Google will mehr Jugendschutz – ein wenig

Google will mehr Jugendschutz – ein wenig

Was das Internet einmal hat, das gibt es nicht wieder her – heißt es. Stimmt aber nicht immer. Jetzt hat Youtube eine neue Funktion eingeführt: Eltern und Kinder können nun Kinderfotos aus dem Google-Suchindes entfernen lassen – schnell und unkompliziert. Es gibt noch andere Neuerungen, die dem Jugendschutz verbessern sollen – doch der große Wurf ist das nicht.

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TikTok missachter Alterbeschränkungen

TikTok missachter Alterbeschränkungen

Wer sich auf TikTok umschaut, erkennt schnell: Die meisten Videos sind für junge Menschen gemacht, vor allem für Minderjährige. Und viele Videos werden auch von Minderjährigen erstellt und ins Netz gestellt. Eine Tatsache, die uns nicht egal sein sollte. Denn laut Gesetz und sogar laut TikToks eigenen Regeln müssen Nutzerinnen und Nutzer mindestens 13 Jahre alt sein, wenn sie die App nutzen wollen.

Zwar wird bei der Einrichtung des Kontos ein Geburtsdatum eingetragen. Aber niemand prüft, ob es da mit rechten Dingen zugeht. Wer also erst 11 ist, macht sich einfach zwei Jahre älter.

Verstoß gegen die DSGVO

Ein klarer Verstoß gegen die Datenschutzgesetze der EU. Laut Datenschutzgrundverordnung brauchen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren die ausdrückliche Zustimmung ihrer Eltern, wenn sie Apps wie TikTok, Facebook oder Instagram nutzen wollen. Weil diese Netzwerke die Daten der Kinder verarbeiten. Ironischerweise juckt es niemanden, ob die Netzwerke nicht auch Content bieten, der für Kinder völlig untauglich ist – was bei TikTok ohne jeden Zweifel der Fall ist.

Die Einwilligung der Eltern muss schriftlich vorliegen. Ich habe mindestens 100 Eltern gefragt, ob sie jemals eine schriftliche Zustimmung gegeben haben. Einhellige Antwort: Wie bitte? Niemand weiß davon.

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Alter geschätzt, nicht geprüft

Wie netzpolitik.org berichtet, hat TikTok schon vor langer Zeit ein „User Rating“ eingeführt – das bis mindestens Ende 2019 auch angewendet wurde. Mitarbeiter von TikTok schauen sich die Videos an – und schätzen das Alter der Protagonisten. Vier Kategorien:

  • Whitelist+ für Nutzerinnen und Nutzer, die aussehen wie 15 oder älter.
  • Whitelist für Nutzer, die aussehen wie 13 oder älter.
  • Blacklist für Nutzer, die aussehen wie jünger als 13.
  • Keine Bewertung

Eine merkwürdige Methode, das Alter zu überprüfen: schätzen! Interessanterweise sollen aber selbst Nutzerinnen und Nutzer, die jünger als 13 aussehen, nicht geblockt worden sein. Ihre Videos wurden nur seltener gezeigt, die Reichweite beschränkt. Wie praktisch immer gibt TikTok auch netzpolitik.org keine Auskunft auf berechtigte Fragen, etwa, wie viele Personen auf der Blacklist gelandet sind oder gesperrt wurden.

Kinder und Jugendliche ungeschützt

Selbst wer TikTok „nur“ nutzt, um sich Videos anzuschauen, sollte alt genug dafür sein. Da nützt es rein gar nichts, wenn Moderatoren das Alter von Personen in Videos schätzen. Das ist eine Farce.

Dieses Problem ist meiner Ansicht nach viel größer als die Vermutung, dass Daten von TikTok nach China fließen könnten. TikTok ist vor allem bei Minderjährigen, sogar bei Kindern beliebt – und niemanden interessiert, was dort passiert.

Netzsperren: Ein geeignetes Mittel für Jugendschutz?

Netzsperren: Ein geeignetes Mittel für Jugendschutz?

Nie war es einfacher an Porns zu kommen wie im Internet. Für viele Erwachsene vielleicht erfreulich – aber für viele Kinder und Jugendliche nicht. Vor allem nicht für ihre Eltern. Der in Deutschland geltende Jugendschutz ist im Internet praktisch komplett ausgehebelt. Nun will die Landesanstalt für Medien NRW etwas dagegen unternehmen. Aber das gefällt einigen nicht.

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CoinMaster: Einstiegsdroge für Jung und Alt

CoinMaster: Einstiegsdroge für Jung und Alt

In der Welt der Game-Apps gibt es mittlerweile eine breites Angebot an Spielen – das hat auch gerade die Gamescom wieder gezeigt. Aber viele Spiele sind bedenklich, einige sogar gefährlich. Aktuelles Beispiel: CoinMaster. Das Game funktioniert im Prinzip wie ein Spielcasino – und spricht derzeit leider auch viele Kinder und Jugendliche an.

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Beim Starten unbekannter Apps keine Admin-Rechte anfordern

Beim Starten unbekannter Apps keine Admin-Rechte anfordern

Für Apps, die man installiert, gibt es in Windows schon länger einen Filter, wenn es um unbekannte Entwickler geht. Windows 10 geht noch weiter: Bei jedem Start eines nicht oder unbekannt signierten Programms fragt das System nach Administrator-Rechten. Wer sich bewusst ist, was er tut, kann dies allerdings auch abschalten – in der Systemsteuerung.

Dazu wird als Erstes die Systemsteuerung geöffnet. Am einfachsten geht das, indem mit der rechten Maustaste auf den Start-Button geklickt wird. Jetzt zur Rubrik „System und Sicherheit, Sicherheit & Wartung“ wechseln und hier einen Blick in den Bereich „Sicherheit“ werfen.

Hier findet sich auch der Eintrag „Windows SmartScreen“, wo man als Nächstes auf „Einstellungen ändern“ klickt. Hierfür sind Admin-Rechte erforderlich. Standardmäßig werden bei jedem Start einer unbekannten App Administrator-Rechte angefordert. Man kann die Einstellung aber auch dahingehend ändern, dass der Nutzer in einem solchen Fall zwar gewarnt wird, aber keine Admin-Erlaubnis benötigt wird.

Hinweis: Man sollte im Sinn behalten, ob auf dem System Gastkonten oder Konten mit aktiviertem Jugendschutz genutzt werden. Man selbst ist sicher in der Lage, Vorsicht walten zu lassen, doch wer sich nicht wirklich auskennt, bringt den Computer unter Umständen in Gefahr.

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Wie lange darf mein Kind den Computer nutzen?

Wie lange darf mein Kind den Computer nutzen?

Bei Kindern ist es sinnvoll, die maximale Zeit zu begrenzen, die am Computer verbracht werden darf. In Apples Betriebssystem OS X ist eine solche Kindersicherung schon eingebaut.

Damit die Steuerung der Zugriffszeit klappt, muss das Kind über ein eigenes Benutzerkonto verfügen. Falls nötig, dieses in den Systemeinstellungen unter „Benutzer & Gruppen“ anlegen. Jetzt in den Systemeinstellungen zum Bereich „Kindersicherung“ schalten.

Unten links folgt nach Eingabe des Admin-Kennworts ein Klick auf das Pluszeichen, dann das zu sichernde Konto wählen. Anschließend oben zum Tab „Zugriffszeiten“ schalten. Getrennt für Werktage und Wochenenden lässt sich jetzt festlegen, wie lange der Mac genutzt werden darf. Außerdem können die Eltern auch definieren, von wann bis wann nachts Ruhe sein muss.

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Mark Zuckerberg will Kinder – als Kunden

Mark Zuckerberg will Kinder – als Kunden

Normalerweise gilt bei Facebook: Zutritt erst ab 13 Jahren. Wer jünger ist, darf kein Konto bei Mark Zuckerbergs Netzwerk eröffnen, nicht mal mit Zustimmung der Eltern. Was nicht bedeutet, dass Facebook keine so jungen User hätte: Die machen sich einfach bei der Anmeldung etwas älter. Überprüft keiner.

Doch nun hat Facebook offensichtlich vor, auch ganz offiziell jüngere Mitglieder anzuwerben. Damit das geht, müssten aber die Eltern die Aufsicht übernehmen. Die Konten der Kinder und der Eltern würden dann miteinander verwoben. Eine Idee, die sich Facebook sogar patentieren lassen will. Die Eltern müssen nachweisen, dass sie eine familiäre Beziehung zu den Kindern haben.

Später müssen sie auch entscheiden, welche Inhalte die Kinder zu sehen bekommen und welche nicht. Facebook würde sich auf diese Weise auf die rechtliche sichere Seite begeben, denn der amerikanische Gesetzgeber schreibt genau das vor: Daten von Kindern unter 13 Jahren dürfen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern gesammelt werden. Ob und wann darauf ein konkretes Angebot bei Facebook wird, steht allerdings noch nicht fest.

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