternative Passkeys. Doch was steckt hinter der Technologie und für wen lohnt sich der Umstieg? Wir klären auf.

Schon wieder ein neues Passwort merken? Nie mehr, wenn es nach Unternehmen wie Apple, Google, Amazon und PayPal geht. Sie setzen auf Passkeys als sichere und bequeme Alternative zur klassischen Anmeldung mit Nutzername und Kennwort.

Doch was genau verbirgt sich hinter dem Kürzel und welche Vorteile bringt es mit sich? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Web-Authentifizierung der Zukunft.

Was sind Passkeys eigentlich?

Im Kern handelt es sich bei Passkeys um digitale Schlüssel, die das herkömmliche Passwort ersetzen sollen. Statt sich einen kryptischen Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen merken zu müssen, übernimmt das Smartphone oder der Computer die sichere Anmeldung.

Das Prinzip: Für jede Website, bei der man sich registriert, wird ein eigenes Schlüsselpaar erzeugt. Der öffentliche Schlüssel liegt auf den Servern des Anbieters, während der private Schlüssel das Gerät nicht verlässt. Beim Login gleichen sich die beiden Hälften ab und gewähren nur bei Übereinstimmung den Zugang zum Konto – einfach per Fingerabdruck, Gesichtsscan oder PIN-Eingabe.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Da Passkeys im Gegensatz zu Passwörtern nicht mehrfach verwendet werden, sind sie deutlich sicherer. Selbst wenn Kriminelle an den öffentlichen Schlüssel gelangen, lässt sich daraus der private Teil nicht rekonstruieren. Auch Phishing-Attacken, bei denen Angreifer Zugangsdaten stehlen, haben keine Chance. Zudem entfällt das lästige Auswendiglernen komplexer Passwörter.

Passkeys im Einsatz: Hier funktioniert das Login ohne Passwort bereits

Vorreiter beim Einsatz von Passkeys sind die Tech-Giganten Apple und Google. In ihren Ökosystemen – iPhones, iPads, Macs sowie Android-Geräte – ist die Technologie bereits integriert. Browser wie Safari und Chrome unterstützen die neue Anmeldemethode ebenfalls.

Doch auch immer mehr Websites und Dienste ziehen nach. So können sich Nutzer unter anderem bei PayPal, eBay, Best Buy, Kayak, WordPress.com oder auch Zoom mit Passkeys einloggen. Tendenz steigend, denn der Industrieverband FIDO Alliance treibt die Entwicklung federführend voran.

Amazon hat die Zwei-Faktor-Authentisierung mit Passkeys kürzlich für US-Kunden freigeschaltet. Hierzulande dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die Funktion auch verfügbar ist. Ebenso arbeiten Schwergewichte wie Meta (Facebook, Instagram), Twitter oder TikTok an der Implementierung.

Passkey: Ein Schlüssel im eigenen Gerät, ein anderer auf dem Server
Passkey: Ein Schlüssel im eigenen Gerät, ein anderer auf dem Server

Schritt für Schritt: Passkeys einrichten

Um Passkeys zu nutzen, braucht es in der Regel nicht mehr als ein aktuelles Smartphone, Tablet oder einen Computer. Die meisten Hersteller haben die Unterstützung bereits in ihre Betriebssysteme integriert. Beim iPhone etwa findet sich die Option in den Einstellungen unter „Anmeldung und Sicherheit“.

Möchte man sich nun bei einem Dienst wie PayPal neu registrieren oder das bestehende Konto auf Passkeys umstellen, wählt man statt eines Passworts einfach die neue Variante. Per Knopfdruck erstellt das Gerät dann ein Schlüsselpaar und überträgt den öffentlichen Teil an den Anbieter.

Fortan reicht zum Einloggen der hinterlegte Fingerabdruck, Gesichtsscan oder PIN. Alles andere läuft im Hintergrund, ohne dass man sich mit kryptischen Schlüsseln beschäftigen muss. Praktisch: Passkeys lassen sich auf mehreren Geräten synchronisieren, etwa über Apples iCloud-Schlüsselbund oder Googles Password Manager.

Wer ein buntes Sammelsurium an Geräten nutzt, also beispielsweise zwischen Apples Ökosystem, Android und Windows wechselt, kann auch Passwort-Manager wie 1Password, Dashlane oder NordPass verwenden. Sie speichern die Passkeys sicher in der Cloud und gewähren Zugriff auf allen Plattformen. Hier ist aber Vorsicht geboten: Wird der Tresor gehackt und das Masterpasswort gestohlen, können Kriminelle alle hinterlegten Zugangsdaten entwenden.

Passkeys haben das Potenzial, Passwörter auf breiter Front abzulösen. Die Vorteile in puncto Sicherheit und Komfort sind offensichtlich. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, denn viele Anbieter müssen die Technologie erst umsetzen. Auch die hersteller- und geräteübergreifende Nutzung ist noch ausbaufähig.

Wer schon jetzt Passkeys bei unterstützten Diensten aktivieren möchte, kann dies mit wenigen Klicks tun und sich endlich vom Passwort-Chaos verabschieden. Für alle anderen gilt: Augen offen halten und umsteigen, sobald die Alternative verfügbar ist. Denn Passkeys sind gekommen, um zu bleiben.

Ein gutes und solides Passwort ist wichtig
Ein gutes und solides Passwort ist wichtig

Die Technik hinter den Passkeys

Technisch basieren Passkeys auf dem offenen FIDO-Standard (Fast Identity Online). Dieser wurde von der FIDO-Allianz entwickelt, einem Zusammenschluss von über 250 Unternehmen, darunter eben auch Apple, Google, Microsoft, Amazon und viele andere. Ziel ist es, eine herstellerübergreifende und plattformunabhängige Lösung zu schaffen, die das Anmelden im Web sicherer und einfacher macht.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die privaten Schlüssel verlassen nie das eigene Gerät und werden auch nicht an die Server des Anbieters übertragen. Selbst wenn diese gehackt werden, sind die Anmeldedaten nicht kompromittiert.

EIn Passkey kann auch auf einem solchen USB Key gespeichert werden
Ein Passkey kann auch auf einem solchen USB Key gespeichert werden

Passkeys sind sicherer und bequemer

Passkeys sind aber nicht nur sicherer, sondern auch deutlich bequemer als herkömmliche Passwörter. Man muss sich keine kryptischen Zeichenfolgen mehr merken oder gar aufschreiben. Ein Fingerabdruck, Gesichtsscan oder eine PIN reichen aus, um sich bei allen unterstützten Diensten anzumelden.

Das spart Zeit und Nerven, gerade weil man sich heutzutage bei unzähligen Apps und Websites registrieren muss. Passkeys können hier eine echte Erleichterung im digitalen Alltag bringen.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen und Grenzen. So müssen Nutzer gut aufpassen, auf welchen Geräten sie ihre Passkeys hinterlegen. Geht ein Smartphone oder Laptop verloren oder wird gestohlen, könnten Unbefugte damit Zugriff auf die Konten erhalten.

Es gibt auch Risiken bei Passkeys

Auch wenn Passkeys in der Cloud gespeichert und synchronisiert werden, etwa über Apples iCloud-Schlüsselbund, besteht ein gewisses Restrisiko. Dringen Hacker in diese Systeme ein, sind potenziell alle verknüpften Accounts gefährdet.

Experten raten deshalb, Passkeys nur auf persönlichen, vertrauenswürdigen Geräten zu speichern und zusätzlich mit einer starken Geräte-Sperre wie einem Passcode zu sichern. Auch ein Backup der Schlüssel, beispielsweise auf einem USB-Stick oder ausgedruckt auf Papier, ist sinnvoll.

Trotz dieser Einschränkungen sind viele Sicherheitsexperten überzeugt, dass Passkeys der richtige Weg in die Zukunft sind. Die Technologie ist benutzerfreundlich, enorm sicher und hat das Potenzial, die Schwachstelle Mensch auszuschalten, die heute noch für viele Sicherheitslücken im Web verantwortlich ist, etwa durch zu einfache Passwörter.

Noch stehen Passkeys ganz am Anfang. Aber je mehr Unternehmen und Nutzer sie unterstützen, desto schneller kann der Abschied vom klassischen Passwort Realität werden. Einen ersten Schritt können Verbraucher schon jetzt gehen – und die neue Login-Methode bei Diensten wie PayPal oder eBay ausprobieren. Es dürfte nicht lange dauern, bis Passkeys zum neuen Standard werden.

QuickFreeze: Die datenschutzfreundliche Alternative zur Vorratsdatenspeicherung

QuickFreeze: Die datenschutzfreundliche Alternative zur Vorratsdatenspeicherung

Die Regierungsparteien SPD und FPD haben sich auf Kabinettsebene geeinigt. Zur Bekämpfung schwerer Straftaten soll das Quick-Freeze-Verfahren kommen. Damit wäre die umstrittene Vorratsdatenspeicherung vom Tisch.

Die Vorratsdatenspeicherung steht seit Jahren in der Kritik (und wurde von diversen Gerichten auch immer wieder als unzulässig erklärt).

Doch Polizei und Ermittlungsbehörden sind bei schweren Straftaten auf Spuren und Daten angewiesen. Mit dem QuickFreeze-Verfahren gibt es nun eine vielversprechende Alternative, die den Datenschutz wahrt und trotzdem effektiv gegen Kriminalität vorgeht.

Stellt euch vor, all eure Daten werden ohne konkreten Anlass für Monate oder sogar Jahre gespeichert – für die meisten eine beunruhigende Vorstellung, die mit der Vorratsdatenspeicherung Realität geworden ist.

Doch was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, Daten nur dann zu sichern, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt? Genau hier setzt das QuickFreeze-Verfahren an.

Die Vorratsdatenspeicherung wurde erneut gekippt
Die Vorratsdatenspeicherung wurde schon mehrfach von Gerichten gekippt

Das QuickFreeze-Verfahren – Eine Einführung

Das QuickFreeze-Verfahren ist eine respektierte Alternative zur umstrittenen Vorratsdatenspeicherung. Bei der Vorratsdatenspeicherung werden die Verbindungsdaten aller Bürger für einen bestimmten Zeitraum anlasslos gespeichert. Etwa Bewegungsdaten des Handys, Nutzung von E-Mail, Aufruf von Webseiten und vieles mehr.

Dies geschieht unabhängig davon, ob ein Verdacht auf eine Straftat besteht oder nicht. Im Gegensatz dazu erfolgt beim QuickFreeze-Verfahren die Datenspeicherung nur dann, wenn ein konkreter Anlass dafür vorliegt.

Das Prinzip des QuickFreeze-Verfahrens ist einfach: Anstatt die Daten aller Bürger auf Vorrat zu speichern, werden die Daten nur dann „eingefroren“, wenn ein begründeter Verdacht auf eine schwere Straftat besteht. Die Entscheidung darüber trifft grundsätzlich ein unabhängiger Richter und erfolgt damit auch nur nach Bedarf. Liegt eine richterliche Anordnung vor, müssen die Telekommunikationsanbieter die Daten der betroffenen Person für einen festgelegten Zeitraum speichern und den Ermittlungsbehörden zur Verfügung stellen.

Die IP-Adresse lässt Rückschlüsse zu
Die IP-Adresse lässt Rückschlüsse zu

Vorteile des QuickFreeze-Verfahrens

Schutz der Privatsphäre
Ein wesentlicher Vorteil des QuickFreeze-Verfahrens liegt im Schutz der Privatsphäre unbescholtener Bürger. Da die Daten nur bei einem konkreten Verdacht gespeichert werden, entfällt die anlasslose Massenüberwachung, wie sie bei der Vorratsdatenspeicherung praktiziert wird. Dies stärkt das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung und schützt die Bürger vor ungerechtfertigten Eingriffen in ihre Privatsphäre.

Gezielte Strafverfolgung
Durch das QuickFreeze-Verfahren können Ermittlungsbehörden gezielt gegen Verdächtige vorgehen. Die richterliche Anordnung stellt sicher, dass nur in begründeten Fällen auf die Daten zugegriffen wird. Somit können Straftaten effektiv aufgeklärt werden, ohne dass unbescholtene Bürger unter Generalverdacht gestellt werden. Die Ressourcen der Ermittlungsbehörden können so zielgerichtet eingesetzt werden.

Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien
Das QuickFreeze-Verfahren wahrt wichtige rechtsstaatliche Prinzipien. Durch die richterliche Anordnung wird sichergestellt, dass die Speicherung und Nutzung der Daten verhältnismäßig und rechtmäßig erfolgt. Die unabhängige richterliche Kontrolle schützt vor willkürlichen Eingriffen und stärkt das Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat.

Dauer der Datenspeicherung
Ein weiterer Vorteil des QuickFreeze-Verfahrens liegt in der begrenzten Dauer der Datenspeicherung. Anders als bei der Vorratsdatenspeicherung, bei der die Daten für einen festen Zeitraum gespeichert werden, richtet sich die Speicherdauer beim QuickFreeze-Verfahren nach dem konkreten Ermittlungsverfahren. Sobald die Daten für die Ermittlungen nicht mehr benötigt werden, müssen sie gelöscht werden. Dies verhindert eine unnötige Anhäufung von Daten und minimiert das Risiko von Datenmissbrauch.

Herausforderungen und Diskussion

Trotz der genannten Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Diskussionspunkte beim QuickFreeze-Verfahren. Kritiker argumentieren, dass das Verfahren nicht effektiv genug sei, da die Daten erst nach einer richterlichen Anordnung gespeichert werden. Dies könnte die Aufklärung von Straftaten erschweren, insbesondere wenn die Daten in der Zwischenzeit gelöscht wurden.

Befürworter des QuickFreeze-Verfahrens halten dem entgegen, dass eine anlasslose Massenüberwachung unverhältnismäßig und mit rechtsstaatlichen Prinzipien unvereinbar sei. Sie betonen, dass die gezielte Speicherung von Daten bei konkretem Verdacht ausreichend sei, um Straftaten effektiv zu bekämpfen. Zudem sei es wichtig, die Grundrechte der Bürger zu schützen und das Vertrauen in den Rechtsstaat zu stärken.

Normalerweise löschen Provider die Verkehrsdaten relativ schnell wieder
Normalerweise löschen Provider die Verkehrsdaten relativ schnell wieder

Ausblick und Fazit

Das QuickFreeze-Verfahren bietet eine vielversprechende Alternative zur umstrittenen Vorratsdatenspeicherung. Es schützt die Privatsphäre der Bürger, ermöglicht eine gezielte Strafverfolgung und wahrt rechtsstaatliche Prinzipien. Dennoch bleiben Herausforderungen und Diskussionspunkte bestehen, die es zu berücksichtigen gilt.

Es ist wichtig, dass bei der Umsetzung des QuickFreeze-Verfahrens klare rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu gehören präzise Vorgaben für die richterliche Anordnung, Transparenz bei der Datennutzung und wirksame Kontrollmechanismen. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Verfahren rechtskonform und verhältnismäßig angewendet wird.

Letztlich muss ein Ausgleich zwischen den berechtigten Sicherheitsinteressen und dem Schutz der Grundrechte gefunden werden. Das QuickFreeze-Verfahren bietet hierfür einen vielversprechenden Ansatz. Es ermöglicht eine effektive Strafverfolgung, ohne die Privatsphäre unbescholtener Bürger unverhältnismäßig zu beeinträchtigen. Eine sachliche und differenzierte Debatte über die Vorteile und Herausforderungen des Verfahrens ist notwendig, um einen gesellschaftlichen Konsens zu finden.

In einer Zeit, in der der Schutz persönlicher Daten immer wichtiger wird, stellt das QuickFreeze-Verfahren eine datenschutzfreundliche Alternative zur Vorratsdatenspeicherung dar. Es zeigt, dass es möglich ist, die Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Grundrechte der Bürger zu achten. Die Einführung des QuickFreeze-Verfahrens wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer ausgewogenen und rechtsstaatlichen Sicherheitspolitik.